Sonntag, 30. Januar 2011

Mmmmhhh lecker! - oder - Die kulinarischen Qualitaeten Kakumas

Getreu dem Motto: "Andere Laender, andere Sitten", moechte ich Euch heute ein wenig mehr ueber mein Leben erzaehlen - und zwar was es zu den verschiedenen Mahlzeiten gibt.
Zu Beginn meines Aufenthaltes konnte ich schnell feststellen, dass das Essen ueberhaupt nicht scharf ist, abgesehen von Chili Schotten, die gelegentlich im Salat anzutreffen sind. So gesehen hatte ich bisher ueberhaupt keine Probleme mit dem Essen. Doch was gibt es hier in Kakuma?

Die Anrichte zu Mittag und Abend unterscheidet sich kaum.
Aber es gibt immerhin genuegend.
Mit Freude genoss ich am ersten Tag bereits fritierte Kartoffeln, so dass ich fuer die Zukunft guter Hoffnung war, schliesslich esse ich gerne Ketchup mit Pommes. Ebenso gab es an meinem ersten Tag noch geduensteten Kohl sowie rote Bohnen; vom Fleisch war ich nicht so sehr angetan - es handelte sich um recht zaehes Ziegenfleisch. Alternativ zu den Kartoffeln gab es Maisbrei (welcher mir nicht schmeckte) und Reis. Als Desert gab es dann Wassermelone, Ananas und Bananen. Insgesamt hoert sich dies doch gar nicht so schlecht an, oder? Nun muesste sich der eine oder andere vielleicht doch die Frage stellen: Warum erinnert sich Christian noch so genau an seine erste Mahlzeit? Und da kommen wir zum springenden Punkt: Abgesehen von den fritierten Kartoffeln gibt es noch gelegentlich Nudeln - ansonsten gibt es immer dieses Essen - und zwar zum MITTAGESSEN und ABENDESSEN!
Mit viel Glueck gibt es gelegentlich noch Fisch - den Grossfang, welcher uns  in den naechsten zwei Monaten fuer zwei Mahlzeiten woechentlich Fisch garantiert, laesst sich auf dem Foto bewundern.
Der Fisch kommt aus dem Lake Turkana
etwa 150 km entfernt und wiegt rund 40 kg.
Von einer grossen Abwechslung kann jedenfalls nicht die Rede sein. Aber wie koennte eine solche Abwechslung auch moeglich sein. In der Hitze und dem Staub Kakumas lassen sich schwer Gemuese oder ahenliches anbauen. Und was einige hundert Kilometer transportiert werden muss, sollte dann lange haltbar sein - und dies sind Kohl und vor allem die roten Bohnen mit Sicherheit. Zu Beginn habe ich die Kartoffeln, den Kohl und die roten Bohnen genossen, doch mittlerweile ist es unerklaerlicherweise nur noch fade. Was das Fleisch betrifft, so hat Ziegenfleisch in Ostafrika eine grosse Tradition - bei jedem Fest muss auf jeden Fall eine Ziege geschlachtet werden. Da Ziegenfleisch ein muss ist, haben wir auch taeglich (meist zweimal taeglich) Ziegenfleisch. (Huehner- oder Rindfleisch ist hier kaum erhaeltlich).
Nun hat das Ziegenfleisch hier eine besondere Charakteristik: Ich beginne zu kauen und nach ca. 97 Mal kauen fuehlt sich das Fleisch genauso zaeh an wie beim ersten Kauen. Hinzu kommt, dass es fuer meinen Geschmack nach nichts schmeckt. 
Gelegentlich stelle ich mir beim Essen vor, welche Kostbarkeiten Ziegen
beim Weiden wohl verzehren. Wie sonst soll es sonst dazu kommen, dass
das Fleisch zo zaeh ist? Wenn ich mir dies so vorstelle, 100 Mal kaue ohne
dass sich etwas veraendert und schliesslich auch keinen Geschmack hat,
verzichte ich ganz gerne auf Ziegenfleisch.
Ist Ziegenfleisch immer so zaeh? Diese Frage stellte ich mir zu Beginn - mittlerweile habe ich meine eigene Theorie zu diesem Thema. Wie auf dem folgenden Foto zu sehen ist, geniesse ich mein Essen durchaus gelegentlich und stelle mir vor, wo das Essen herkommt. Ziegen weiden auf freiem Feld (besser Staub) und natuerlich kann es vorkommen, das die Ziegen an Plaetzen halt machen, wo ein wenig Muell vorhanden ist, getreu dem Motto: Wo Muell ist koennte es ja auch noch etwas Fressbares geben. Und da an diesen Plaetzen auch Plastiktueten und Plastikflaschen liegen, frisst die Ziege an sich Unmengen Plastik - was dann zu einer gewissen Zaehigkeit des Fleisches fuehrt. -- Na wenn das nicht chewy ist? 

Ich wuensche Euch einen guten Appetit!

3 Kommentare:

  1. Nette Theorie, das mit dem Ziegenfleisch ;-) Hast auch ein sehr schönes Bild zusammengebastelt :-) Na dann weiterhin guten Appetit!

    AntwortenLöschen
  2. Na dann mal viel Spaß beim Essen. An deinem Marketing musst du allerdings noch arbeiten. Lokale Genüsse mit 3-Gang-Menü und traditionellem Essen klingt doch viel besser, oder?
    Da krieg ich ja fast schon wieder Hunger.

    AntwortenLöschen
  3. Boah, jeden Tag Pommes, Du Glücklicher!!!! A.

    AntwortenLöschen