tag:blogger.com,1999:blog-47928931183082169652024-02-21T03:23:33.102+03:00 Kakuma Refugee Camp <center> Seit Oktober 2010 arbeite ich mit dem Jesuitenflüchtlingsdienst (JRS) in Kakuma (Kenia) im Flüchtlingslager. Der Blog bietet einen Einblick in das Leben und Schicksal von Flüchtlingen, in mein Leben und die Arbeit des Jesuitenflüchtlingsdienstes. </center>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.comBlogger40125tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-74263102906412986452012-06-19T18:22:00.000+03:002015-02-10T16:36:05.345+03:00 Dankbarer Rückblick – oder – Abschied und Aufbruch <div style="text-align: center;">
<blockquote class="tr_bq">
<b><i>Danken heißt sich vor Gott hinsetzen und sich freuen</i></b></blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
<i>(Afrikanisches Sprichwort)</i></blockquote>
</div>
<div style="text-align: left;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Zwei Jahre Mitarbeit im Jesuitenflüchtlingsdienst (JRS – Jesuit Refugee Service) waren für mich vorgesehen. Eine insgesamt überschaubare Zeitspanne, vor allem verglichen mit der Dauer des Aufenthalts von Flüchtlingen in Kakuma. Für sie sind 10, 15 oder gar 20 Jahre in Kakuma eher die Regel, als die Ausnahme. Meine Zeit ist nun vorüber und mit Dankbarkeit darf ich zurückblicken.</div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZBK9wOYgqKnYLTVT6PIzsujnizhmw0yQXiQ1bjhdybdckgBuEmI1hpIp-hXghbvE-MVC0tpXhvH2ADEeffqnaSZEWCIhCtgM4Hb3Pcsk18p4Jc7SDOK1alHSk7RhciosGLfvbeRvMhIc/s1600/DSC04328.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZBK9wOYgqKnYLTVT6PIzsujnizhmw0yQXiQ1bjhdybdckgBuEmI1hpIp-hXghbvE-MVC0tpXhvH2ADEeffqnaSZEWCIhCtgM4Hb3Pcsk18p4Jc7SDOK1alHSk7RhciosGLfvbeRvMhIc/s400/DSC04328.JPG" height="300" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Abschied von den Flüchtlingen, die mit mir im Education Center arbeiteten</td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br /></td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist:</div>
<div style="text-align: justify;">
<ul>
<li>Dankbarkeit gegenüber den Verantwortlichen des Ordens in Deutschland, die mir diese Chance eröffnet haben und die Arbeit des JRS durch meine Sendung unterstützen wollten. </li>
</ul>
<ul>
<li>Dankbarkeit gegenüber vielen Menschen in der Heimat, die sich für das Schicksal von Menschen auf der Flucht interessierten und die oftmals mit großzügigen Spenden die Arbeit des JRS unterstützten (darf übrigens gerne weiter getan werden :)).</li>
<li>Dankbarkeit gegenüber Kollegen und Mitbrüdern in Kakuma, mit denen ich Schönes und Beschwerliches teilen konnte und die mich in schweren Zeiten aufbauten.</li>
<li>Und natürlich Dankbarkeit gegenüber vielen Flüchtlingen, denen ich begegnen durfte. Ich flog nach Afrika mit dem Wunsch mit den Flüchtlingen Glaube, Hoffnung und Liebe teilen zu können. Die Welt lässt sich nicht verändern, aber kleine Schritte können gegangen werden. Flüchtlinge fühlen sich oftmals von der Welt vergessen und verlassen. Durch meine Gegenwart wollte ich den Menschen vor Ort zeigen, dass sie nicht vollkommen vergessen sind – sich auch Freunde und Bekannte in Deutschland für Ihr Schicksal interessieren, und dass sie trotz der widrigen Umstände eine Würde besitzen und Gott anwesend ist. Viele meiner Erwartungen wurden erfüllt – doch ich wurde noch sehr viel mehr von den Flüchtlingen beschenkt. Daher gilt ihnen mein größter Dank. Vieles durfte ich von ihnen lernen und staunen – von ihrem großen Optimismus trotz der vielen Probleme, ihrer großen Geduld und ihrer Offenheit gegenüber mir. Und immer wieder war ich fasziniert von ihrem Glauben an Gott – trotz der teilweise traumatischen Erfahrungen und dem Verlust von Verwandten, Freunden und den persönlichen Habseligkeiten, spürte ich immer wieder bei ihnen, dass für sie Gott nichts Abstraktes, sondern konkret und anwesend ist.</li>
</ul>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7exu641wqfvYlwkj-kIZAicL0XBI8VUg09JKqM-ZAc0CMOq1SLAEoe-bs_H2qYIMhmwlvpwjdQ1AP99-JDuYdxWm6RKkakI8CxsgyuCr7UDSfW2atGeHPOKHadkWIvl28HqAePQ9vnnQ/s1600/DSC04243.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7exu641wqfvYlwkj-kIZAicL0XBI8VUg09JKqM-ZAc0CMOq1SLAEoe-bs_H2qYIMhmwlvpwjdQ1AP99-JDuYdxWm6RKkakI8CxsgyuCr7UDSfW2atGeHPOKHadkWIvl28HqAePQ9vnnQ/s640/DSC04243.JPG" height="480" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Zum Abschied erhielt ich von der kongolesischen Jugend u.a. ein Huhn geschenkt! Ein kostbares Geschenk in Kakuma. <br />
Es darf leider nicht den Flug antreten, schmeckt aber sicherlich gut :) </td></tr>
</tbody></table>
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
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<div style="text-align: justify;">
In meinen Jahresexerzitien betete ich vergangene Woche mit den Seligpreisungen der Bergpredigt (Matthäus<span style="font-size: x-small;"><span style="color: white;">_</span></span>5). Dort heißt es: </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
Selig, die arm sind vor Gott;/ <br />
denn ihnen gehört das Himmelreich.<br />
Selig die Trauernden;/</div>
<div style="text-align: center;">
denn sie werden getröstet werden.<br />
Selig, die keine Gewalt anwenden;/<br />
denn sie werden das Land erben.<br />
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;/<br />
denn sie werden satt werden.<br />
Selig die Barmherzigen;/</div>
<div style="text-align: center;">
denn sie werden Erbarmen finden.<br />
Selig, die ein reines Herz haben;/ </div>
<div style="text-align: center;">
denn sie werden Gott schauen.<br />
Selig, die Frieden stiften;/<br />
denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.<br />
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;/<br />
denn ihnen gehört das Himmelreich.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Diese Zeilen wirken für mich, wie für Flüchtlinge geschrieben. Flüchtlinge haben alles verloren, sie sind vollkommen auf Gott angewiesen. Sie trauern um Angehörige und Freunde, um ihre Heimat. Vor Gewalt sind sie geflohen und wollen, dass Gerechtigkeit eintritt. Sie sehnen sich nach Frieden und viele traten für Gerechtigkeit ein und mussten daher die Verfolgung in Kauf nehmen. Hatte Jesus bei der Bergpredigt auch besonders Flüchtlinge im Sinn?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Viele Momente meiner Zeit in Kakuma werde ich sicherlich immer in kostbarer Erinnerung behalten. Aber alles hat seine Zeit, so auch für mich weiter zu ziehen. Und so verlasse ich nun Kakuma und werde ab September in Paris Theologie studieren.</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiE5oyOj-89LlozrXk6pUCmr3X06pDC1xHc1XbfMbz82fLrtHp37jCzNIcc9Q60_ECg_H40iRHjme6HQDsqPBxu7pb5AROhSn06GmFC31hlMbaNJUFGSw76bcseAjIPEC87HHP4_yBXV_s/s1600/DSC03781.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiE5oyOj-89LlozrXk6pUCmr3X06pDC1xHc1XbfMbz82fLrtHp37jCzNIcc9Q60_ECg_H40iRHjme6HQDsqPBxu7pb5AROhSn06GmFC31hlMbaNJUFGSw76bcseAjIPEC87HHP4_yBXV_s/s640/DSC03781.JPG" height="360" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Abschied von versch. Ordensleuten (Jesuiten, Salesianern, kleinen Schwestern Charles de Foucaulds und einer Schwester vom Heiligen Herzen Jesu)</td></tr>
</tbody></table>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-53398554964943196772012-05-29T17:30:00.000+03:002015-02-10T16:42:40.240+03:00 Die Hoffnung stirbt zuletzt - oder - Manchmal ist die Welt kompliziert! <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
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<i>"They have taken my home, <br />but they can't take my future!" </i><br />
(Spruch auf dem T-Shirt eines Flüchtlings)</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Vor einigen Wochen saß ich morgens im Gottesdienst und las auf dem T-Shirt eines Flüchtlings den Spruch: "They have taken my home, but they can't take my future". Diese Aussage bringt sehr schön meine persönlichen Eindrücke ins Wort. Vor etwa zwei Jahren, als ich mich auf die Arbeit in einem Flüchtlingslager einstellte, ging mir vieles durch den Kopf. Ich stellte mir Situationen vor, mit denen ich konfrontiert werden könnte und ich stellte mir oft Fragen wie z.B.: Wie werden Flüchtlinge ihre Situation beurteilen? Wie gehen Menschen mit dem Verlust von Verwandten und Freunden und ihren Habseligkeiten um? Prägen Traumatisierung und Verzweiflung den Geist eines Flüchtlingslagers?<br />
Traumatisierung, Verzweiflung und Not sind in Kakuma vorhanden. Vom Verlust von Verwandten und der eigenen Habseligkeiten sind viele betroffen und es sind schwere Schicksalsschläge vorhanden. Die Infrastruktur im Camp ist mangelhaft (Wasserrationierung auf 20 Liter pro Person und Tag, unzureichende Schulkapazitäten, rudimentäre Gesundheitsversorgung, etc.) und die Ungewissheit über die Zukunft prägt viele. Die Heimat ist genommen und die Konsequenzen sind spürbar. Doch dies überschattet nicht alles: Bei unheimlich vielen spüre ich Lebensmut und Hoffnung - jede Gelegenheit um weiter zu kommen wird beim Schopfe gepackt. Die Zukunft wollen sich die Flüchtlinge nicht nehmen lassen. Die Stimmung ist von Hoffnung geprägt - von der Hoffnung zu lernen und als anderer Mensch das Camp zu verlassen; vom Wunsch etwas zu erreichen, von der Sehnsucht in die Heimat zurückkehren zu können oder von einem westlichen Land aufgenommen zu werden. Diese Stimmung durfte ich häufig wahrnehmen: Sei es in Gesprächen mit Jugendlichen und Erwachsenen in den Kirchen, mit Flüchtlingen, die für den JRS arbeiten, bei Studenten des Fernstudienprogramms oder bei meinen Studenten in "Business Management &amp;amp; Entrepreneurship". Die Heimat ist genommen, doch die Zukunft will man sich nicht nehmen lassen. Diese Einstellung fasziniert mich immer wieder.</div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiaDJEAxrCxvxHEcJC8Zo9WZ8Y8Rz8K6RJov7ugdVEaZKrDiLttGTBcJD17jq3n-UKHIsw_xG87xpPZWHh3e-lm9o-t5AV-5DAoI4gCMedch08mndd5oDbvJ-AZSsV0iWEpHSM3g-ePea8/s1600/DSC04002.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiaDJEAxrCxvxHEcJC8Zo9WZ8Y8Rz8K6RJov7ugdVEaZKrDiLttGTBcJD17jq3n-UKHIsw_xG87xpPZWHh3e-lm9o-t5AV-5DAoI4gCMedch08mndd5oDbvJ-AZSsV0iWEpHSM3g-ePea8/s400/DSC04002.JPG" height="400" width="300" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Überreichung eines Geschenkes der Studenten</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft war bei meinen Studenten im Business Management Kurs der Hauptantrieb. Es wurden viele verschiedene Dinge gelernt - und ich bin schon zufrieden, wenn ich ein wenig von meinen drei Anliegen vermitteln konnte. Diese waren:<br />
<ol>
<li>Wenn ein Parameter verändert wird, kann dies große Konsequenzen haben. Viele ökonomische Situationen sollten dies verdeutlichen. Diese Sensibilisierung hilft hoffentlich auch im Alltag, denn schließlich ist das Leben von Veränderungen geprägt und es ist gut bereits im Vorfeld die Konsequenzen zu bedenken.</li>
<li>Ich stellte fest, wie meine Studenten zu Beginn des Kurses vorschnell eine Situation als positiv oder negativ bewerteten, ohne jedoch Alternativen zu bedenken. Ein Projekt mag gut sein, allerdings kann es immer noch bessere geben. Oder ein Projekt mag schlecht sein, aber kurzfristig ist dieses Projekt u.U. trotzdem noch die beste Lösung. Hoffentlich werden allgemein Lebenssituationen zukünftig ein wenig mehr mit möglichen Alternativen verglichen. In vielen alltäglichen Dingen kann dies von Nutzen sein - und nicht jedes Angebot und jede Politik sind ohne Alternativen. </li>
<li>Zu Beginn hatten viele meiner Studenten Angst vor Unbekanntem, vor Graphen und ein wenig Mathematik. Aber mit der Zeit erfuhren sie, dass mit Lernen diese Dinge verstanden werden können. Im Verlauf des Kurses hatten Studenten bei neuen Dingen immer wieder Respekt, aber Ängste wurden immer geringer, da Fortschritte verzeichnet wurden und Selbstvertrauen wuchs.</li>
</ol>
Der Business Management Kurs ist mittlerweile zu Ende gegangen - und selbstverständlich musste dies mit einer Abschlussfeier gewürdigt werden. Als ich im Vorfeld einmal nebenbei erzählte, dass sowohl die meisten meiner Kollegen als auch ich nicht an der Abschlussfeier meines Diplomstudiums teilnahmen - und am Ende meines Philosphiestudiums überhaupt keine Abschlussfeier standfand, waren einzelne doch etwas verblüfft. Zu solch einer Abschlussfeier gehören hier in Kenia vor allem einige Reden - und so durften mein Mitbruder Luis Amaral SJ, ein Student und schließlich auch ich eine Rede halten. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Die Abschlussfeier wurde in großer Dankbarkeit vollzogen und unerwarteterweise erhielt ich von den Studenten ein Geschenk. Auf dem Geschenk war auch ein kleiner Zettel angebracht mit dem Text: "We love you Christian!" Zunächst einmal war ich gerührt ob des Geschenkes - der Text rief in mir jedoch den Gedanken hervor: "Wollen meine lieben Studenten mich jetzt auf den Arm nehmen?" Immer wieder kritisierte ich sachlich und freundlich meine Studenten, weil sie zu wenig lernten, zu spät oder unregelmäßig kamen. Das gesellige Zusammensein im Anschluss an die Feier war dann so herzlich, dass der Text auf dem Geschenk wohl wirklich ernst gemeint war. Einige Tage später fragte ich einen Kenianer, wie er die Aussage verstehe und erklärte ihm den Hintergrund. Darauf erwiderte er: "Ein klares Auftreten des Lehrers wird von Studenten sehr geschätzt - und vielleicht haben sie auch geschätzt, wie sehr Du sie ernst nimmst. Und vielleicht hast Du ja auch gut unterrichtet."</div>
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgYSV-q33iuDRrqV_rInU6sNgHXZNehr4eQN9DcM3CTSaqs9QemZbOYf3wJ0nlaeCBkHZI1UDdgEoiSJhW4MBgrC2Z7jL5vrl7BsLKpSV2WNkVKVc7cAA3iza1vYp1riHzQrRmi-xAZRXg/s1600/DSC04030.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgYSV-q33iuDRrqV_rInU6sNgHXZNehr4eQN9DcM3CTSaqs9QemZbOYf3wJ0nlaeCBkHZI1UDdgEoiSJhW4MBgrC2Z7jL5vrl7BsLKpSV2WNkVKVc7cAA3iza1vYp1riHzQrRmi-xAZRXg/s640/DSC04030.JPG" height="480" width="640" /></a><br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Gruppenfoto der Studenten meines Kurses - einige Absolventen konnten leider nicht an der Abschlussfeier teilnehmen.</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Am Ende der Feier fragte mich ein Student, wo meine Eltern und meine Familie leben. Nun die Antwort, dass meine Eltern und Geschwister in Deutschland leben, konnte er akzeptieren. Daraufhin fragte er, ob ich nicht verheiratet sei. Ich musste ihn dann daran erinnern, dass ich Jesuit bin und daher nicht verheiratet bin. Er entschuldigte sich und erklärte dies vergessen zu haben. Aber was ich denn dann mit dem vielen Geld mache, was ich hier verdiene, wenn ich keine Familie zu versorgen habe. Ich erwiderte lediglich, dass ich ja kein Geld verdiene.* Dies konnte er nicht fassen, er schaute mich mit großen Augen an und meinte: "Aber Du lehrst uns doch BWL und VWL, Du lehrst uns, wie man Geld verdient! Und Du verdienst nichts?" Ja, manchmal ist die Welt kompliziert.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
*Ich persönlich erhalte kein Gehalt, jedoch bekommt meine Jesuitenkommunität in Nairobi ein kleines Gehalt für mich.</div>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-21895118885488965932012-05-07T17:10:00.000+03:002015-02-10T16:38:39.082+03:00 Mein neues Zuhause - oder - Wie ich Salesianer Don Boscos wurde! <div style="text-align: justify;">
"Gottes Wege sind unergründlich!" - oder getreu einem portugiesischen Sprichtwort, welches mein Novizenmeister verwendete: "Gott schreibt auf krummen Linien gerade." Sollte es vielleicht wirklich Gottes Wille gewesen sein, dass ich in Kakuma die Salesianer kennenlerne und Salesianer werde? Der eine oder andere fragt sich nun vielleicht, was mit mir los ist. Ist der Braunigger jetzt durchgeknallt und mal ganz nebenbei Salesianer geworden, gerade als er vom Jesuitenprovinzial den offiziellen Brief erhalten hat, dass er von Herbst an Theologie studieren soll? <br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4r1RDy9Ck4yEHQqnIOv3KLRj1D8WxGcTF9zWHAnjom0XCBM9kx-f9qplbFNppVwF0Z3H9K76vnXe1KhvH5y-FRzhKF7SXbgkdylGhg0hLYL5aWT7WJAjSj2UIQeyMlo27X-Nw6aIXCAQ/s1600/DSC03582.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4r1RDy9Ck4yEHQqnIOv3KLRj1D8WxGcTF9zWHAnjom0XCBM9kx-f9qplbFNppVwF0Z3H9K76vnXe1KhvH5y-FRzhKF7SXbgkdylGhg0hLYL5aWT7WJAjSj2UIQeyMlo27X-Nw6aIXCAQ/s400/DSC03582.JPG" height="300" width="400" /></a></td></tr>
<tr align="justify"><td class="tr-caption">Don Bosco umgeben von Flaggen der Heimatländer versch.Flüchtlinge.</td><td class="tr-caption"><br /></td></tr>
</tbody></table>
Ich kann alle beruhigen, es ist nichts Dramatisches passiert. Da beim Jesuitenflüchtlingsdienst eine Zimmerknappheit herrscht, habe ich Bereitschaft gezeigt ggf. für eine kurze Zeit bei den Salesianern zu wohnen, da diese momentan genügend Platz haben und einen Jesuiten aufnehmen würden. Aufgrund eines Missverständnisses sind daraus dann allerdings gleich die gesamten letzten 8 Wochen meines Aufenthaltes in Kakuma geworden. Mein Wohnortwechsel irritiert einige Flüchtlinge und einige Kollegen beim JRS nennen mich nun Salesianer. <br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhLjSkjF5h0R5i6MkYDhP7zxpdVYMzexQfOfUFrlOEa_nZBidIllMLArXnVuFFIE4jLn2EL0CNZJyuJua4IT6rtF6hA5FZRGL-QZnirABTCrDxjFYSdXGMSbg1StcWlyR3izqwTSbSILUU/s1600/DSC03919.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"></a></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj0KpDmW5XOfnQSuvQ3rvK5mv3YtzNDT46zvTHwhVYWj5y5qVn_rCWMQgls8kw5OnhbBBrEYXqha-e-oQ0x2cp7Nxf2tlduPWl39rfozx24B6n4uQxi48e-5bay8xp9BMWI2NoQVa93JJw/s1600/Mittagessen.bmp" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj0KpDmW5XOfnQSuvQ3rvK5mv3YtzNDT46zvTHwhVYWj5y5qVn_rCWMQgls8kw5OnhbBBrEYXqha-e-oQ0x2cp7Nxf2tlduPWl39rfozx24B6n4uQxi48e-5bay8xp9BMWI2NoQVa93JJw/s400/Mittagessen.bmp" height="272" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Am Sonntag beim Mittagessen mit Br. Benedikt (links) und P. Luke</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Einerseits ist es Schade, dass ich nun vergleichsweise wenig Kontakt mit meinen Mitbrüdern und den anderen Kollegen habe, andererseits eröffnet mir das Leben bei den Salesianern eine neue Perspektive auf Kakuma und die Arbeit mit Flüchtlingen und außerdem lerne ich eine mir unbekannte Spiritualität kennen. Im Gegensatz zum JRS haben die Salesianer einen eigenen Wohnbereich, so dass es mehr einer Jesuitenkommunität entspricht - und folglich ist hier auch eine geistliche Atmosphäre vorhanden. Die Salesianer leben nicht im Gebiet der NGOs, sondern mitten im Flüchtlingslager - allerdings durchaus durch einen Zaun abgetrennt (wie Flüchtlinge untereinander sich auch durch Zäune abtrennen.) In diesen Wochen sind nur zwei Salesianer hier in Kakuma. Manchmal scheint mir, dass sie auch froh sind einen weiteren Gefährten um sich herum zu haben. Die Salesianer Don Boscos sind in Kakuma mit ihrer traditionellen Tätigkeit engagiert: Berufsqualifizierende Ausbildung! So gibt es einjährige Kurse in verschiedenen Handwerken (Schneiderei, Schreinerei, Kfz-Mechaniker, Metallarbeit und Installateur, Elektriker, Maurer, Sekretär). Weiterhin werden 3-monatige Englisch- und Computerkurse angeboten. Auf diese Weise erreicht Don Bosco jährlich einige hundert Flüchtlinge - und Flüchtlinge können die Zeit im Exil sinnvoll zum Erlernen praktischer Tätigkeiten nutzen. Als ich in den letzten zwei Jahren gelegentlich kurz zu Besuch bei Don Bosco vorbeikam und über das Gelände lief, war ich immer wieder fasziniert, was mit sehr begrenzten Ressourcen erreicht werden kann. Vor einigen Wochen fertigte Don Bosco in seiner Ausbildungswerkstatt auch die Gestelle für die 20kV Solaranlage des JRS und setzte die Fundamente für die Gestelle. </div>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgvYVs4QO_5baCeOsOdB07-03jWnSjbDMTNoJjPTZJIwVB9pQPhxPyAJCaOkaYA3Vuw7tlBVdKxBeD3j3w65Aw_TcS3GI0haw7xopK5Htsc1MzVqFZXD9v1fqA5HZirQEzdhzE63D_VLPc/s1600/Don+Bosco.bmp" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgvYVs4QO_5baCeOsOdB07-03jWnSjbDMTNoJjPTZJIwVB9pQPhxPyAJCaOkaYA3Vuw7tlBVdKxBeD3j3w65Aw_TcS3GI0haw7xopK5Htsc1MzVqFZXD9v1fqA5HZirQEzdhzE63D_VLPc/s640/Don+Bosco.bmp" height="601" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Werkstätten Don Boscos bieten für Flüchtlinge einjährige Ausbildungen an, so Sekretärinnen, Metallarbeit, Kfz-Mechaniker, Schreinerei, Maurer, Schneiderei etc.</td></tr>
</tbody></table>
Da Don Bosco sowohl in einiger Entfernung zu meinem Hauptarbeitsplatz dem Education Center als auch auch dem allgemeinen Büro- und Wohnbereich aller NGOs liegt, habe ich nun ein Auto für mich alleine zur Verfügung, um mich frei bewegen zu können. Die Distanzen sind nicht groß - lediglich einige Kilometer, aber eben doch zu groß, um alles zu Fuss zurück zu legen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Die Probleme, die dies mit sich bringt, habe ich dann schnell erfahren. Innerhalb der ersten Woche hatte ich insgesamt 3 platte Reifen. Auf dieses Abenteuer hatte ich nicht so richtig Lust, erfreulicherweise hatte ich in den drei darauffolgenden Wochen nur noch einen Platten. </div>
<div style="text-align: justify;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiedmYcdSfXYd1LPp8eRoSbK8F5SK2pReRH3ePUQnu8zXqv1lhry6oIK0WeGKcwCNcoi76AyqP3lBOAxV39Y2q5023N0RtIH3FPSQ3bc9mOm1VHzXLqDWUsHo-55msJmU5mhcF2tFumIAg/s1600/IMG_1196.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiedmYcdSfXYd1LPp8eRoSbK8F5SK2pReRH3ePUQnu8zXqv1lhry6oIK0WeGKcwCNcoi76AyqP3lBOAxV39Y2q5023N0RtIH3FPSQ3bc9mOm1VHzXLqDWUsHo-55msJmU5mhcF2tFumIAg/s400/IMG_1196.JPG" height="300" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Rettung naht! Eine Kollegin kann nicht widerstehen und macht ein Foto.</td></tr>
</tbody></table>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgA5Ck1SmUZUyOFdpAuw-1iIaSNrGuGsPnp69HbcKe9wK2JZ25KSqj2FW9lWkXSXHevt378TE8iHQ2ifRJoHkmNhvpvKES3q7rnRWGLRxsP-3jzJknrP_NDy_volMXrCt_m1h6qh7kJreY/s1600/IMG_1202.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgA5Ck1SmUZUyOFdpAuw-1iIaSNrGuGsPnp69HbcKe9wK2JZ25KSqj2FW9lWkXSXHevt378TE8iHQ2ifRJoHkmNhvpvKES3q7rnRWGLRxsP-3jzJknrP_NDy_volMXrCt_m1h6qh7kJreY/s400/IMG_1202.JPG" height="300" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Aus dem Schlamm herausgezogen! Die Freude steigert sich ins grenzenlose!</td></tr>
</tbody></table>
Ein weiteres Malheur ereignete sich vor kurzem, als es ausnahmsweise an einigen Tagen hintereinander geregnet hat. Ich bin munter losgefahren und schlitterte ein wenig durch den Schlamm - ein wenig wie bei Eis und Schnee, aber ich fühlte mich viel hilfloser. Plötzlich wollte mein Auto aber einfach nicht mehr weiterfahren. Ich sprach dem Auto lieb zu, aber es wollte nicht. Auch das Einschalten des Allrads änderte nichts daran. Vorwärts oder rückwärts fahren - nichts war möglich. Ich konnte Gas geben wie ich wollte - mein Auto ist im Schlamm stecken geblieben. Für die vorbeilaufenden Afrikaner ein Schauspiel. Einen Weißen zu sehen ist ohnehin nicht alltäglich, aber dann noch einen, der Auto fährt und im Schlamm festsitzt, dies ist eine Attraktion. Einige Vorbeikommende boten ihre Hilfe an - aber ich lehnte ab. Erstens hoffte ich, dass bald ein Auto des JRS kommen würde um mich herauszuziehen, zweitens wäre ich extrem dreckig geworden, wäre ich ausgestiegen und hätte versucht zu schieben, drittens konnte ich gar nicht aussteigen - denn die Fahrertür war an diesen Tagen nicht öffnenbar - ich hätte auf der Beifahrerseite aussteigen müssen und dafür meinen IT Assistenten in den Dreck schicken müssen, der auf dem Beifahrersitz saß. So warteten wir entzückt und glücklicherweise konnte nach einiger Zeit ein anderes Auto des JRS kommen und nahe genug heranfahren, um uns am Ende herauszuziehen (der Fahrer hatte zum Glück Gummistiefel, so dass ich sitzen bleiben konnte und er selbst auch nicht schmutzig wurde). Bis zu meiner Abreise soll es nun erst einmal mit dem Regen genügen, denn so viel Spaß macht es auch wieder nicht im Schlamm festzusitzen.</div>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com2Kakuma, Kenia3.7067943 34.86655523.6909487999999997 34.8468142 3.7226398 34.886296200000004tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-12849591276066955932012-04-18T08:06:00.000+03:002015-02-10T16:42:19.774+03:00 Lebensgeschichten - oder - Die ständige Angst vor Kony und seiner LRA <div style="text-align: justify;">
Seit einigen Jahren ist die Lord Resistance Army (LRA) um Joseph Kony aus Uganda vertrieben und versetzt nun Teile des Kongo, der Republik Zentralafrika und des Südsudans in Angst und Schrecken. In Kakuma sind noch immer Flüchtlinge aus Uganda anzutreffen, die vor Kony und seiner LRA geflohen sind. Dies wirkt auf den ersten Blick verwunderlich, hat aber seine guten Gründe. Ein Beispiel hierfür ist Acan, die im Juli 2011 nach Kakuma kam.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgKe_wf8CfWcTqC_sOFXyUKAeILN0FF1COxDnfYgnNhyphenhyphenezkVAV-LEfkqpi66y8F79ulRRMjYsH2gV0OixLET1L9PvIblJ0Q9SF1E41od3f2CbTsbvm2lMULVEKhaFr9iUmdpns6QAIfWks/s1600/DSC03635.JPG" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgKe_wf8CfWcTqC_sOFXyUKAeILN0FF1COxDnfYgnNhyphenhyphenezkVAV-LEfkqpi66y8F79ulRRMjYsH2gV0OixLET1L9PvIblJ0Q9SF1E41od3f2CbTsbvm2lMULVEKhaFr9iUmdpns6QAIfWks/s400/DSC03635.JPG" height="300" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Liliane (meine Übersetzerin, links) und Aca</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Bis zum Jahr 2005 blieben Acan und ihr Dorf von Kony und seiner Armee verschont. Dann gingen eines Tages Gerüchte umher, dass Kony in der Gegend sei. Und dann geschah das Unfassbare. Die Rebellen griffen das Dorf an, plünderten Häuser, schlugen Menschen,... Acan stockt sie erzählt nicht weiter. Ihr fällt es sichtbar schwer ihre Erlebnisse zu schildern. Sie deutet kurz an, dass einigen Hände abgehackt wurden - und wieder stoppt sie. Viele Menschen mussten sich in Reihen aufstellen und wurden hingerichtet. Dabei wurde sie von einem Streifschuss am Becken getroffen, viel zu Boden und blieb liegen. Als die Rebellen abzogen, glaubten sie alle getötet zu haben. Ein Bruder Acas und ihre Mutter starben. Aca konnte aufstehen und mit Hilfe von anderen Dorfbewohnern, die in den Wald flüchten konnten, ging sie in die Stadt Kitgum. Nach nur einigen Tagen in Kitgum, kamen auch dort die Rebellen an und trieben ihr Unwesen. Sie selbst konnte sich in einem Haus verstecken. Details erzählt Acan nicht. Sie sagt: "Ich habe vieles erlebt. Ich könnte noch vieles erzählen" und ich merke wie schwer sie sich tut von der Vergangenheit zu erzählen. Ich will nicht bohren, sondern erkläre, dass sie bitte nur so viel erzählen soll, wie sie wünscht. Von Kitgum floh sie dann nach Gulu - doch auch da war sie nur einige Wochen in Sicherheit. Abermals überfiel die Lord Resistance Army auch diesen Ort. Wie durch ein Wunder kam sie mit ihrem Leben davon und floh in den äußersten Süden Ugandas.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im Jahr 2011 fand sie heraus, dass einige entfernte Verwandte in Kakuma leben. Sie kommt hierher um mit einer Tante und Cousins zu leben. Acuna weiß nicht, was aus ihren Brüdern und Schwestern wurde.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich frage sie, ob sie sich vorstellen kann wieder zurück nach Uganda zu gehen. Sie verneint. Sie hat zu viel Angst - zu viel Angst auch davor, dass Kony wieder zurück kommen könnte. Solange Kony nicht verhaftet ist, wird sie jedenfalls nicht zurück gehen. Acan hat bisher nichts von der Initiative Kony 2012 gehört, welche durch Medienarbeit versucht zu sensibilisieren und Regierungen dazu zu bewegen Kony zu fassen. Als ich ihr davon erzähle, ist sie erfreut und hofft, dass er bald gefasst und vor Gericht gebracht wird.</div>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-30550353194698703332012-04-10T07:27:00.000+03:002012-04-10T07:50:38.446+03:00 Impressionen von den Kar-und Ostertagen in Kakuma - oder - Wie stark das Osterfeuer die Nacht erhellt! <div style="text-align: justify;">
Zu Beginn der Karwoche unterhalte ich mich mit einem Flüchtling, der einer der vielen kleinen Freikirchen angehört. Im Gespräch stellt sich heraus, dass der an den Kar-und Ostertagen studieren will. Ich bin überrascht, da er in seiner Kirche engagiert ist und normalerweise an allen Feierlichkeiten teilnimmt. Auf meine Frage, ob er nicht an den Gottesdiensten an Gründonnerstag, Karfreitag und in der Osternacht teilnimmt, antwortet er: "In meiner Kirche feiern wir nur den Ostersonntag. An den anderen Tagen haben wir keine Liturgie." Gibt es einen speziellen Grund für das Auslassen dieser Feiern? Darauf er: "Ich weiß auch nicht weshalb. Vielleicht weil wir nicht genügend Geld haben an jedem Tag im Anschluss an die Gottesdienste ein großes Fest zu feiern." In vielen Kulturen Afrikas ist jede außergewöhnliche Feier mit einem Fest verbunden. Werden die Kartage nicht begangen, da dies Tage der Trauer und des Mitvollzugs der Passion Jesu sind und ein großes Fest daher nicht gefeiert werden kann? Rätselnd bleibt mir der wahre Grund verborgen. Ich bin überrascht und stelle fest: Die Auferstehung Christi kann also auch gefeiert werden, ohne zuvor seines Todes zu gedenken.</div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6f309mPuIhlL8iB__aPMUFhVmUs3QDmTxxOJeDQbatcCXDBIdRN_0NFHQcouPPLs8Pzc5B0IyMnUua2jY3w6RTej1brLShekxuUY3IJTZWgsq1nCfGtTlySvf5yTwypiHaCbmej2M5iU/s1600/DSC03707.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6f309mPuIhlL8iB__aPMUFhVmUs3QDmTxxOJeDQbatcCXDBIdRN_0NFHQcouPPLs8Pzc5B0IyMnUua2jY3w6RTej1brLShekxuUY3IJTZWgsq1nCfGtTlySvf5yTwypiHaCbmej2M5iU/s400/DSC03707.JPG" width="300" /></a></td></tr>
<tr align="justify"><td class="tr-caption">Die Fusswaschung als Zeichen des Dienstes und der Liebe <br />
wird auch in Kakuma durchgeführt.P. Luis Amaral wusch <br />
an Gründonnerstag 12 jungen Männern die Füsse.</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div style="text-align: justify;">
An Gründonnerstag und Karfreitag sind in den Kirchen wesentlich weniger Menschen, als üblicherweise an Sonntagen. In der Kirche, in welche ich an Gründonnerstag und Karfreitag gehe, ist die Kirche vielleicht zu 25% gefüllt; an einem normalen Sonntag ist die Kirche jedoch voll. Dieses Phänomen fiel mir bereits letztes Jahr auf - und bis heute habe ich keine Erklärung dafür. Vielleicht liegt es daran, dass in der Heimat der meisten Flüchtlinge nur selten ein Priester vorbei kommt, somit keine Kartage gefeiert werden und dann erst am Ostersonntag oder in der Osterzeit ein Priester in einem Ort vorbei kommen kann.</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Die Gottesdienste werden trotzdem festlich gestaltet und es bleibt der Eindruck, dass die Teilnehmer innerlich die Passion Jesu mitgehen. Vermutlich sind jetzt vor allem diejenigen anwesend, die ihren Glauben aus einer tiefen inneren Überzeugung leben.</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Die Osternacht hatte dann seinen ganz besonderen Reiz. Bei der Segnung des Osterfeuers spricht der Priester: </div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
"Allmächtiger, ewiger Gott, du hast durch Christus allen, die an dich glauben, das Licht deiner Herrlichkeit geschenkt. Segne dieses neue Feuer, das die Nacht erhellt, und entflamme in uns die Sehnsucht nach dir, dem unvergänglichen Licht, damit wir mit reinem Herzen zum ewigen Osterfest gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn."</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
Und siehe da - das Feuer erhellt so sehr die Nacht, dass es nahezu die Intensität der Sonne hat. Mir geht spontan durch den Kopf: "Der Herr meint es gut mit uns!" Diese Gedanken gehen mir kurz darauf</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiekugMGBDX7XGZVeeZm1XwHhwifFZst8DR00rQTQi_GRqdbTRMutXI9WODmxSxVT60C2DXupNXYGK-AlYKKgBQmidaJrW7QoYKYtSxrUMzM3B-4v0ElFer6l6sYvyfl2QXzTd1UvhlO1k/s1600/DSC03728.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiekugMGBDX7XGZVeeZm1XwHhwifFZst8DR00rQTQi_GRqdbTRMutXI9WODmxSxVT60C2DXupNXYGK-AlYKKgBQmidaJrW7QoYKYtSxrUMzM3B-4v0ElFer6l6sYvyfl2QXzTd1UvhlO1k/s400/DSC03728.JPG" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Segnung des Osterfeuers - irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen.</td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
abermals durch den Kopf. Als wir in der Kirche einziehen, wird das Exsultet gesungen. Beim Exsultet handelt es sich um einen Lobgesang auf Gott und seine Taten am Volk Israel als es aus Ägypten auszog und wie die Auferstehung Christi den Tod besiegt. In diesem Gesang ertönen immer wieder die Worte: "Dies ist die Nacht" und o "wahrhaft selige Nacht". Die Nacht ist hier noch Tag, da die Osternachtsfeier aus Sicherheitsgründen so früh beginnt, so dass bei Dunkelheit die Flüchtlinge wieder in ihren Wohnbereichen sind.</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Die Lesungen der Osternacht mit der Beschreibung des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten sind so passend für die anwesenden Flüchtlinge. Wenn ich beim Hören dieser Schriftstelle an Gespräche mit Flüchtlingen denke, geht es mir unter die Haut. Unterdrückung, Folter und Verfolgung haben nicht das letzte Wort. Der Herr hört das Flehen seines Volkes und flieht mit seinem Volk und wandert mit ihm - und die vollständige Erlösung aller Menschen wird schließlich besiegelt durch den Tod und die Auferstehung Christi. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Die Osternacht und dann auch der Ostersonntag (die Kirchen sind nun so voll, dass viele stehen - und zwar auch außerhalb der Kirche) wird mit einer großen Freude gefeiert. Liegt es daran, dass viele die Errettung aus der Not erlebt haben und bereits jetzt immer wieder eine Befreiung spüren? Wenigstens einige Flüchtlinge haben gegenüber mir so den Zusammenhang zwischen ihrem Leben und der Feier des Osterfestes so beschrieben; sie haben bereits eine Errettung erfahren, fühlen sich gestärkt und erwarten die vollständige Erlösung. Und selbstverständlich freuen sich alle über ein Fest, welches den kargen Alltag durchbricht. Hier ein kleines Video von Ostersonntag:<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.blogger.com/video.g?token=AD6v5dxk5ukkCG77vm3HW5z8tSZsys_9D-zDkKihAmbKy-CDiEerHcAI-__cCTARSjEChJppwFY590unG7zkwD5iJQ' class='b-hbp-video b-uploaded' frameborder='0'></iframe></div>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
An Karfreitagabend und am Samstag nach der Osternachtsfeier scheint der Muezzin lauter als üblicherweise zum Gebet zu rufen. Will er nur kurz in Erinnerung rufen, dass es in Kakuma auch noch Muslime gibt und die auch die Mehrheit unter den Flüchtlingen sind?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Am Ostersonntag sind alle Christen auf den Beinen - und viele freikirchliche Gruppierungen nutzen die Chance um Paraden abzuhalten - es ist eine Zeit des Feierns, aber auch des sich Präsentierens. Das Video gibt einen kleinen Einblick. Bei der Gruppe, die ich filmte, schien mir, dass sie vor allem im Kreis marschierten.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.blogger.com/video.g?token=AD6v5dxhd74SPuE6KNopB3AI8jYdxNc1RFNRTryDWDJtckww4SrF78BmsLE_XZ_Ut6AlkNjHdHDeKEPawdGhsjUPdQ' class='b-hbp-video b-uploaded' frameborder='0'></iframe></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<b>Allen eine gesegnete Osterzeit!</b></div>
<span id="goog_1798379823"></span><span id="goog_1798379824"></span></div>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-52396565338417050232012-03-26T08:23:00.000+03:002015-02-10T16:40:09.229+03:00 Lebensgeschichten oder Ayana, eine Frau gibt nicht auf! <div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Ayana ist 22 Jahre alt und seit 2009 in Kakuma. Geboren und aufgewachsen ist Ayana in Mogadischu. Ihre Eltern hatten 5 Töchter, von denen Ayana die älteste ist. In Mogadischu hat Ayana die Möglichkeit die Schule zu besuchen. Wer in Somalia studieren will, wird aufgrund der Schulnoten eingestuft und es wird einem ein Studienfach zugewiesen, so werden z.B. die besten Schüler u.a. zum Medizinstudium eingeteilt. Ayanas Schulabschluss ist sehr gut und sie wird dem Studienfach Rechtswissenschaften zugewiesen, wobei sie eigentlich unbedingt Wirtschaftswissenschaften studieren will. Im Jahr 2007 wird ihr Vater in Mogadischu ermordet. Er war ein Beamter der Regierung und wurde wahrscheinlich von Rebellen oder Oppositionellen ermordet, aber so genau weiß dies niemand, schließlich gibt es sehr viele bewaffnete Konflikte. Der Verlust des Vaters ist ein harter Schlag für die Familie. </div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjw2xO-_PbWOWvETks_ve5Ad-eS6BZTm1hdtJUpPqoXk36IkonHg2w4we5yjWFU_qhoLk6qp2fp1a5A139nVP5Ahq465dMc9wkUfFO8MUJaDeSbMktjxir5PQWyNDxpt3hOweMMQRe56JA/s1600/somali+Frau+arbeitet.bmp" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjw2xO-_PbWOWvETks_ve5Ad-eS6BZTm1hdtJUpPqoXk36IkonHg2w4we5yjWFU_qhoLk6qp2fp1a5A139nVP5Ahq465dMc9wkUfFO8MUJaDeSbMktjxir5PQWyNDxpt3hOweMMQRe56JA/s400/somali+Frau+arbeitet.bmp" height="400" width="250" /></a></td></tr>
<tr align="justify"><td class="tr-caption">Von den ca. 85.000 Flüchtlingen in Kakuma,<br />
stellen Somalis mit 45.000 die größte Gruppe <br />
dar. Sie kamen vorwiegend zw. 2005 und 2009 <br />
nach Kakuma.</td></tr>
</tbody></table>
Um ein Einkommen zu haben, eröffnet die Mutter daraufhin ein Geschäft. Im Jahr 2008 geschieht dann etwas für Ayana Unglaubliches. Sie sitzt abends vor dem Fernseher – mit ihr im Raum sind noch ihre Mutter und eine Bekannte der Mutter. Der Nachbar klopft an, tritt in das Zimmer ein, zieht eine Pistole und geht zunächst auf die Mutter zu, erschießt zunächst sie und daraufhin die Bekannte. Dann geht der Nachbar wieder. Ayana ist sich sicher, dass der Nachbar sie aufgrund der Raumaufteilung und des Sofas nicht sah. Ansonsten hätte er sie ebenfalls erschossen. Die Bilder der erschossenen Mutter gehen ihr nicht aus dem Kopf. Und als sie den Tod der Mutter schildert, fragt sie immer wieder wieso...</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Der Nachbar wurde von Ayanas Vater stets unterstützt. Er durfte im angrenzenden Haus wohnen, ihm wurde finanziell unter die Arme gegriffen... Die Beziehung zum Nachbarn war bis zu diesem Zetpunkt stets gut. Ayana flieht mit zwei Schwestern (eine ist erst zwei Jahre alt) durch den Hinterausgang und findet Zuflucht bei ihrer Tante, dorthin kommt dann auch noch die andere Schwester. Die kleine Schwester stirbt bald darauf, weshalb ist nicht klar. Der Mann der Tante möchte Ayana nach einiger Zeit verheiraten – es ist so üblich und bringt Geld ein. Ayana soll Kinder bekommen und im Haushalt arbeiten. Der Wunsch Ayanas weiter studieren zu dürfen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen, soll nicht berücksichtigt werden. In dieser Zeit erfährt Ayana irgendwann, dass der Nachbar den Teil des Hauses von Ayanas Familie eingenommen hat und „besitzt“ nun das ganze Haus, in welchem er zuvor nur wohnen durfte.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Ayana will nicht in Somalia bleiben. Irgendeinen Mann heiraten, zu Hause sitzen, kochen, waschen und nicht studieren dürfen... Das schreckt sie ab. Und dann kommt noch die Unsicherheit hinzu – die vielen Konflikte und immer wieder werden Menschen ermordet. Ayana beschließt mit ihren Schwestern zu fliehen. Zu Fuss gehen sie von Mogadischu nach Kenia. Auf dem Weg stirbt eine der beiden Schwestern, welche sie zurücklassen müssen. An der kenianisch-somalischen Grenze wartet ein Freund des Vaters und hilft ihnen. Mit diesem Freund kommt sie 2009 nach Kakuma, die damals 17-jährige Schwester lebt in Nairobi und geht bis heute zur Schule. </div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjcJfz7VBgEfVbKV2ymHp2wJvyB0fmZ76EZK5uR4TtPu1bIMZ6ltOqvVLEpnbuxIEsgw63XDoCygml8TsNBrVUtXeTZt0cJGuKy6nDQfUt9RYuqd62e5yI859Mgjy6h-UlMsu72-xPsOo4/s1600/Holzkauf+-+Somali+Frauen,+Turkana+Frauen.bmp" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjcJfz7VBgEfVbKV2ymHp2wJvyB0fmZ76EZK5uR4TtPu1bIMZ6ltOqvVLEpnbuxIEsgw63XDoCygml8TsNBrVUtXeTZt0cJGuKy6nDQfUt9RYuqd62e5yI859Mgjy6h-UlMsu72-xPsOo4/s400/Holzkauf+-+Somali+Frauen,+Turkana+Frauen.bmp" height="300" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: justify;">Flüchtlinge müssen Brennholz zum Kochen bei der einheimischen <br />
Volksgruppe, den Turkanas kaufen. Im Bild zu sehen sind drei Turkana <br />
Frauen (mit Perlen um den Hals), welche Brennholz verkaufen sowie <br />
5 somalische Kundinnen. </td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br /></td></tr>
</tbody></table>
Doch auch hier in Kakuma ist das Leben hart. Ayana lebt bei der Familie des Familienfreundes. Für die achtköpfige Familie (6 Kinder, Mann, Frau) muss Ayuna putzen, kochen, Wäsche waschen und mit den Kindern lernen. Das älteste Kind ist 18. Ob ihr jemand hilft? Nein, bis sie kam hatte die Familie eine Turkana (eine Frau der einheimischen Volksgruppe) angestellt. Die Kinder der Familie wissen nicht, wie man verschiedene Dinge macht und sie wollen es auch nicht wissen. Die Frau hat ein Geschäft und will sich nicht mit Hausarbeiten abgeben. Und ein Mann ist hier grundsätzlich von Hausarbeiten befreit. Als Ayana davon erzählt, weint sie abermals. Sie wird ausgenommen, vielleicht sogar misshandelt. Von der Familie wegzugehen und alleine zu leben ist unmöglich, zu gefährlich. Und nun wird sie abermals von verschiedenen Seiten aufgefordert zu heiraten, schließlich sei sie ja schon 22 Jahre alt und immer noch nicht verheiratet.<br />
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Ich frage Ayana, ob sie nicht zur Organisation gehen will, die solche Fälle registriert und sie in einen Sicherheitsbereich bringen könnte. Aber dies will sie nicht. Ayana hat eine Tätigkeit beim UNHCR als Übersetzerin, und diese Tätigkeit könnte sie dann nicht mehr ausüben. Sie verdient vielleicht 60 oder 70 Euro im Monat, mit denen sie ihre Schwester in Nairobi unterstützen kann. Am liebsten würde Ayana weggehen, aber ihre Schwester ist ja noch da, für die sie sich verantwortlich fühlt und die sie unterstützen will. Ayana will nicht aufgeben.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Ayana ist eine meiner Studentinnen im Business Management Kurs (siehe: Business Management &amp; Entrepreneurship - <a href="http://christianbraunigger.blogspot.com/2012/02/business-mangement-entrepreneurship.html" target="_blank">Zwei Kulturen treffen aufeinander</a> und <a href="http://christianbraunigger.blogspot.com/2012/03/business-mangement-entrepreneurship-2_12.html" target="_blank">Die Leiden des Lehrers</a>). Auch Ayana kommt immer wieder in den Unterricht ohne Übungen oder Wiederholung gemacht zu haben. Sie kommt zu spät und schaut mich häufig mit großen, fragenden Augen an, die mir sagen, dass sie wenig verstanden hat. Aber ist dies bei ihrer Lebensgeschichte und ihren Lebensumständen nicht logisch? Wenn ich mir ihre Lebensgeschichte und Lebensumstände vor Augen halte, habe ich bereits großen Respekt, dass Ayana überhaupt am Kurs teilnimmt - und meine "westlichen" Vorstellungen des Studiums sind nun hoffentlich relativiert. Wer weiß womit die anderen zu kämpfen haben, die scheinbar (!) nicht so fleißig sind.</div>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-8959879211517375062012-03-13T17:06:00.001+03:002015-02-10T16:41:42.031+03:00 Business Mangement & Entrepreneurship (2) oder Die Leiden des Lehrers <div style="text-align: justify;">
Wie in meinem letzten Post berichtet (siehe: <a href="http://christianbraunigger.blogspot.com/2012/02/business-mangement-entrepreneurship.html" target="_blank">Business Management & Entrepreneurship oder Zwei Kulturen treffen aufeinander</a>), unterrichte ich Flüchtlinge in Business Management und versuche ein Gespür für wirtschaftliches Handeln zu vermitteln. Sollten sich meine Reden gegenüber Studenten zu Verantwortung und Freiheit oder zum Stellenwert von Fachwissen rächen? Waren meine Erwartungen an die Studenten zu Hause zwei oder drei Stunden pro Woche mit Übungen zu verbringen unrealistisch?<br />
<br />
Im Laufe des Kurses haben es meine Studenten regelmäßig geschafft mich zur Verzweiflung zu bringen – und manchmal beginne selbst ich an mir zu zweifeln. Pünktlichkeit gehört mit Sicherheit nicht zu den afrikanischen Tugenden. Das afrikanische Sprichwort „Ihr in Europa habt die Uhren, wir haben die Zeit“ trifft es durchaus auf den Punkt. Bereits in den ersten Wochen war es durchaus üblich, dass bei Unterrichtsbeginn um 9:30 Uhr nur einige Leute anwesend waren. Ich begann dann vielleicht mit 5 Minuten Verspätung zu unterrichten und nacheinander kamen sie dann in die Vorlesung. Nach 45 oder 55 Minuten kamen dann auch die letzten. <br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5mIt1ltLaY6_961tURYG6pbacnNbEVZzqoJaC5rd7in1MBb0zUCVKg-vAtKNghRZHAG8kBI7NTIVHz4gucDPJ6UzrwaAZMNyIVbbtBAELCe9q9IzUtqj1OO7ZaLfPQTNnsiAhJex1e6A/s1600/Picture+of+me+1.png" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5mIt1ltLaY6_961tURYG6pbacnNbEVZzqoJaC5rd7in1MBb0zUCVKg-vAtKNghRZHAG8kBI7NTIVHz4gucDPJ6UzrwaAZMNyIVbbtBAELCe9q9IzUtqj1OO7ZaLfPQTNnsiAhJex1e6A/s200/Picture+of+me+1.png" height="200" width="200" /></a></td></tr>
<tr align="center"><td class="tr-caption">Manchmal sitze ich verzweifelt mit offenem <br />
Mund und Händen vor dem Kopf am <br />
Schreibtisch und frage mich, wie ich mit <br />
meinen Studenten umgehen soll. </td></tr>
</tbody></table>
Prinzipiell sollte mir dies gleichgültig sein, wenn, ja wenn nicht die zu spät Kommenden dann Fragen stellen und meinen sie würden den Inhalt nicht verstehen. Es ist kein Wunder, dass die Inhalte nur noch schwer verstanden werden. Wenn jemand 50 Minuten zu spät kommt und die Inhalte aufeinander aufbauen, dann wird er viele Dinge nur noch schwer verstehen. Immer wieder verwies ich auf die Punkte Freiheit und Verantwortung – und ich könne nicht alles mehrmals erklären, schließlich sollen sich diejenigen, die pünktlich gekommen sind, nicht langweilen und damit für ihre Pünktlichkeit bestraft werden. Andererseits entwickelte ich mit der Zeit auch ein wenig das Gefühl, dass in den kommenden Wochen einige den Kurs verlassen könnten, da sie nichts mehr verstehen – und vor nur einigen, wenigen Menschen zu unterrichten bereitet keine Freude. (Geschweige denn, dass ich gerne einer großen Zahl an Menschen etwas mitgeben möchte). Sollte ich den Unterricht mit einer größeren Verspätung beginnen? Dann werden diejenigen <span class="ev" id="3.sc" role="menuitem" tabindex="-1">bestraft</span>, die einigermaßen pünktlich sind.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Die Problematik erkannte ein Student <span class="ev" id="4.sc" role="menuitem" tabindex="-1">schließlich</span> auch selbst. In den Weihnachtsferien bestand zur Vorbereitung auf einen Test das Angebot fuer eine "Fragestunde" von 9 Uhr bis 12 Uhr, um Ungereimtheiten zu besprechen. Einige wenige kamen – was für mich kein Problem war. Gegen 11:35 Uhr kam dann einer hinzu – ein wenig spät. Mit den bereits Anwesenden war ich gerade im Besprechen einer Übungsaufgabe, so dass ich dann um 11:45 Uhr zum Neuankömmling meinte: „Nun hast Du noch 15 Minuten Zeit Fragen zu stellen.“ Er schaute mich an – und ich ergänzte lediglich: „Die Vereinbarung war, dass ich von 9 Uhr bis 12 Uhr zur Verfügung stehe. Du kommst eben doch ein wenig spät. Und nebenbei in die Vorlesungen bist Du auch immer 45 bis 60 Minuten zu spät gekommen – falls überhaupt.“ Worauf er nur erwiderte: „Ja, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Nebenbei erwähnt: Er war auch nicht im geringsten auf die Fragestunde vorbereitet – er hätte keine Frage stellen können. Im Test in der darauffolgenden Woche hatte er 0 von 36 Verrechnungspunkten – die drei besten Studenten hatten hingegen 33 von 36 Punkten. <br />
<br />
Und wie sieht es mit dem Bearbeiten von <span class="ew" id="5.sc" role="menuitem" tabindex="-1">Übungsblättern</span> zu Hause aus? Ziemlich schlecht. Anfangs gab ich Aufgaben aus, die zu bearbeiten sind – ohne jedoch Übungen zu kontrollieren. Sehr schnell bemerkte ich, dass nur wenige sich zu Hause Gedanken gemacht hatten. Auch die Kopien aus einem Buch, in welchen der Stoff nochmals erklärt wurde, wurde nicht wirklich gelesen. Zunächst störte mich dies nicht – als Student war ich während der <span class="ew" id="6.sc" role="menuitem" tabindex="-1">Vorlesungszeit</span> ebenfalls nicht der <span class="ev" id="7.sc" role="menuitem" tabindex="-1">Fleißigste</span>, aber ich lernte vor den Prüfungen ohne Ende. Als jedoch der erste Test kam und eine Reihe auch dafür nicht wirklich gelernt hatten, brachte mich dies zur Verzweiflung. Lag es an meinem Unterrichtsstil? Lag es an zu vielen eingestandenen Freiheiten und einer damit verbundenen Überforderung der Studenten? Hätte ich mehr die Übungsaufgaben kontrollieren sollen? Eine Studentin, die in der Vorlesung wirklich nicht viel verstand (mit Mathematik und Logik steht sie klar auf Kriegsfuss), begann vor der Prüfung zu lernen – und sie bestand den Test mit einer guten Note. Machbar war der Test also durchaus und sie hat im Nachhinein ziemlich viel verstanden. Woran lag es also? Zwei afrikanische Mitbrüder meinten zu mir: „Erstens sich Gedanken zu machen und nicht einfach nur zu reproduzieren, ist für Studenten hier Neuland. Zweitens wollen hier in Afrika Studenten nur gute Noten haben, aber sie wollen nicht lernen.“ Dies ist sicherlich sehr verallgemeinert – aber es trifft bis zu einem gewissen Grad durchaus zu. Für die Aussagen meiner Mitbrüder fand ich letzte Woche leider eine Bestätigung. Ich war im Februar für eine Woche in Nairobi und diese Zeit sollten meine Studenten für die Vorbereitung auf den zweiten Test nutzen. Nach meiner Rückkehr fand dann vor dem Test eine Fragestunde statt – und ich musste feststellen, dass so gut wie niemand vorbereitet war. Vier Tage vor dem Test hatten nur wenige etwas gelernt und konnten entsprechend kaum Fragen stellen – der Test fiel am Ende besser aus als der erste, aber es hätte besser sein können.</div>
<div style="text-align: justify;">
Ein weiterer Problemfaktor stellt die Sprache dar. Viele haben einige Probleme mit Englisch. Dieser Problematik war ich mir bereits vor Beginn bewusst. Denjenigen, bei denen ich Zweifel hatte bezüglich ihrer Sprachkenntnisse, wollte ich aber eine Chance geben regelmäßig Englisch zu hören und zu sprechen, so dass sie somit die Sprachkenntnisse verbessern - was für das Leben in Kakuma immens wichtig ist. Bei einigen haben sich die Sprachkenntnisse auch sehr verbessert. Nichtsdestotrotz für das Unterrichten von Business Management sind die fehlenden Kenntnisse ein Problem.<br />
<br />
Und wie blicke ich nun auf meinen Kurs? Aufgrund der Lebensumstände vieler Flüchtlinge, darf ich andere Punkte nicht aus den Augen verlieren. </div>
<ul style="text-align: justify;">
<li>Drei Flüchtlinge legen von ihrer Unterkunft bis zum „Vorlesungssaal“ 4 – 5 km zu <span class="ew" id="8.sc" role="menuitem" tabindex="-1">Fuss</span> zurück, um an der Veranstaltung teilzunehmen, hin- und zurück also 8 – 10 <span class="ev" id="9.sc" role="menuitem" tabindex="-1">Kilometer</span> (!) - und zwar bei glühender Hitze (entweder der Hinweg oder Rückweg ist bei ca. 38 Grad im Schatten zu bewältigen!). Andere legen immerhin einen Hin- und Rückweg von bis zu 6 Kilometern zu <span class="ew" id="10.sc" role="menuitem" tabindex="-1">Fuss</span> zurück. Wie viele Kilometer würde ich bei diesen Bedingungen zurücklegen, um am Kurs teilzunehmen?</li>
</ul>
<ul style="text-align: justify;">
<li>In den kleinen Hütten haben die meisten keinen richtigen Platz bzw. Tisch zu lernen. Dies macht das Studieren natürlich schwieriger. Ich weiß, wie schwer ich mir tat zu lernen, ohne einen abgeschiedenen Platz.</li>
</ul>
<ul style="text-align: justify;">
<li>Die Schulbildung ist nicht prickelnd. Im Unterricht fragte ich, ob jemand schon einmal etwas von einer Ableitung in Mathematik gehört hat. Alle schauten mich fragend an. Daraufhin gab ich ein einfaches Beispiel und nur meine beste Studentin hatte schon einmal davon gehört, konnte aber nichts Konkretes damit anfangen. Diese Kenntnisse sind letztlich nicht für meinen Kurs notwendig, aber es zeigt mir, dass logisches Denken in der Schule nicht eingeübt wird. </li>
</ul>
<ul style="text-align: justify;">
<li>Einige haben Geschwister oder Eltern, um die sie sich kümmern müssen. Ebenso versuchen viele ein wenig Geld zu verdienen. Daher haben sie insgesamt wenig Zeit zu studieren.</li>
</ul>
<ul style="text-align: justify;">
<li>Die teilnehmenden Frauen sind auch noch stark mit Hausarbeit beschäftigt. (Männer sind davon per se befreit, sobald eine Frau im Haushalt lebt – sei es die Schwester, die Cousine, die Tochter, die Ehefrau...) </li>
</ul>
<div style="text-align: justify;">
Die Augen vollständig geöffnet wurden mir, als eine meiner Studentinnen mir ihre Lebensgeschichte erzählte. Wenn ich mir ihre Geschichte vor Augen halte, dann kann ich meinen Studenten nicht böse sein. (Ihre Lebensgeschichte poste ich demnächst unter dem Titel: <span class="ew" id="82.sc" role="menuitem" tabindex="-1">Ayana</span> – Eine Frau gibt nicht auf!)<br />
<br />
Zweifellos kann ich feststellen, dass sich meine Studenten stark entwickelt haben. Zusammenhänge werden schneller erkannt und Ängste vor Unbekanntem sind geringer. Übungen für zu Hause gebe ich kaum noch – der Stoff sollte zu Hause nochmals angeschaut werden. Für Übungen kann auch Teile des Unterrichts verwenden – ich kann dann zwar nicht so viel Stoff vermitteln, aber schlimm finde ich dies mittlerweile nicht mehr. Und beim Unterrichten muss ich einen Mittelweg finden, so dass diejenigen, die zu Hause lernen nicht gelangweilt sind und die anderen doch irgendwie folgen können. Es ist ein Spagat, um allen die Chance zu geben etwas aus dem Kurs mitzunehmen; dies ist mein großes Anliegen in der Arbeit mit meinen Flüchtlingen. Die Unterrichtsstunden sind für mich jedenfalls zwei Höhepunkte in der Woche. Unterrichten bereitet mir Freude. Hätte ich mir dies im Vorfeld jemals träumen lassen?</div>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-81744205892385413972012-02-28T17:57:00.004+03:002015-02-10T16:41:12.784+03:00 Business Mangement & Entrepreneurship oder Zwei Kulturen treffen aufeinander <div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
Neben meiner Tätigkeit als Computerspezialist habe ich seit einiger Zeit noch einige andere Aufgaben übernommen, so unterrichte ich u.a. seit Oktober rund 20 Flüchtlinge in Business Management &amp; Entrepreneurship. Insgesamt dauert der Kurs 22 Wochen und dauert rund 130 Stunden. Mein Kurs hat das Ziel Menschen eine Idee zu geben, was zu beachten ist, wenn jemand einen Laden, Restaurant oder ein Handwerk eröffnen will. Allerdings möchte ich nicht viele Fakten darlegen - diese sind schneller vergessen als <a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhfDdZESKURFpPB8XrlaaLrSHNM_HaODAv46a4l1AgNHCaEWMHZh2VpwAbG4tFHLTUiJCsK-34sDqW5oZCv-03oyZalkRMjvkBY_HnBtqg0OEfNAY-fta6XHjp0ioaD-F7-f9ak6gWVRCA/s1600/students+and+teacher.PNG" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhfDdZESKURFpPB8XrlaaLrSHNM_HaODAv46a4l1AgNHCaEWMHZh2VpwAbG4tFHLTUiJCsK-34sDqW5oZCv-03oyZalkRMjvkBY_HnBtqg0OEfNAY-fta6XHjp0ioaD-F7-f9ak6gWVRCA/s400/students+and+teacher.PNG" height="211" width="400" /></a>man schauen kann. Es geht mir vielmehr darum meinen Studenten ein Gespür für wirtschaftliches Handeln zu vermitteln. Meine Zielsetzung teilte ich den Studenten in der ersten Woche mit: "Mir ist es nicht so wichtig, ob ihr in einem Jahr noch etwas von BWL wisst. Falls dies der Fall ist, wunderbar. Falls ihr wieder alles vergessen habt, man kann es in Büchern wieder nachlesen. Für mich ist es jedoch viel wichtiger, dass ihr am Ende des Kurses die Welt mit anderen Augen betrachtet, dass ihr beginnt die Welt mit ihren Möglichkeiten zu betrachten und einzelne Alternativen zu erwägen, und zu erkennen wie Dinge verwoben sind, wenn ein Faktor verändert wird, wie dies einen Einfluss auf andere Dinge hat... " Dass der Lerninhalt nicht so wichtig ist und auch wieder vergessen werden kann, war für meine Studenten sichtlich ein Schock. Das Schulsystem und wohl auch das Universitätssystem ist darauf ausgerichtet gehörte Dinge schlicht auswendig zu lernen und widerzugeben. Um mein Ziel zu erreichen, entschloss ich mich zu Beginn Mikroökonomie zu unterrichten; also wie sich Verbraucher und Unternehmen wirtschaftlich verhalten und Ressourcen und Güter durch den Markt verteilt werden, Grundkenntnisse in diesem Gebiet können auch nicht schaden, wenn jemand ein Geschäft hat.</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
Als ich mir das Konzept überlegte und mich entschloss, dass Studenten lernen sollen zu denken und dafür Mikroökonomie zu verwenden, war ich mir auch einer Gefahr bewusst, nämlich dass viele überfordert sein könnten. Aber gehört eine vernünftige Überforderung nicht zum Lernprozess dazu? Sollten Frustrationen nicht durchaus vorkommen dürfen, wenn sich selbstverständlich immer wieder Erfolgserlebnisse einstellen?</div>
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<br /></div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZnptGrkhM1mp2f78rwKzQt-evIVuLtpu6MSsMR0utMM3FbYPdVp7duiXwbGLZxXhDD4Xwrjvc4Bufpy-2CZ7Qy68ppzlaW1nVduTrTRuj5z_2vHMEeVeUZxTw6Rrcns2im9tW9XN9DAw/s1600/students.PNG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZnptGrkhM1mp2f78rwKzQt-evIVuLtpu6MSsMR0utMM3FbYPdVp7duiXwbGLZxXhDD4Xwrjvc4Bufpy-2CZ7Qy68ppzlaW1nVduTrTRuj5z_2vHMEeVeUZxTw6Rrcns2im9tW9XN9DAw/s320/students.PNG" height="257" width="320" /></a></div>
Und mit noch einer zweiten Aussage schockierte ich sie, und zwar erklärte ich: "Ich respektiere Euch und Eure Freiheit. Ich selbst liebe die Freiheit - und es ist jedem freigestellt zur Klasse zu kommen oder nicht. Wenn jemand etwas anderes wichtiges zu tun hat, dann ist dies kein Problem für mich. Ich selbst ging auch nicht immer in die Vorlesung. Ich erinnere mich, dass ich in manchen Vorlesungen von 20 Veranstaltungen nur zwei oder drei Mal war. Aber mit der Freiheit ist noch etwas anderes verbunden, und zwar Verantwortung, die Verantwortung den Stoff ggf. irgendwie nachzuholen und die Tests zu bestehen. Wenn ich nicht in Vorlesungen ging, so musste ich mir überlegen, wie ich den Stoff nachhole und dann das Examen ordentlich bestehe." So viel Eigenverantwortung zugestanden zu bekommen ist in dieser Kultur für viele ein Novum, und irgendwann fragte ich mich, ob ich nicht meine Studenten mit meiner Einstellung überfordere. Wenn jemand im Fernstudienprogramm einige Zeit nicht auftaucht, so wird er angerufen und es wird nachgeharkt und darum gebeten die Aufgaben zu erledigen (mir erscheint dies, als ob die Studenten nicht wie Erwachsene, sondern wie Grundschüler behandelt werden). Ja, zwei Kulturen treffen aufeinander.</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
Um den Stoff zu vertiefen bzw. zu wiederholen äußerte ich auch die Erwartung, dass ausgeteilte Texte und Übungen alleine oder in der Gruppe bearbeitet werden, und wenn dafür eben zwei oder drei Stunden pro Woche notwendig sind, dann gehört dies eben dazu. Sollte dies zu viel erwartet sein?</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
Sollten sich meine Reden rächen? Hatte ich zu hohe Ansprüche, vielleicht sogar vollkommen unrealistische Erwartungen? Können die zwei aufeinandertreffenden Kulturen und Sichtweisen in Einklang gebracht werden?<br />
Dazu demnächst mehr unter dem Titel: </div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">
<a href="http://christianbraunigger.blogspot.com/2012/03/business-mangement-entrepreneurship-2_12.html" target="_blank"><b>Business Mangement &amp; Entrepreneurship (2) oder Die Leiden des Lehrers</b></a></div>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-77846940483299233612012-02-06T17:12:00.000+03:002012-02-06T17:12:18.520+03:00 Kein Geld, keine Hochzeit, dafür Schuldgefühle <div style="text-align: justify;">Viele Flüchtlinge sehen sich mit Schwierigkeiten konfrontiert ihren persönlichen Lebensentwurf zu verwirklichen, so z.B. wenn sich ein Paar gerne in der Kirche trauen ließe, ihnen jedoch viele Steine in den Weg gelegt werden und sich das Paar letztlich sogar noch schuldig fühlt nicht kirchlich geheiratet zu haben. Ein Beispiel hierfür ist John.</div><div style="text-align: justify;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEHgjEBFpToR2mSAjnhYUv2AblGZWxy5qxAbWmULG6J7CCFalR54YEsXjzA14DGe1XYL1Dcl4TcAAz7WdRbaMSiuHTfSolaw1Icp8agUDIz3oMPAg6NqOoYpBnQz48vJL1kPvNi-shu1w/s1600/PICT0236.JPG" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEHgjEBFpToR2mSAjnhYUv2AblGZWxy5qxAbWmULG6J7CCFalR54YEsXjzA14DGe1XYL1Dcl4TcAAz7WdRbaMSiuHTfSolaw1Icp8agUDIz3oMPAg6NqOoYpBnQz48vJL1kPvNi-shu1w/s400/PICT0236.JPG" width="300" /></a></td></tr>
<tr align="justify"><td class="tr-caption">Als ich im Oktober 2010 in Kakuma ankam, wurde bereits <br />
am ersten Sonntag in der Kirche eine Hochzeit gefeiert. <br />
Dies blieb in den drei Kapellen, in die ich abwechselnd <br />
gehe, ein absoluter Einzelfall.</td></tr>
</tbody></table>John ist ein Student im Fernstudienprogramm und auch in der katholischen Kapelle sehr stark engagiert ist. Er hat eine Frau und drei kleine Kinder. Auf den ersten Blick scheint alles in Ordnung zu sein, doch sind die Eheangelegenheiten noch nicht vollständig erledigt. Zwar ist John mit seiner Frau standesamtlich verheiratet, doch nicht kirchlich. Er möchte gerne kirchlich heiraten und den Segen Gottes für seine Ehe erhalten, doch er kann es nicht. Wie kommt es dazu?</div><div align="JUSTIFY"><br />
</div><div align="JUSTIFY">In Afrika gibt es noch immer die Mitgift zu bezahlen. Im Gegensatz zu Indien oder in Europa früher, muss hier in Afrika meist der Bräutigam der Familie der Braut die Mitgift bezahlen. Solange diese Mitgift nicht bezahlt ist, darf das Paar nicht kirchlich heiraten. Basta! Doch wer hindert sie daran nicht trotzdem kirchlich zu heiraten? Falls die Familie der Braut auf irgendeine Weise erfährt, dass eine kirchliche Hochzeit ohne die Begleichung der geforderten Mitgift erfolgte, so hat der Tradition nach die Familie der Frau das Recht die Frau und die Kinder dem Ehemann wegzunehmen. In Johns Fall fordert die Familie seiner Frau 10.000 US Dollar. Die Summe ist vollkommen aberwitzig - er wird nie im Stande sein diese Summe aufzubringen, höchstens vielleicht, falls er eines Tages von einem westlichen Land eingeladen wird dort zu leben (selbst dann wird es sehr schwierig sein die Summe aufzubringen und in einem solchen Fall werden er und seine Familie weit weg sein, so dass die Familie seiner Frau keine Möglichkeit hat die Kinder und seine Frau wegzunehmen bzw. zu erfahren, ob er kirchlich geheiratet hat). Wie kommt eine solche Forderung zustande? Entweder die Familie der Frau versucht auf diese Weise verzweifelt an Geld zu kommen oder die Familie will der Beziehung der beiden Menschen nicht zustimmen. Leider ist John kein Einzelfall - es gibt hier viele solcher Fälle, besonders unter Sudanesen. Ein weiterer Grund weshalb viele nicht heiraten können, liegt darin, dass die Dorfgemeinschaft anlässlich einer Hochzeit ein Fest erwartet, welches man sich ebenfalls nicht leisten kann.</div><div align="JUSTIFY"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiNV0aCasew2hp_A1X7bAEZVAhdB1QQQgTJn5QfMX51Xdk7u2zI2-1PYIByz6O1rXgkRsIqq1omMiXmDglB1JI0bfHdqvwc1GGj5K7FTBfpMhhoxjnZfSQwosnC8mTxPDvTsH1tdhjyxLs/s1600/PICT0241.JPG" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><br />
</a> </div><div align="JUSTIFY"><br />
</div><div align="JUSTIFY"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiNV0aCasew2hp_A1X7bAEZVAhdB1QQQgTJn5QfMX51Xdk7u2zI2-1PYIByz6O1rXgkRsIqq1omMiXmDglB1JI0bfHdqvwc1GGj5K7FTBfpMhhoxjnZfSQwosnC8mTxPDvTsH1tdhjyxLs/s1600/PICT0241.JPG" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiNV0aCasew2hp_A1X7bAEZVAhdB1QQQgTJn5QfMX51Xdk7u2zI2-1PYIByz6O1rXgkRsIqq1omMiXmDglB1JI0bfHdqvwc1GGj5K7FTBfpMhhoxjnZfSQwosnC8mTxPDvTsH1tdhjyxLs/s400/PICT0241.JPG" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Freunde, Nachbarn und Bekannte kommen und gratulieren nach der Messe.</td></tr>
</tbody></table>Und warum haben die Leute nun Schuldgefühle? Der erste Grund besteht darin, dass jemand nach nur einer standesamtlichen, aber nicht nicht kirchlichen Hochzeit offiziell nicht zur Kommunion gehen kann. Die Menschen hier folgen dieser Regel und fühlen sich vermutlich auch ein wenig ausgeschlossen (Sollte die katholische Kirche für solche Fälle nicht leicht einen Weg finden können, um trotzdem den Empfang der Kommunion zu ermöglichen?). Zweitens fühlen sich betroffene Menschen schuldig, da ihrer Meinung nach der Segen Gottes nicht auf der Familie liegt.</div><div align="JUSTIFY"><br />
</div><div align="JUSTIFY">Als vor zwei Wochen am Sonntag kein Priester in Camp war, habe ich einen Wortgottesdienst gehalten. Da im Evangelium die Berufung der Jünger vorkam, nutzte ich die Chance und redete über die Schwierigkeiten die persönliche Berufung zu leben und griff als einen Hauptpunkt das Thema die wegen Geldmangel versagte kirchliche Hochzeit auf. Dabei ging ich nicht auf die damit verbundene Tradition und Kultur ein - es steht mir nicht zu darüber zu urteilen und würde auch bei den Menschen nicht gut ankommen – sondern ich ging darauf ein, wie Gott eventuell eine solche Beziehung sieht.</div><div align="JUSTIFY">Daher sagte ich u.a: "Wenn zwei Menschen ihrem Herzen folgen und sie sich entscheiden in Treue ihr Leben miteinander zu verbringen, einander lieben und in Liebe ihre Kinder annehmen und erziehen, sollte die Beziehung mangels Geld scheitern? Sollte die Beziehung daran scheitern, dass unglaubliche Geldbeträge als Mitgift verlangt werden und nicht die Liebe zweier Menschen akzeptiert wird? Sollte eine Beziehung daran scheitern, dass ein Paar sich nicht eine große Feier für ihre Gemeinschaft leisten kann? Ich kann mir kaum vorstellen, dass Gott eine Beziehung scheitern lassen will, nur weil nicht genügend Geld für eine kirchliche Hochzeit vorhanden ist. Und ich glaube auch, dass sich in einem solchen Fall das Paar nicht schuldig fühlen muss - es ist nicht der Fehler des Paares, dass eine kirchliche Hochzeit nicht stattfinden kann. Vielmehr glaube ich, dass Gottes Segen auch auf einer solchen Ehe liegt."</div>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-31559263898432403602012-01-27T18:20:00.006+03:002012-02-06T11:51:03.765+03:00 Lebensgeschichten oder 20 Jahre im Flüchtlingslager, und wie geht's weiter? <div style="text-align: justify;">Heute berichte ich die Lebensgeschichte von Amare aus Äthiopien. Bereits seit knapp 20 Jahren ist Amare ein Flüchtling und davon fast die gesamten 20 Jahre in Kakuma. Amare kommt aus einem ländlichen Gebiet; seine Eltern bestellten ein wenig Land und hatten einige Tiere. Als Amare etwa 13 Jahre alt ist, belagern Rebellen sein Dorf und zerstören schließlich auch die Schule. Die Bevölkerung wundert sich über das Vorgehen der Rebellen, denn eigentlich haben Rebellen zum Ziel die Regierung zu stürzen. Warum werden dann die eigenen Landsleute belagert und die Schulen zerstört. Die Antwort ergibt sich bald, als Rebellen beginnen Jugendliche zu rekrutieren. Wenn Jugendliche keine Möglichkeit mehr haben die Schule zu besuchen, schließen sie sich bereitwilliger den Rebellen in deren Kampf an. <br />
Kurz darauf bricht eine Dürre- und Hungerkatastrophe über das Land herein - viele schließen sich den Rebellen oder dem Militär an – dort gibt es immerhin genügend zu essen. In dieser Zeit baut eine westliche Organisation Waisenhäuser mit Schulen auf. Amare täuscht vor ein Waise zu sein – seine Mutter starb zwar einige Jahre zuvor, sein Vater lebt jedoch noch. Auf diese Weise bekommt Amare die Chance die Schule zu besuchen und ist davor geschützt entweder von der Regierungsarmee oder den Rebellen gewaltsam rekrutiert zu werden. Im Jahr 1990 kann Amare seine Schulbildung abschließen. </div><br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgOL61W7NfyHgyM8DJJ534GKWJKIZAgm2nLszWoLCqszTdgc2FtGUWl30qQlaCetYWxmMphKbga8S-kP20KObTvWTpMl5-7l2c3o3Iwkt-WU6abGwVazi88Mpx5NgFPF_Db38qTu6wNH88/s1600/DSC00940.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgOL61W7NfyHgyM8DJJ534GKWJKIZAgm2nLszWoLCqszTdgc2FtGUWl30qQlaCetYWxmMphKbga8S-kP20KObTvWTpMl5-7l2c3o3Iwkt-WU6abGwVazi88Mpx5NgFPF_Db38qTu6wNH88/s320/DSC00940.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">In Kakuma gibt es einge äthiopische Restaurants. Auf dem <br />
Foto ist das Team des Education Centers zu sehen, welches <br />
zum Abschied von P. Chris Jenkins SJ im äthiopischen <br />
Restaurant zu Mittag aß.</td></tr>
</tbody></table><div style="text-align: justify;">Amare entschließt sich an der Universität in Addis Ababa zu studieren. Sein Heimatort wird zu dieser Zeit von Rebellen belagert, so dass er nicht mehr seinen Vater besuchen will. Er fürchtet die Rebellen könnten herausgefunden haben, dass er sich mit einem Trick in die Schule geschmuggelt hat, um vor den Rebellen zu entkommen. Die Rebellen würden dies mit Folter und Mord bestrafen. 1991 gelangen schließlich die Rebellen an die Macht und versprechen Demokratie. Amare hofft auf eine bessere Zeit, doch diese Hoffnung wird bald getrübt. Er möchte an einer Demonstration teilnehmen, als Eritrea die Unabhängigkeit anstrebt. Als er mit anderen Studenten die Universität verlässt, um zur Demonstration zu gehen, stehen sowohl Polizisten als auch Anhänger der neuen Regierung vor der Tür und töten mit Schusswaffen und Messern. Amare zieht sich glücklicherweise nur einige Schnittverletzungen zu. Aufgrund der Auseinandersetzungen flieht Amare in ein Flüchtlingslager im Nordosten Kenias. Dort bleibt er ein halbes Jahr – doch aufgrund von Krankheiten und einer schwierigen Nahrungsmittelversorgung, zieht er es vor nach Äthiopien zurückzukehren, nach Möglichkeit einen Universitätsabschluss zu machen und seine Familie finanziell zu unterstützen. Er kann zunächst sein Studium fortsetzen, wird dann aber bald von der Universität ausgeschlossen. Kurz darauf wird er festgenommen und immer wieder unter Folter verhört. Er wundert sich, was die Behörden alles Wissen und schließlich erfährt er auch, was er alles in Kenia seinen Freunden und Bekannten erzählte. Das Regime hatte also seine Spitzel im Flüchtlingslager in Kenia. Als er offiziell mit vielen anderen in ein anderes Gefängnis verlegt werden soll, gelingt ihm und einigen anderen die Flucht. Wäre ihm dies nicht gelungen, so wäre er wohl ermordet worden. Bei Verlegungen in andere Gefängnisse wurden die Gefangenen oftmals nur auf das Land gefahren und auf freiem Feld erschossen. Ihm gelingt es seine Tante in Addis Abeba kurz zu besuchen und mitzuteilen, was geschehen war. Er flieht dann nach Kenia und kommt nach Kakuma. In Kakuma trifft er alte Bekannte aus dem anderen Flüchtlingslager – ihnen berichtet er nicht, dass er nochmals in Äthiopien war (sie würden ihn für einen Spion halten), sondern erzählt, dass er an der Küste illegal gearbeitet habe. Lange Zeit hat Amare die Hoffnung nach Äthiopien zurückkehren zu können und seine Familie zu unterstützen. Diese Hoffnung verliert er aber mit dem Ausgang der Wahlen in 2005 – die Regierung weigert sich die Macht an die siegreiche Opposition zu übergeben.<br />
<br />
Über die Jahre hinweg gehen Amare viele Dinge durch den Kopf. Mit seinem Vater hat Amare von 1989 an keinen Kontakt mehr. Er fühlt sich schuldig, dass er seinen Vater nicht unterstützt – dies gehört in seiner <br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZhBS1ra4jPAwRTg_Emxf1WxaR3kuA1JebkorlLvJZ35E_UTsSY0hn8rQYJ4jdE-MMb-0cuWtw3wWbxAdqagSiOTiOM4_Xrz1vqGer0aAgA2hccFmQZHX4wxOISXKRM7onxMmobJYf9yo/s1600/DSC00080.JPG" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZhBS1ra4jPAwRTg_Emxf1WxaR3kuA1JebkorlLvJZ35E_UTsSY0hn8rQYJ4jdE-MMb-0cuWtw3wWbxAdqagSiOTiOM4_Xrz1vqGer0aAgA2hccFmQZHX4wxOISXKRM7onxMmobJYf9yo/s320/DSC00080.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">P. Chris Jenkins und ich in einem anderen äthiopischen <br />
Restaurant nach dem Feierabend auf einen Kaffee wartend.</td></tr>
</tbody></table>Kultur zu den Pflichten der Söhne. Daher fällt es Amare schwer das „Vater unser“ zu beten – dabei wird er an seine Vater und seine Pflicht erinnert und fühlt sich schuldig. Amare geht davon aus, dass sein Vater bereits längst verstorben sein muss. Über das Internet findet Amare im Jahr 2010 einen ehemaligen Freund im Dorf seines Vaters und erfährt, dass sein Vater noch lebt – er ist mittlerweile Mitte 80. Anfang 2011 kann er seinen Vater dann in Nairobi treffen – und sein Vater erleichtert ihm sein Gewissen – der Vater ist bereits glücklich zu sehen, dass sein Sohn noch lebt und einigermaßen gesund ist.<br />
<br />
Amare sagt, dass er während seines Aufenthalts in Kakuma viel gelernt hat – wie z.B. über Kulturen und Toleranz oder wie wichtig die Zugehörigkeit zu einem Volk ist. So trifft es ihn immer wieder bis ins Mark, wenn er von Einheimischen hört, dass das Land den Turkanas gehört und sie die Flüchtlinge zwangsläufig dulden müssen. Ebenso trifft es ihn stets, wenn Menschen behaupten, er sei aus wirtschaftlichen Gründen in Kakuma. Gerne wäre Amare an einem anderen Ort und würde für seinen Lebensunterhalt arbeiten, doch abgesehen von kleinen Arbeiten für NGOs dürfen Flüchtlinge keine Arbeit aufnehmen. Amare ist wie die meisten Flüchtlinge auf die vierzehntägig ausgeteilten Lebensmittelrationen des World Food Programs angewiesen. Er schämt sich dorthin zu gehen und um Essen zu betteln, entsprechend ist er froh, dass mittlerweile ein Nachbar seine Ration für ihn abholt.<br />
<br />
Seit fast 20 Jahren lebt Amare in einer Gegend mit einem Klima, welches ihm nicht zusagt. Amare weiß nicht wie lange er noch in Kakuma bleiben muss. Er sagt: "Im Gefängnis ist wenigstens klar nach wie vielen Jahren man wieder frei ist, doch hier weiß niemand wie lange jemand noch bleiben muss. Wer weiß, wie lange ich noch bleiben muss!" Die Ungewissheit darüber wie lange er noch in Kakuma bleiben muss, zermürbt ihn. Aber er möchte auch nicht sagen, dass sein Leben schlecht sei – dies würde er als Gotteslästerung empfinden, denn schließlich kann er dankbar sein noch zu leben, gesund zu sein und genügend zu essen zu haben.</div><span style="font-size: small;"><span style="font-family: "Calibri","sans-serif"; line-height: 115%;"></span></span>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-83958810857982901042012-01-07T19:32:00.008+03:002012-02-05T12:32:58.309+03:00 Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? oder Die Christmette in der äthiopisch orthodoxen Kirche <table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZETeeiIXa84Z6sRG1H9ZQHNhIByWaXp8RsaNxYCltpB-NvwU1nUol5xWDo9amQOONUPv5kc8XSnw_5lHrDWmhsfS_xzzz-BfZ5Z89Iu5xD8u8K4uotqhik9EK0R8m_5qx9wY2hyiVfXM/s1600/DSC02634.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZETeeiIXa84Z6sRG1H9ZQHNhIByWaXp8RsaNxYCltpB-NvwU1nUol5xWDo9amQOONUPv5kc8XSnw_5lHrDWmhsfS_xzzz-BfZ5Z89Iu5xD8u8K4uotqhik9EK0R8m_5qx9wY2hyiVfXM/s320/DSC02634.JPG" width="240" /></a></td></tr>
<tr align="center"><td class="tr-caption">Bei Gesang und Tanz freuen sich die äthiopischen <br />
Christen über die Geburt Christi. Im Hintergrund <br />
ist die Wand zwischen Altarraum und <br />
Kirchenschiff zu sehen, die mit Ikonen verziert ist.</td></tr>
</tbody></table><div style="text-align: justify;">Es ist schon wieder zwei Wochen her, dass der Heilige Abend und Weihnachten gefeiert wurde. Der Alltag hat sich wieder eingestellt. Kann da jetzt schon wieder Weihnachten gefeiert werden? Ja, und zwar feiert die orthodoxe Kirche das Weihnachtsfest 13 Tage später als die Kirchen des Westens. Hier in Kakuma feierten nun die äthopisch-orthodoxen Christen Weihnachten. Im Education Center arbeitet ein äthiopischer Flüchtling, mit welchem ich an der Liturgie der Weihnachtsnacht teilnahm. Eine kleinere Schwierigkeit bestand darin abends gegen 20 Uhr ins Camp zu gelangen, was in der Regel gar nicht so einfach ist, da die großen Tore, welche einzelne Teile des Lagers von einander trenne aus Sicherheitsgründen bei Einbruch der Dunkelheit gegen 19:00 Uhr verschlossen werden. Aber mit einem kleinen Trick gelang es mir ins Lager zu kommen. Dann verbrachte ich bei meinem Kollegen noch etwa eine Stunde, bevor wir zur äthiopischen Kirche aufbrachen. Die orthodoxe Kirche ist sehr schön ausgestattet - die Wände gestrichen, kleine Ikonen sind an den Seitenwänden, die Ikonostase (das ist die Wand zwischen dem Altarraum und dem inneren Kirchenschiff) ist mit großen Ikonen geschmückt und der Boden mit Teppichen bedeckt. Dagegen wirkt die sehr karge katholische Kapelle nahezu trostlos.</div><div style="text-align: justify;">Bei unserer Ankunft wurden wir vom Priester in die Kapelle gebeten. Der Priester ist ebenso wie zwei Mönche ein Flüchtling. Die beiden Mönche und der Priester haben in Kakuma Zuflucht gefunden und sind für die äthiopischen Christen in Kakuma ein großes Geschenk, da so orthodoxe Gottesdienste stattfinden können. Von 21:30 Uhr bis 1 Uhr nachts wurde gebetet, gesungen und vor Freude ueber die Geburt des Herrn getanzt. Um 1 Uhr begann dann der Gottesdienst, welcher sich bis kurz vor 4 Uhr hinzog, die gesamte Feier dauerte also 6 1/2 Stunden. Zum anschließenden Snack musste ich dann auch noch, so dass ich erst gegen 4:45 Uhr wieder bei meinem Kollegen ankam und mich dort auf's Ohr legen konnte (die Nacht war kurz, da wir hier ja auch samstags arbeiten). </div><div style="text-align: justify;">Für mich persönlich war es ein Erlebnis diese Liturgie einmal zu erleben - auch wenn ich nichts verstanden habe, da natürlich alles in der liturgischen Sprache Ge'ez statt fand. Es war für mich erstaunlich, dass keine Ikonen verehrt wurden (wie es sonst in orthodoxen Kirchen meist der Fall ist) und erst am Ende des Gottesdienstes Kerzen angezündet wurden, als eine Prozession um die Kirche stattfand. Sichtlich freuten sich einige Menschen über meine Anwesenheit. Im Anschluss wurde mir klar, dass für einige meine Anwesenheit ein Zeichen einer ökumenischen Verbundenheit darstellte, denn viele der Äthiopier wissen mittlerweile durch meinen Kollegen, der Community Leader für einen Teil der Äthiopier ist, dass ich irgendwie ein Kirchenmann bin. Mir scheint, dass viele den Eindruck haben - weißer Mann also ist er auch ein Kirchenmann. Dies ist momentan in Kakuma ja auch der Fall - die einzigen drei weißen Männer in Kakuma sind Jesuiten. Allerdings wissen viele Äthiopier mich nicht richtig einzuordnen - einige nennen mich Pater, andere Bruder und für andere bin ich ein weißer Katholik, der hier in Kakuma arbeitet.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify;">Der Freudentanz und -gesang der Gläubigen im nachfolgenden Video war das Ende der Gebetszeit und kurz danach begann die Messfeier. Insgesamt ist es sehr dunkel - liegt zum einen daran, dass die Beleuchtung nicht so prickelnd war und zum anderen an den Weihrauchschwaden im Raum - an Weihrauch sparen unsere orthodoxen Brüder jedenfalls nicht.</div><div style="text-align: justify;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.blogger.com/video.g?token=AD6v5dxh7CqJzYUgwDwzF0BLKJpIAJAhFzM-ke5fZJzE3jKYfx0CTb2dZ1Af2e3cCQpG5fbf73dp4P5WYS9gMy6vWg' class='b-hbp-video b-uploaded' frameborder='0'></iframe></div><br />
</div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: center;">Allen orthodoxen Christen wünsche ich eine gesegnete Weihnachtszeit!</div>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-63395361776856784782011-12-26T00:59:00.009+03:002012-11-12T14:01:13.874+03:00 Das wahre Weihnachten in Kakuma? oder Gedanken von Flüchtlingen zu Weihnachten <div style="text-align: justify;">
Der Advent verlief in Kakuma äußerst unspektakulär. Es gab äußerlich kaum Anzeichen dafür, dass das Weihnachtsfest naht. </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<ul style="text-align: justify;">
<li>Werbung und Anreize für mehr Konsum? Fehlanzeige - die Menschen hier sind viel zu arm, dass Firmen speziell auf diese Klientel setzen könnten. </li>
<li>Einkaufstrubel oder Weihnachtsmärkte? Fehlanzeige - mangels Geld und Einkkaufsmöglichkeiten. </li>
<li>Advents- und Weihnachtsdekoration im Camp, in Kakuma Town oder im NGO Bereich? Fehlanzeige.</li>
<li>Kaltes Wetter oder gar Schnee? Fehlanzeige schließlich hat es zwischen 35 und 40 Grad Celsius.</li>
</ul>
<div style="text-align: justify;">
Lediglich die Tagestexte der Gottesdienste deuteten daraufhin, dass bald die Menschwerdung Gottes gefeiert wird - sie sprachen von Umkehr und der Ankunft des Heilands. Und wie ist es nun an Weihnachten? Die Kapelle ist sehr karg und schmucklos.</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-dO3WALrxHF8/TveYsWxnY2I/AAAAAAAAAP4/SmVJRLC1HyM/s1600/DSC02586-1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br />
</a></div>
<div style="text-align: justify;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGp8K2G2iHO4rI9XZM64OaVzROqqaJYro-hBAyOUrkngHxfy0SEog6NLKlgVPU59gZVVlBIRHvagW0QSUBuSuQljzkdtjb5YBJ8J8EexF222sIbEYNXpeZWHJCyPITDVkCyb8DIpksI9c/s1600/DSC02586-1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGp8K2G2iHO4rI9XZM64OaVzROqqaJYro-hBAyOUrkngHxfy0SEog6NLKlgVPU59gZVVlBIRHvagW0QSUBuSuQljzkdtjb5YBJ8J8EexF222sIbEYNXpeZWHJCyPITDVkCyb8DIpksI9c/s320/DSC02586-1.jpg" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Im Weihnachtsgottesdienst wurden <br />
14 Jugendliche getauft.</td></tr>
</tbody></table>
Für mich ist dies alles sehr ungewohnt - aber entspricht dies nicht dem historischen Advent und Weihnachtsfest? Feiern wir hier in Kakuma nicht einen wahren Advent und ein wahres Weihnachtsfest? Wurde vor 2000 Jahren groß die Geburt Christi angekündigt? Wurden die Häuser und Tempel festlich für dieses Ereignis geschmückt? Nein. Die Geburt Christi vollzog sich in einfachen Verhältnissen wie hier auch - in einem Stall wurde Christus geboren und zwar als Kind armer, einfacher Eltern; nicht in einem Palast und als Kind reicher, mächtiger oder besonders priviligierter Eltern.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Weihnachten als das Fest der Familie und der Liebe sowie der Geburt des Erlösers, welcher in die Welt gekommen ist, um die Welt zu versöhnen. Müssen solche Attribute auf Flüchtlinge nicht befremdlich wirken? Was kann Weihnachten für einen Flüchtling bedeuten, der von seiner Familie getrennt ist oder sie verloren hat? Was kann Weihnachten für einen Flüchtling bedeuten, der im Exil ist, weil er in seiner Heimat Schwierigkeiten erfahren hat, weil er um sein Leben und das Leben seiner Familie gefürchtet hat, weil er verfolgt wurde. Wirkt da Weihnachten nicht vielleicht sogar wie eine Farce? Diese Fragen brannten mir geradezu auf den Nägeln, so dass ich zwei Flüchtlinge fragte, was für sie Weihnachten bedeutet. </div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh1eHiBiUaYwX7rzrWVD8OW83dvKo-ewi6DIUgQooT1xtF03ksz6z9xPKM5wyt2j2AO-bQ5VeDuJFeAPiiJzV7EskeU2vJ85XnjXs0MXMqYeqThdM3pXcUDR3QZ0ujcCaitcXv7sgrWre0/s1600/DSC02531.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh1eHiBiUaYwX7rzrWVD8OW83dvKo-ewi6DIUgQooT1xtF03ksz6z9xPKM5wyt2j2AO-bQ5VeDuJFeAPiiJzV7EskeU2vJ85XnjXs0MXMqYeqThdM3pXcUDR3QZ0ujcCaitcXv7sgrWre0/s320/DSC02531.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Zusammen mit meinen beiden Mitbruedern Gary Smith und <br />
Luis Amaral und der Praktikantin Liz bei der Feier zu Hause<br />
an Heiligabend nach dem Gottesdienst.</td></tr>
</tbody></table>
Deogratias antwortete auf meine Frage: "Das Leben ist wahrhaftig manchmal schwer - manchmal extrem unerträglich und es kommt mir vor wie die Hölle. Doch habe ich nicht bereits einen Teil der Verheißung Gottes - seines Heiles erfahren dürfen. Für mich ist es nicht selbstverständlich, dass ich bis hier nach Kakuma gekommen bin und nun in Sicherheit bin, dass sich Menschen um mich Sorgen, mir lebensnotwendige Dinge und Dienste angeboten werden, dass ich mit Freunden Höhen und Tiefen durchgehen kann. Gott kennt meine Situation, er selbst war ein Flüchtling und musste mit seinen Eltern nach Ägypten fliehen. An Weihnachten fühle ich mich von Gott gestärkt, er schenkt mir einen Funken Hoffnung und ermutigt mich. Und eines Tages hoffe ich das vollkommene Heil zu erhalten."<br />
<br />
Unabhängig von Deogratis erzählt mir Martin ähnliches (von ihm habe ich bereits an anderer Stelle seine Lebensgeschichte geschildert - siehe <a href="http://christianbraunigger.blogspot.com/2011/09/lebensgeschichten-oder-warum-ist-dieser.html" target="_blank">hier</a>). Er sagt: "Weihnachten ist eine Zeit des Feierns und des Kraftschöpfens. Gott hat mich in die Sicherheit geführt und erhält mich - sowohl durch die Hilfe von Organisationen, Bekannte und Freunde und durch das Gebet, so dass ich jedes Jahr Weihnachten feiern kann. Weihnachten ist die Verheißung, dass der Heiland auf die Erde kommt, aber es heißt nicht, dass mit seiner Ankunft bereits die Erlösung vollendet ist. Weihnachten ist nur der Anfang, wichtiger ist für mich Karfreitag und Ostersonntag. Durch den Tod und die Auferstehung Christi haben wir die Zuversicht, dass Gott uns in unserem Leid begleitet und wir durch die Auferstehung bereits jetzt und am Ende unserer Tage die Erlösung erfahren dürfen."</div>
<br />
<br />
Bei diesen Aussagen spüre ich immer wieder, dass dies nicht irgendwelche auswendig gelernte Phrasen sind, sondern mir persönliche Überzeugungen mitgeteilt wurden. Zwei Tage vor Weihnachten lese ich folgenden Text, in welchem ich meine Eindrücke und Gedanken wieder finde. <br />
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
<span class="" id="result_box" lang="de"><span class="hps">"Weihnachten </span><span class="hps">ist eine Zeit der</span> <span class="hps">Freude</span> <span class="hps">aus gutem Grund</span>: Es ist die <span class="hps">Nachricht von einem</span> <span class="hps">Retter, der</span> <span class="hps">geboren ist und</span> <span class="hps">Licht</span> in<span class="hps"> die Dunkelheit </span></span><span class="" id="result_box" lang="de"><span class="hps">bringen will</span></span><span class="" id="result_box" lang="de">. Es ist die Nachricht <span class="hps">von Gottes</span> <span class="hps">Frieden</span><span class="">.</span> <span class="hps">Aber die Freude</span> <span class="hps">ist mehr als</span> nur <span class="hps">Heiterkeit.</span> F<span class="hps">ür diejenigen,</span><span class="hps"> die nur</span> <span class="hps">eine gute Zeit</span> in Gemeinschaft verbringen wollen, <span class="hps">bringt</span> <span class="hps">Weihnachten</span> <span class="hps">nur wenig mehr </span><span class="hps">als ein vorübergehendes Wohlgefühl</span>. D<span class="hps">anach geht </span><span class="hps">das Leben weiter</span> <span class="hps">wie zuvor.</span> <span class="hps">Aber</span> <span class="hps">für diejenigen, die eine erdrückende Situation erleben und voll von Verzweiflung sind, </span>keinen <span class="hps">wirklichen Sinn</span> <span class="hps">und keine Hoffnung</span> verspüren <span class="hps">entweder </span><span class="hps">für sich selbst oder</span> <span class="hps">für die Welt -</span> <span class="hps">für diejenigen, die </span><span class="hps">spüren, dass</span> die Dinge schrecklich falsch ablaufen, für all diejenigen kann Weihnachten <span class="hps">wirklich</span> <span class="hps">das Leben </span><span class="hps">verändern."*</span></span><span class="" id="result_box" lang="de"><span class="hps"> </span></span></blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtdp3m_HnH80Zy9ymRU8MoXotJ3aXuV22AjMcjH95Z2xdV1Bha1X0yjgOJa0B-6yxc9hBvmGlj_0IIgEjrlnKlwHP3xnPFnrhUxPyt8euwAsEUeUGyvrus43pACsUzF6mqx_VTiuSK9_w/s1600/DSC02602.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtdp3m_HnH80Zy9ymRU8MoXotJ3aXuV22AjMcjH95Z2xdV1Bha1X0yjgOJa0B-6yxc9hBvmGlj_0IIgEjrlnKlwHP3xnPFnrhUxPyt8euwAsEUeUGyvrus43pACsUzF6mqx_VTiuSK9_w/s320/DSC02602.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Am Nachmittag des Weihnachtstages besuchte ich zusammen <br />
mit Liz die Sicherheitsleute unseres Education Centers und<br />
tranken gemeinsam eine Limo.</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div style="text-align: center;">
<b><span class="" id="result_box" lang="de"><span class="hps">Ich wünsche allen eine gesegnete Weihnachtszeit und ein gutes Jahr 2012. </span></span></b></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<span class="" id="result_box" lang="de"><span class="hps">An dieser Stelle möchte ich auch allen danken, die die Flüchtlinge im vergangenen Jahr durch Gebet und/oder Spenden unterstützt haben und auf diese Weise dazu beigetragen haben Hoffnung zu wecken. <br />
</span></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span class="" id="result_box" lang="de"><span class="hps"><br />
</span></span></div>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span class="" id="result_box" lang="de"><span class="hps"><span style="font-size: x-small;">*(aus: When the time was fulfilled. Plough publishing house. Zitiert mit freundlicher Genehmigung des Verlages)</span> </span></span></div>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-76991180319066459692011-12-13T19:15:00.001+03:002012-02-04T16:40:10.618+03:00 Kontraste oder Von Scham, Chancenungleichheit und Ungewissheit <div style="text-align: justify;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjC51QTvr6t3pO8rbW0m1J1YV18GKIc8ajW3xao3Aicfep7gYVdKiyKs2EVt_pDApiMwS6LLNzrSeuJXxlUQKKIOgVyNW-4EkwJhvk1NyNchAQgfibAOkBFV9D9qYLBOhMLZB7hmdcbakI/s1600/DSC02431.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjC51QTvr6t3pO8rbW0m1J1YV18GKIc8ajW3xao3Aicfep7gYVdKiyKs2EVt_pDApiMwS6LLNzrSeuJXxlUQKKIOgVyNW-4EkwJhvk1NyNchAQgfibAOkBFV9D9qYLBOhMLZB7hmdcbakI/s320/DSC02431.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr align="left"><td class="tr-caption">Als der Jesuit Hl. Franz Xaver 1542 mit dem Schiff von Portugal<br />
nach Indien fuhr, ging er in Malindi für einige Tage an Land. Ich<br />
bin hier mit drei Mitbrüdern in der Kapelle, in welcher er damals<br />
die Eucharistie feierte.</td></tr>
</tbody></table>Vor einigen Wochen nutzte ich die Chance für zwei Wochen Urlaub zu machen und ein wenig Tansania und die Küste Kenias zu besichtigen. Nach einem Zwischenstopp in Nairobi fuhr ich ins Noviziat nach Arusha und besuchte in Dar-Es-Salaam die Jesuitenschule und meinen deutschen Mitbruder P. Vitus Sedlmair. Im Anschluss schipperte ich mit der Fähre nach Sansibar und zurück und fuhr dann mit dem Bus nach Mombasa und Malindi in Kenia. Eine etwas größere Reise, aber insgesamt weder besonders teuer noch außergewöhnlich, oder? Nein, ganz stimmt dies nicht. Es kommt nämlich auf die Perspektive an. </div><div style="text-align: justify;">Einige Tage bevor ich Kakuma verließ und es den Flüchtlingen erzählte, die mit dem JRS arbeiten, schämte ich mich ordentlich dafür. Am liebsten hätte ich gar nicht davon erzählt und mich heimlich davon geschlichen. Doch warum? Flüchtlingen ist es nicht gestattet einfach einmal Kakuma zu verlassen. Dafür benötigen sie eine Reisegenehmigung vom UNHCR. Diese ist erhältlich, wenn ein Arzt in Nairobi aufgesucht werden muss oder ausnahmsweise für den Besuch von Familienangehörigen in einem anderen Landesteil. (Etliche Flüchtlinge fahren auch ohne gültige Papiere nach Nairobi und hoffen nicht von der Polizei kontrolliert zu werden - anscheinend kann dies jedoch mit ein wenig Geld geregelt werden). Gar in ein anderes Land zu reisen, ist für Flüchtlinge aber vollkommen unmöglich. Und auch durchschnittlich 20 Euro pro Tag für Bus, Übernachtung und Verpflegung aufzubringen, ist für viele Flüchtlinge nahezu unmöglich. Entsprechend erstaunlich empfand ich die erhaltenen guten Wünsche für meine Fahrt. Ich konnte keinen Neid wahrnehmen. Und als ich wieder nach Kakuma zurückkehrte, wurde ich mit großer Freude empfangen. Ich fühlte mich so beschämt!</div><div style="text-align: justify;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhiwGRf4xabtdgRq42CJn9DE9psdGQ6pi08wtKbw6xHASYJ4jnpvVxpPR379QqjFevVUqMABHV9y2ciMVSOvLR5w4qwIV7mu2N6z8csvX7C_z-sdbktsnk1xMSGtDsO66qPGLEXi9UJS4g/s1600/DSC02248.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhiwGRf4xabtdgRq42CJn9DE9psdGQ6pi08wtKbw6xHASYJ4jnpvVxpPR379QqjFevVUqMABHV9y2ciMVSOvLR5w4qwIV7mu2N6z8csvX7C_z-sdbktsnk1xMSGtDsO66qPGLEXi9UJS4g/s320/DSC02248.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Badende Kinder in Stonetown auf Sansibar</td></tr>
</tbody></table>Während meiner Reise stach mir ins Auge, wie groß doch die Unterschiede zwischen den Lebens- und Ausgangsbedingungen für Kinder sein können. Auf Sansibar und an der kenianischen Küste waren Kinder ordentlich angezogen, badeten im Meer, freuten sich des Lebens... Touristen lassen ordentlich Geld da - wovon auch Kinder profitieren. Als ich dann in Lodwar ankam, der Provinzhauptstadt zu welcher auch Kakuma gehört, kamen mir immer wieder Kinder in zerrissenen, schmutzigen Kleidern entgegen und bettelten. Von Freude war nicht das geringste zu spüren. In Kakuma geht es sowohl Kindern der Gastgemeinde als auch Flüchtlingskindern besser - die Präsenz der Organisationen hat materiell einen positiven Effekt - aber die Lage ist für Kinder hier trotzdem schwierig. Welch einen Unterschied es macht, ob man an der Küste Kenias oder in der Halbwüste Turkanas geboren ist (ganz zu schweigen von dem extremen Unterschied, ob jemand in der Halbwüste Turkanas oder in Deutschland geboren ist).</div><div style="text-align: justify;">Noch ein weiterer Aspekt bereitete mir in den letzten Wochen Gedanken. Viele Erwachsene Flüchtlinge begannen ein Studium in ihrer Heimat und mussten die Heimat verlassen, ohne es beenden zu können. Jetzt sind sie hier in Kakuma und wissen nicht, was die Zukunft bringt. Ein junger Kongolese erzählte, dass er im dritten Studienjahr Biochemie war, als er nach Kenia floh. Das Studium zu beenden ist hier unmöglich und was bringt die Zukunft? Wird er wieder in die Heimat können? Wahrscheinlich nicht! Falls er von den USA, Kanada oder Australien aufgenommen wird, was kann er dann dort arbeiten? Er hat keine abgeschlossene Ausbildung! Ihn quält die Ungewissheit, was er eines Tages einmal machen wird. Und wie lange bleibt er hier in Kakuma? Wer weiß dies schon. So geht es vielen. Ein Äthiopier meinte, dass die Ungewissheit, wie lange er noch in Kakuma ist, für ihn das schlimmste sei. Als Strafgefangener im Gefängnis sei wenigstens klar wann man wieder frei sei. Er ist bereits 18 Jahre hier - aber wie lange wird er noch hier sein?</div><div style="text-align: justify;">Auch bei diesen Berichten muss ich immer wieder schlucken. Was kann ich schon auf solche Geschichten antworten - ich hatte gute Studienmöglichkeiten und ich weiß, dass ich nach insgesamt knapp zwei Jahren wieder in Deutschland sein werde.</div><div style="text-align: justify;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhgLHa9U_CK3qu-8cGav3Tk9Tm1CLrOmrcLdpRysJwJonerDBe2UZKr2LABgpX0G8rH8FpOZ7HjsHYrtQSGTpVDWLDRAwVorXX52ZESXivr0QnmiG6cKNfL85KobL5ZYtIn6bBzT-THU2k/s1600/DSC02173.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhgLHa9U_CK3qu-8cGav3Tk9Tm1CLrOmrcLdpRysJwJonerDBe2UZKr2LABgpX0G8rH8FpOZ7HjsHYrtQSGTpVDWLDRAwVorXX52ZESXivr0QnmiG6cKNfL85KobL5ZYtIn6bBzT-THU2k/s320/DSC02173.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Der Strand auf Sansibar - klares Wasser und weißer Sand</td></tr>
</tbody></table>Als ich während meines Urlaubs abends am Strand saß und über diese Dinge nachdachte, so konnte ich Gott nur für die empfangenen Wohltaten danken und für die Menschen bitten, die nicht die entsprechenden Chancen haben und mit ihrem Schicksal leben müssen.</div><div style="text-align: justify;"></div>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-66160139063700003742011-11-21T15:20:00.005+03:002012-02-04T16:41:35.704+03:00 Von Bedrängnis und Toleranz oder Die Beziehungen zwischen den Gläubigen verschiedener Religionen und Konfessionen <div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">Seit August treffe ich mich sonntags mit einer Gruppe, die sich mehrheitlich aus jungen Kongolesen zusammensetzt. Beim ersten Treffen berichteten sie, dass sie häufig von Christen anderer Kirchen bzw. Muslimen aggressiv mit verschiedenen Behauptungen konfrontiert werden, um sie in Bedrängnis zu bringen und zu überzeugen, dass wir Katholiken bzw. wir Christen einem Irrglauben aufsitzen. Wie die Kongolesen berichteten, führt dies bei ihnen zu Unsicherheiten, Spannungen und Abwehrreaktionen. Auch dies gehört zur Realität des Flüchtlingslagers Kakuma. Bei solchen Berichten ärgere ich mich über die Intoleranz und mangelnden Respekt zwischen den Flüchtlingen und ich frage mich spontan: "Ist es richtig, dass die Dienste des JRS allen Flüchtlingen offen stehen?", schließlich sind wir eine katholische Organisation. Und immer wieder komme ich dann zum Schluss:<br />
<ol><li>Nur eine Minderheit greift verbal die Gläubigen anderer Religionen und Konfessionen an - die große Mehrheit toleriert und respektiert den Glauben der anderen. </li>
<li>Ich bin davon überzeugt, dass die Offenheit unsere Dienste allen Flüchtlingen unabhängig von Religion und Konfession bereit zu stellen, oftmals als ein positives Signal wahrgenommen wird. Dadurch wird die Menschenwürde eines jeden anerkannt, die Brüderlichkeit zwischen den Religionen und Nationen betont und Spannungen werden abgebaut.</li>
</ol></div><div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;"></div><div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">Nach einigen Diskussionen mit den Kongolesen, beschlossen wir jeden Sonntag ein religiöses Thema aufzugreifen, und zwar um 1. einen eigenen klaren Standpunkt zu entwickeln und 2. den Standpunkt der anderen zu verstehen und ernst zu nehmen. Diese beiden Punkte sind essentiell, um in einen Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen eintreten zu können.</div><div style="margin-bottom: 0cm;"></div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLPuDAzcr3Dh9JDYvUAo3CGnNHDIz22N0EHFgPX6XOCMOjf5DzFboSaRNJ_wE89nFHooVfce2fmWVR7JuQSIxsZSWfN_OGrVB8RItnnfkkXC8aEs1M0pl1a1dz8A0ASrhTIOKDHnB5PWA/s1600/DSC01820.JPG" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLPuDAzcr3Dh9JDYvUAo3CGnNHDIz22N0EHFgPX6XOCMOjf5DzFboSaRNJ_wE89nFHooVfce2fmWVR7JuQSIxsZSWfN_OGrVB8RItnnfkkXC8aEs1M0pl1a1dz8A0ASrhTIOKDHnB5PWA/s320/DSC01820.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Am Ende der Treffen besteht die Möglichkeit bei Tee und <br />
Keksen noch ein wenig zu plaudern.</td></tr>
</tbody></table><div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">Meist wissen die jungen Kongolesen nur wenig vom Islam. Ebenso gibt es viele Lücken was den eigenen Glauben betrifft. Entsprechend überrascht sind sie, dass der Koran viele unserer Anliegen teilt, viele Personen des Alten Testaments auch Teil des Korans sind, Jesus von Muslimen als Prophet angesehen wird und sogar Maria als Prophetin verehrt wird und die Jungfrauengeburt Jesu ein selbstverständlicher Teil des Korans ist.</div><div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;"><br />
</div><div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">Allmählich gelingt es mir den jungen Kongolesen das Anliegen des 2. vatikanischen Konzils nahezubringen, dass „die katholische Kirche nichts von alledem ablehnt, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet“ (Nostra Aetate 2). Wichtig ist mir hierbei den eigenen Standpunkt nicht zu vernachlässigen und zu betonen, dass für uns Katholiken die Kirche „unablässig Christus verkündigt, der "der Weg, die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6) ist, in dem die Menschen die Fülle des religiösen Lebens finden und in dem Gott alles mit sich versöhnt hat“ (Nostra Aetate 2).</div><div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;"><br />
</div><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgAXCQKl7IDtkvxhj7JuOC115oQDBUnHm2RMdZHtpwo1k-SRdad7A9Yw1QAYloTsAOi8IODmmmHZTZIxKkf4JQ_hrPmY_qrjeo6ZQlsZ252GaUTANG9_nlrWbAYJoc8quWh5ISdn5_1TV8/s1600/DSC01815.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgAXCQKl7IDtkvxhj7JuOC115oQDBUnHm2RMdZHtpwo1k-SRdad7A9Yw1QAYloTsAOi8IODmmmHZTZIxKkf4JQ_hrPmY_qrjeo6ZQlsZ252GaUTANG9_nlrWbAYJoc8quWh5ISdn5_1TV8/s320/DSC01815.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Vielleicht gelingt es in der Zukunft auch Muslime oder Christen <br />
anderer Kirchen einzuladen und gemeinsam Tee zu trinken.</td></tr>
</tbody></table><div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">Wenn die jungen Kongolesen ihre Unsicherheiten abgebaut haben, wäre es schön in der Zukunft auch Muslime oder andere Christen zum Treffen einzuladen und wer weiß, vielleicht entsteht daraus ja auch ein Dialog. </div><div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;"><br />
</div><div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">Mein Eindruck ist, dass sich zwei wichtige Resultate einstellen, erstens eine Vertiefung des eigenen Glaubens und damit verbunden weniger Verunsicherungen bei kritischen Äußerungen anderer und zweitens eine wachsende Toleranz gegenüber anders Glaubenden, so dass die Aufforderung zur universalen Brüderlichkeit im Dokument Nostra Aetate des 2. vatikanischen Konzils ein wenig lebendiger wird. Dort heißt es: „Wir können aber Gott, den Vater aller, nicht anrufen, wenn wir irgendwelchen Menschen, die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, die brüderliche Haltung verweigern. Das Verhalten des Menschen zu Gott dem Vater und sein Verhalten zu den Menschenbrüdern stehen in so engem Zusammenhang, daß die Schrift sagt: "Wer nicht liebt, kennt Gott nicht" (1 Joh 4,8)" (Nostra Aetate 5).</div>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-11749450184119509682011-10-29T17:01:00.004+03:002012-02-04T16:45:02.666+03:00 Der Jesuitenflüchtlingsdienst Gründung, Schwerpunkte und Vision <div style="text-align: justify;">Im Internet habe ich das nachfolgende Video "The Legacy of Arrupe's Vision" (Das Vermächtnis von Arrupes Vision) gefunden. In ihm werden sehr eindrücklich die Anfänge, die Schwerpunkte und die Vision des Jesuitenflüchtlingsdienstes geschildert.</div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/Dsia0ALUc1A?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-58521698317627172932011-10-18T20:56:00.005+03:002012-02-04T22:20:09.878+03:00 Lebensgeschichten oder Traumatisiert und nun Zwangsheirat? Nein, danke! <div style="text-align: justify;"><div align="CENTER"><span style="font-size: small;"><i><span style="color: #333333;">Du weißt gar nicht</span></i></span> </div><div align="CENTER"><span style="font-size: small;"><i><span style="color: #333333;">wie schwer die Last ist,</span></i></span> </div><div align="CENTER"><span style="font-size: small;"><i><span style="color: #333333;">die du nicht trägst.</span></i></span> </div><div align="CENTER"><span style="font-size: small;"> </span></div><div align="CENTER" style="line-height: 150%;"><span style="font-size: small;">A</span><span style="font-size: small;">frikanisches Sprichwort</span></div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><br />
Grace <span style="font-family: inherit;">ist 27 Jahre alt und aus dem Südsudan. Warum ist sie noch hier? Der Unabhängigkeitsprozess des Südsudan lief ohne große Auseinandersetzungen ab und laut UNHCR ist eine sichere Heimkehr möglich. Doch jeder Flüchtling hat seine eigene Geschichte und Gründe, weshalb er noch hier in Kakuma ist. Sei es Hoffnung e</span>in wenig Bildung zu erlangen, seien es Traumatisierungen, die Angst vor einem Bürgerkrieg dieses Mal zwischen den Stämmen des Südsudan (zuletzt kam es zu einzelnen Auseinandersetzungen) oder die Angst davor Menschen zu begegnen, die vor nicht allzu langer Zeit die eigene Sippe verfolgten. </div><div style="text-align: justify;">Auch Grace hat ihre ganz eigene Geschichte. Graces Grossvater war ein Stammeshäuptling und ihr Vater dessen Sohn. Entsprechend war Graces Familie ziemlich bekannt. Als Grace etwa 14 Jahre alt und somit allmählich im heiratsfähigen Alter ist, möchte einer der Rebellenführer Grace heiraten – die Rebellen gehen zu Graces Familie und fordern Grace solle mit ihnen mitkommen. Grace ist an diesem Tag nicht zu Hause. Die Eltern weigern sich einer solchen Heirat zuzustimmen und werden darufhin brutalst geschlagen. Die Rebellen drohen eine Rückkehr an. Einige Tage später kommen die Rebellen wieder. Zuerst verlässt der Vater die Hütte, später die Mutter. Sie reden mit den Rebellen. Grace befindet sich in diesem Augenblick in einer Nachbarhütte und wird von den Erwachsenen dort zum Wasser holen geschickt. Sie benötigt ein wenig Zeit und auf dem Rückweg sieht sie, das im Dorf etwas brennt – wie sich herausstellt sowohl die Hütte ihrer Familie und einige andere Hütten. Sie lässt den Wasserkrug fallen und rennt zum Dorf zurück – sie will sehen was geschehen ist. Nachbarn wollen sie davon abhalten, aber es gelingt ihnen nicht. In der Nähe der Hütte liegen ihre beiden Eltern tot auf dem Boden – die Kehle durchgetrennt.</div><div style="text-align: justify;">Grace ist noch einige Zeit bei Verwandten bevor sie dann 2001 nach Kakuma flieht. Nach Kakuma kommen dann auch ihr Bruder und ihre Schwägerin sowie deren Kinder. Der Bruder stirbt jedoch bald und die Schwägerin und deren Kinder werden daher von Australien aufgenommen. Grace ist nun alleine in Kakuma. Eine Schwester von Grace wird um 2006 im Suedsudan verheiratet; bald darauf stirbt ihr Mann. Da die Familie des Mannes eine horende Mitgift bezahlt hat und die Schwester von Grace beschuldigt wird auf irgendeine Art und Weise am Tod des Ehemannes beteiligt gewesen zu sein, so soll Graces Schwester nun den Vater ihres Ehemannes heiraten. Graces Schwester rennt davon, woraufhin Graces Onkel aufgefordert wird die Mitgift zurückzubezahlen, doch er will nicht und kann nicht (es stehen 25 Kühe und noch einige andere teure Dinge auf dem Spiel). Der Onkel von Grace lässt nach ihr suchen und findet sie. Er fordert sie auf zurück in den Südsudan zu kommen und den Vater ihres verstorbenen Schwagers zu heiraten. Grace weigert sich und kann sich den Boten entziehen. In etwa jährlich kommen Boten des Onkels, bitten sie zurückzukehren und den Vater ihres verstorbenen Schwagers zu heiraten (sie waere mittlerweile seine 5. Ehefrau). Da Grace in Kenia ist, fällt es dem Onkel nicht leicht sie ohne ihren Willen zurück zu holen.</div><div style="text-align: justify;">Grace kann nicht zurück in den Südsudan – die Erfahrungen traumatisierten sie und die Angst vor dem Onkel schrecken sie davor ab. Da sie aus dem Südsudan ist, welcher mittlerweile als “sicher” gilt, bestehen nur begrenzt Möglichkeiten von einem anderen Land aufgenommen zu werden. Sie müsste alle ihre Erlebnisse detailliert schildern, doch sie will nicht einem Fremden davon erzählen und sie hat Angst vor den möglichen aufkommenden Bildern in ihrem Gedächtnis. Wer weiß, wie lange sie noch in Kakuma bleibt.</div>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-86541879646888881102011-09-29T22:31:00.019+03:002012-02-04T22:22:01.502+03:00 Eindrücke aus dem Nirgendwo oder Impressionen aus Kakuma <div class="separator" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em; text-align: center;"><br />
</div><br />
<div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEhyuSeeTOdd6drUpZQ65RvHlatcp_AQo7pWV7uTnrYcewDO0J095o3tVm3m4Iv2ngLe5BVchL7iytMvi3kp5yjUUU3Bw_8p8AsMRjzk0tUsJFNyi-sbvQ4hgc9PwKVaE07jvbztgI-Yw/s1600/Kakuma_Schild.PNG" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEhyuSeeTOdd6drUpZQ65RvHlatcp_AQo7pWV7uTnrYcewDO0J095o3tVm3m4Iv2ngLe5BVchL7iytMvi3kp5yjUUU3Bw_8p8AsMRjzk0tUsJFNyi-sbvQ4hgc9PwKVaE07jvbztgI-Yw/s320/Kakuma_Schild.PNG" width="320" /></a> Bei der Durchsicht meiner bisherigen Posts ist mir aufgefallen, dass ich bisher kaum ueber die Stadt Kakuma berichtet und gar keine Bilder von dort gepostet habe. Dies will ich nun nachholen.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify;">Wie frueher bereits einmal erwaehnt bedeutet der Name Kakuma in Kiswahili soviel wie Nirgendwo. Kakuma liegt in der Region Turkana; wobei die Einheimischen dem gleichnamigen Stamm angehoeren. Die Gemeinde zaehlt rund 80.000 Einheimische, die meist in kleinen Siedlungen einige hundert Meter oder einige Kilometer vom Stadtkern entfernt leben, sowie etwa 80.000 Fluechtlinge.</div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_L4QeImWy-dcSGrM-r6jjMfx-G3y0sTTm4X4wuMLP7RqIipxAsfEcOl8JYxwubjfKKBIaxJdVfM1jiq4iG-3OoWA2qNHC56J6E6Pp0XIZqSJwjFUm6zX9tachORymvdSJ9jyakriD9E8/s1600/IMG_3264.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_L4QeImWy-dcSGrM-r6jjMfx-G3y0sTTm4X4wuMLP7RqIipxAsfEcOl8JYxwubjfKKBIaxJdVfM1jiq4iG-3OoWA2qNHC56J6E6Pp0XIZqSJwjFUm6zX9tachORymvdSJ9jyakriD9E8/s320/IMG_3264.JPG" width="320" /></a></div><div style="text-align: justify;">Das Foto rechts habe ich vom Wassertank des Ortes aufgenommen. Dieser Wassertank hat fuer die meisten Menschen jedoch keine Bedeutung, da in Kakuma sehr wenige Haushalte an das Wassersystem angeschlossen sind - wenn es einige hundert Personen sind, so duerften es bereits viele sein. Auf dem Foto ist auf der rechten Seite das Missionhospital zu sehen. Fuer die lokale Bevoelkerung stellt es die einizige medizinische Versorgung dar. Im rund 130 Kilometer entfernten Lodwar ist dann wieder ein Arzt zu finden. Das Missionhospital wurde von Ordensschwestern gegruendet und noch immer sind einige Ordensschwestern dort taetig - das Krankenhaus ist in Traegerschaft der katholischen Dioezese. In der Mitte des Fotos ist ein rotes Gebaeude sichtbar. Es ist die katholische Kirche. Die meisten Menschen bekennen sich in Kakuma zur katholischen Kirche. Aber es gibt wenigstens noch ein dutzend andere Kirchen in Kakuma, wie z.B. die Cornerstone Church, Worldwide Church of God, Reedemer Church, Anglican Church, Ethiopian Orthodox Church, Baptist Church, Presbyterian Church etc. Es scheint so, als ob jeder, der etwas auf sich haelt eine eigene Kirche gruenden muss.</div><div style="text-align: justify;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgRfmMrp-DexPr4CcREcokeSYZiDlyJ96CUXdoYjgphR9iFFMH-TWQoqSR5z4cEDd5HyeSrCQqU2OpMT1AT-z5EmWeEbWKVYg0CRNXlXjG0tNo-QPyz2xrUaxN50k938haA6x1q3X9j1ag/s1600/DSC00041.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgRfmMrp-DexPr4CcREcokeSYZiDlyJ96CUXdoYjgphR9iFFMH-TWQoqSR5z4cEDd5HyeSrCQqU2OpMT1AT-z5EmWeEbWKVYg0CRNXlXjG0tNo-QPyz2xrUaxN50k938haA6x1q3X9j1ag/s320/DSC00041.JPG" width="320" /></a>Viele Menschen leben in Huetten, wie sie auf dem linken Foto zu sehen sind. Die Huetten sind aus Stroh, Gras und Buschzweigen und haeufig mit Plastikplanen abgedeckt, fuer den Fall dass es regnet. Wenn es allerdings richtig stark regnet, wie es dieses Jahr einige Male der Fall war, dann steht die Huette am Ende vollkommen unter Wasser und alles versinkt im Schlamm.</div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlSOASdIPatcCQmgn30CUtA6IEHrWILsv1m3k0W61xP34MttCEuV5_gjP56_H6trfrM1lPDe318IO09dXu2oFs_0bweglK_EXDEDMNAWaBNLN9dqy3npNIZvZyASIa87SggFMM0-umDwg/s1600/IMG_3247.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="151" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlSOASdIPatcCQmgn30CUtA6IEHrWILsv1m3k0W61xP34MttCEuV5_gjP56_H6trfrM1lPDe318IO09dXu2oFs_0bweglK_EXDEDMNAWaBNLN9dqy3npNIZvZyASIa87SggFMM0-umDwg/s400/IMG_3247.JPG" width="400" /></a></div><div style="text-align: justify;">Landwirtschaft kann in Kakuma nur begrenzt betrieben werden. Es regnet zu selten und es ist viel zu heiss. Daher konzentrieren sich viele Menschen auf Viehhaltung - es gibt vereinzelt Kuehe, Kamele oder Esel, am weitesten verbreitet sind Ziegen. Da nicht immer genuegend Futter vorhanden ist, muessen die Herden zeitweise von einem Platz zum naechsten ziehen. Entsprechend haben sich einzelne Menschen zu Nomaden entwickelt. </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"> <img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhFT2cXwc9AFaaoLhnz-BhGAE83DediDGJvuzZ4fCjOXTyPmrxqV53BNUSNlii83qfRtmicel1Q4HCQ6gMidpJLUehmHtFqYTfoDldg6PyI3rBOmwZY4d3A-ourqKco6E3Ym1mOCiERNF8/s1600/imagen-164-tile.jpg" /> </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">Auf dem Foto oben ist die traditonelle Kleidung der Turkana zu sehen. Frauen tragen dutzende Perlenschnuere um den Hals, besonders junge Frauen, aber es gibt auch etliche alte Frauen, die diesen Schmuck tragen. Ein Fluechtling erzaehlte einmal, dass der Schmuck nur einmal woechentlich zum Waschen abgenommen wird - alles andere sei sonst zu aufwaendig. Wenn der Schmuck abgenommen sei, werde erst sichtbar wie extrem lang der Hals sei. Viele Maenner haben immer ihren Stock und ihren kleinen Hocker dabei. Der Stock dient zur Selbstverteidigung und auf den Hocker setzen sie sich bei jeder Gelegenheit - wenn sie warten muessen, das Vieh hueten oder sich einfach nur im Schatten versammeln.</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><br />
</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><a href="http://www.blogger.com/goog_272040760" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="276" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgncAqa0Is4lTn7UEtBAlPDnknt-ry3YUU1nUpkDl6Kl5rC499Q3AOxmuXvGENXVtzxnVIA9WusB2RsrFSD-1YjrnxFy7irBmJ8lpQE39esdCjWjpCkKKKYxUeKtB_lPeHvGTW5hO3VZ3Y/s400/2011-06-01+walk+to+town+on+Madaraka+day+%252832%2529.JPG" width="400" /></a>Da Kakuma am Ende der Welt ist und hier fast gar nichts produziert wird, muessen alle Gueter mit Transportern bzw. LKWs ueber weite Strecken nach Kakuma gebracht werden. Entsprechend ist es schon erstaunlich, dass so viele verschiedene Dinge in Kakuma erhaeltlich sind. Von verschiedenen Getraenken (wie Cola, Sprite, Fanta, verschiedene Biere...), Milchprodukte (Milch, Yoghurt, Buttermilch), Gemuese, Getreide und Obst und alles erdenkliche fuer den Haushalt (wie Putzzeug, Hygieneartikel, Kochtoepfe...) und vieles mehr. </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlt4Oe2a2h6Az-Sv3ExT4RezLhatsPicp_J93Ld6R5XUNbqpxFMKgYC1wYBHpuQrQYfhkj0J-ZJ32Lh9keyHcZZeiN0MCKaUpXSP3PgUIgIi1BcVejBZrCk18yiZXk3SzfR4CyyLM4B-U/s1600/DSC00025.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlt4Oe2a2h6Az-Sv3ExT4RezLhatsPicp_J93Ld6R5XUNbqpxFMKgYC1wYBHpuQrQYfhkj0J-ZJ32Lh9keyHcZZeiN0MCKaUpXSP3PgUIgIi1BcVejBZrCk18yiZXk3SzfR4CyyLM4B-U/s400/DSC00025.JPG" width="300" /></a>Auf dem Foto oben ist zu sehen, wie Getreide verkauft wird - an dutzenden Staenden werden die gleichen Getreidesorten verkauft. Mir stellt sich die Frage, ob mit diesem Handel wirklich etwas verdient wird oder es sich schon fast um Zeitvertreib handelt. Auf dem linken Foto verkaufen Frauen Gemuese - abermals sitzen sie in einer langen Reihe und warten auf Kunden. Wenn ich kurz vor Daemmerung an diesen Frauen vorbeigehe, so haben sie meist noch volle Schubkarren vor sich. Das Gemuese wurde meist rund 300 Kilometer transportiert und da es in Kakuma immer heiss ist, laesst sich Gemuese nur schwer lange lagern. Mich interessiert es unheimlich, wie viel am Ende wirklich bei den vielen kleinen Haendlern haengen bleibt. </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9oSj0v1NMyjP0Se_hTsCqCYOWhtdKnjE_4Bm8BN_evmU51G2j6p84Ckh90ClEjosxpED0grWHK6QRKW1ooM9qJFYXiGvwhDXwx2z7aTQmhqTCE-4GuN_pZOiPx8ubIN-PFP-_xvO4iMM/s1600/DSC00031.JPG" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9oSj0v1NMyjP0Se_hTsCqCYOWhtdKnjE_4Bm8BN_evmU51G2j6p84Ckh90ClEjosxpED0grWHK6QRKW1ooM9qJFYXiGvwhDXwx2z7aTQmhqTCE-4GuN_pZOiPx8ubIN-PFP-_xvO4iMM/s320/DSC00031.JPG" width="320" /></a></div><div style="text-align: justify;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiVTvfgbPibn5kf99UbYFx-efaMrvIVygHkEJIYjG5SKkz4t6c6tL2UQsx8JkBWUdZIWjVoB87L3TmFFbkfXp9b72dAn-LZY5Cos78arLnKI0Nm5C-3YYka570Rcoc_ushxIZB9UW9CE5I/s1600/IMG_3254.JPG" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiVTvfgbPibn5kf99UbYFx-efaMrvIVygHkEJIYjG5SKkz4t6c6tL2UQsx8JkBWUdZIWjVoB87L3TmFFbkfXp9b72dAn-LZY5Cos78arLnKI0Nm5C-3YYka570Rcoc_ushxIZB9UW9CE5I/s320/IMG_3254.JPG" width="320" /></a>Es muss also viel transportiert werden und zwar ueber lange Strecken. Da kann es natuerlich vorkommen, dass das eine oder andere Gefaehrt dabei auf der Strecke bleibt. In Kakuma wurde daher beschlossen einzelne Gefaehrte im Zentrum einfach stehen zu lassen, um Kindern ein Abenteuer- und Freizeitparkvergnuegen zu garantieren. Ueberhaupt sind Kinder hier wesentlich leichter zufrieden zu stellen und koennen mit Kleinigkeiten spielen. So sind Kleinkinder schon zufrieden, wenn man ihnen einen Tetrapack gibt, diesen ein wenig zurecht schneidet, so dass er wie ein Auto aussieht und dann noch vier Flaschendeckel montiert, die als Raeder dienen (leider habe ich davon kein Foto). Diesen Tetrapack ziehen sie dann mit Freude hinter sich her. </div><div style="text-align: justify;">Andere Kinder freuen sich darueber einen etwas groesseren Plastiksack zu suchen, ihn mit Tueten zu fuellen und irgendwie zusammen zu knoten. Schon ist der perfekte Fussball fertig. Wenn ich an einem bestimmten Haus vorbeikomme, sehe ich haeufig zwei Kinder mit Fahrradreifen, die sie vor sich herrollen und mit Freude hinterher rennen.</div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;">Auch wenn es einige Weisse hier gibt, so ist fuer Kinder mein Anblick immer wieder eine Sensation. Die Frage "How are you?" wird x-Mal gestellt. Selbst wenn man sie beantwortet, dann wird sie sofort nochmals gestellt und nochmals und nochmals. Die groesste Freude ist es dann fuer viele noch, wenn man einen Foto schiessen moechte.</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtpXFCqkvExHoKrGbl-UUgU21RscYIitTfL4AtWPhQOaAbIpm_EDqQuuUiQ6kJWPnFkqANi9mTFm0IhRWOQqinXBcpwXhhaTU5AC3ZhYHPOiYKm9otFD9rGRc7EtHsQgT7KbZURyLPodc/s1600/DSC00167.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtpXFCqkvExHoKrGbl-UUgU21RscYIitTfL4AtWPhQOaAbIpm_EDqQuuUiQ6kJWPnFkqANi9mTFm0IhRWOQqinXBcpwXhhaTU5AC3ZhYHPOiYKm9otFD9rGRc7EtHsQgT7KbZURyLPodc/s320/DSC00167.JPG" width="320" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjq49KyQPkI6ex4LJfTcw8_9ddw4F6w9fhCIyS5mnyFFIMJL6iqkiIurfOJ94rXVvW-oCBu-4KfG4pgkgWaoNwXL_sc7RasG5KFPJ6f0-jzxWGyDGS1PRnc6inscNCvmvWdn8Z_cXeHHRY/s320/DSC00148.JPG" width="320" /> </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br />
</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br />
</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg017IMfVN20udNmD6grQa9rXXJs5H8-uwb5_efLXMDQqEk2Kndo1HWc5WyKLuLGYNakE0UoOeWnfysSGDGc8qgPQ8JAFm2etmx5jKTJJp_XLdw2GVCp0Jb9IlwjTGITanhDGCh701HePk/s1600/Capture.PNG" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="297" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg017IMfVN20udNmD6grQa9rXXJs5H8-uwb5_efLXMDQqEk2Kndo1HWc5WyKLuLGYNakE0UoOeWnfysSGDGc8qgPQ8JAFm2etmx5jKTJJp_XLdw2GVCp0Jb9IlwjTGITanhDGCh701HePk/s400/Capture.PNG" width="400" /></a></div><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhU8ovOrD0tS-tbhk7AAOl91L9-_sN1ze9tgVbSCF5-3DgP4hQISV7ePhMZOlrLEr9EuDZCZ-9nl-XRzQOifoyybDOTo53F44PNeOjft9shHUVORxUcSOGXn7n4pZDyknFSAZvAlqFzPCM/s1600/DSC00135.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhU8ovOrD0tS-tbhk7AAOl91L9-_sN1ze9tgVbSCF5-3DgP4hQISV7ePhMZOlrLEr9EuDZCZ-9nl-XRzQOifoyybDOTo53F44PNeOjft9shHUVORxUcSOGXn7n4pZDyknFSAZvAlqFzPCM/s400/DSC00135.JPG" width="400" /></a><br />
<div style="text-align: justify;">Da es in vielen Siedlungen keine Pumpbrunnen gibt, gehen viele Menschen zum Flussbett, welches meist ausgetrocknet ist und graben nach Wasser, wie es auch die Frauen auf dem Bild links tun. Nach dieser muehseligen Arbeit gilt es dann noch den Kanister nach Hause zu tragen, und zwar auf dem Kopf (siehe naechstes Foto). In Afrika wird vieles auf dem Kopf getragen und ausbalanciert - Holz, Wasser, Getreide- und Kohlesaecke... Ich finde es immer wieder faszinierend, dass nichts herunterfaellt, jedenfalls habe ich dies bisher noch nie beobachtet.</div><br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><div style="text-align: justify;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgbYlyh1Y8ve_72i5JOVCIgSvl-n_WvJ_C0__FU9AavsEU2U_9doydHI9jRGJPOK8lawVTsrCs58Z_BOyLsTAXigYQdMKSAAlXP3wXmsR0b2baqpdn15KxwwfQA14vPVgV7_bqIwVukKrc/s1600/DSC00180.JPG" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgbYlyh1Y8ve_72i5JOVCIgSvl-n_WvJ_C0__FU9AavsEU2U_9doydHI9jRGJPOK8lawVTsrCs58Z_BOyLsTAXigYQdMKSAAlXP3wXmsR0b2baqpdn15KxwwfQA14vPVgV7_bqIwVukKrc/s400/DSC00180.JPG" width="300" /></a>Als ich letztes Jahr in Turkana ankam, fragte ich mich einige Male, ob diese Huegel, die aussehen wie ausgestreckte Zeigefinger, eine religioese oder kulturelle Bedeutung haben (siehe Foto links). Diese Huegel waren besonders haeufig auf den 130 Kilometern vom Flughafen nach Kakuma zu sehen. Schliesslich fragte ich einen Kollegen, der mir dann schmunzelnd erklaerte, dass dies Termitenhuegel sind, die ueber Jahre hinweg so anwachsen. </div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"> </div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg2WFOetDiSrT5gUWFj7Z3VYGWmki7NWCcgGRsyJtM-LjhsewZSHjIyOxL8f4MNPjE8-YjeQTwMsmnFHqt2g9NAqmxCDHjjl_W9oDCWOderzVIhsw0lvXQGqdrMlyncJmTwrZ0HS6yh29A/s1600/PICT0289+%25282%2529.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg2WFOetDiSrT5gUWFj7Z3VYGWmki7NWCcgGRsyJtM-LjhsewZSHjIyOxL8f4MNPjE8-YjeQTwMsmnFHqt2g9NAqmxCDHjjl_W9oDCWOderzVIhsw0lvXQGqdrMlyncJmTwrZ0HS6yh29A/s400/PICT0289+%25282%2529.jpg" width="400" /></a> <br />
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Das Foto rechts gibt einen Eindruck zur Vegetation in Kakuma. In der Nähe des meist ausgetrockneten Flussbetts gibt es einzelne Sträucher und Bäume. Weiter ausserhalb von Kakuma gibt es noch wesentlich weniger.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">Ueber den Sonnenuntergang in Afrika ist immer wieder zu lesen, wie wunderbar rot er doch sei. Eben so wie auf dem Foto unten. Ist er nicht schön? Allerdings habe ich einen solchen Sonnenuntergang bisher nur einige wenig Male erlebt. Bin ich also überhaupt in Afrika?</div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhUYmG73s1KwH1GNZgl02YIJ-lZ-oBP3PufCV0ValiZiiM91zzjsENw8FwbNaopGdS2GWtAu4d_KR7pKKMshFlLutgE-fwnqiQDlV_e8f2WihvrEWkJlLgkArB_X0rQi-OtqXcwWOkIEG4/s1600/PICT0199_1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhUYmG73s1KwH1GNZgl02YIJ-lZ-oBP3PufCV0ValiZiiM91zzjsENw8FwbNaopGdS2GWtAu4d_KR7pKKMshFlLutgE-fwnqiQDlV_e8f2WihvrEWkJlLgkArB_X0rQi-OtqXcwWOkIEG4/s400/PICT0199_1.jpg" width="400" /></a></div>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-55227562810061810182011-09-12T16:04:00.001+03:002011-09-17T20:56:18.424+03:00Lebensgeschichten - oder - Warum ist dieser Mensch hier in Kakuma?<div style="text-align: justify;">Was ist die Lebensgeschichte dieses Flüchtlings? Weshalb ist er in Kakuma im Flüchtlingslager und nicht in der Heimat, denn schließlich ist in den Medien doch von gar keinen Konflikten in dessen Heimatland zu hören. Diese oder ähnliche Fragen stellte ich mir in den letzten Monaten immer wieder. Manchmal erahne ich die entsprechenden Gründe, oftmals tappe ich vollkommen im Dunkeln. Mit der Zeit haben einzelne Flüchtlinge Vertrauen zu mir gefunden und mir ihre Lebensgeschichte erzählt. In den kommenden Monaten werde ich regelmäßig die Lebensgeschichten einzelner wiedergeben. Die Namen und Orte sind geändert und die betroffenen Flüchtlinge haben mir ihre Zustimmung gegeben unter diesen Umständen ihre Lebensgeschichte zu veröffentlichen. </div><div style="text-align: justify;"></div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify;"></div><div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: small;"><b>Heute berichte ich von Martin aus dem Kongo</b></span></div><div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;"></div><br />
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">Martin ist Anfang 20, stammt aus dem Kongo, wirkt psychisch gesund, ist im Umgang mit anderen sehr zuvorkommend und stets freundlich. Vor rund 2 ½ Jahren hat er seine Heimat verlassen und ist über Burundi und Uganda nach Nairobi in Kenia geflohen, von wo aus er vom UNHCR ins Flüchtlingslager nach Kakuma geschickt wurde. Martin ist das dritte von fünf Kindern in seiner Familie. Seine Eltern stammen aus unterschiedlichen Stämmen und waren bereits Flüchtlinge. Aufgrund von Konflikten im Kongo mussten sie ihre jeweiligen Dörfer verlassen und flohen an einen anderen Ort einige hundert Kilometer entfernt. Im Exil lernten sie sich kennen, verliebten sich ineinander und heirateten. Noch im Exil kamen Martins beide älteren Geschwister und er zur Welt. Als Martin sechs oder sieben Jahre alt ist, beschließen seine Eltern wieder in das Heimatdorf seines Vaters zurückzukehren. Die Familienclans sind entsetzt wegen der Familiensituation, da die einzelnen Stämme von Martins Eltern verfeindet sind – die gesamte Familie wird von beiden Stämmen ausgeschlossen und gilt aufgrund der Mischehe als geächtet. Martins Familie zieht weiter und Martins beide jüngeren <br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" height="299" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right; width: 347px;"><tbody>
<tr><td valign="top"><br />
</td> <td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_FP8r45QUo7MJYIEQHfG_XawN3nCFo0Ii2rJvvGkI1PDtD8qDYXmP3293LprJkVtpJFw6kk9s355plrN3X__tdhavM7xQvUPRuGvqwmuiIaQTq0rASU5jv29fArTdTG2lKfDO8lZkJRA/s1600/IMG_0712.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_FP8r45QUo7MJYIEQHfG_XawN3nCFo0Ii2rJvvGkI1PDtD8qDYXmP3293LprJkVtpJFw6kk9s355plrN3X__tdhavM7xQvUPRuGvqwmuiIaQTq0rASU5jv29fArTdTG2lKfDO8lZkJRA/s320/IMG_0712.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td valign="top"><br />
</td> <td class="tr-caption" style="text-align: center;">Neu angekommene Flüchtlinge vor ihrem Übergangszelt.<br />
In den nächsten Monaten haben sie die Möglichkeit Ziegel aus<br />
Schlamm herzustellen und von einer Organisation ein Blechdach <br />
zur Verfügung gestellt zu bekommen. </td><td valign="top"><br />
</td> <td valign="top"><br />
</td> <td valign="top"><br />
</td> <td valign="top"><br />
</td> <td valign="top"><br />
</td> <td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br />
</td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br />
</td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br />
</td></tr>
</tbody></table>Geschwister kommen zur Welt. Eine Zeit der kontinuierlichen Migration beginnt: Die Familie ist häufig zu Fuß auf der Flucht, da die Familie als Schandfleck angesehen wird und beide Seiten sie am liebsten auslöschen würden. Martins Vater und seine beiden älteren Geschwister werden getötet. Schließlich beginnt sogar ein Krieg zwischen den beiden Stämmen. Falls jemand in die Hände des verfeindeten Stammes gerät, kann es passieren, dass er festgehalten, gefoltert oder getötet wird. Martin und seine Familie gehören beiden Stämmen an und wenn sie Übeltätern in die Hände geraten, gehören sie immer zu den Feinden – aufgrund der Mischehe. Als Martin eines Tages mit seiner Mutter und einem Bruder auf der Flucht ist, werden sie zusammen mit vielen anderen gefangen genommen. Sie werden alle zusammen in einem Raum festgehalten und einzelne Gefangene werden nacheinander getötet. Vor Martins Augen werden auch seiner Mutter und seinem Bruder die Kehle durchgeschnitten. Er wartet nur darauf, dass auch er an der Reihe ist – aber dann ist die Erde mit Blut getränkt und die verbliebenen Gefangenen werden in den Wald gescheucht. So kommt Martin mit seinem Leben davon. Martin beschließt aus dem Kongo zu fliehen, möchte aber zuvor noch innerhalb des Kongo versuchen seine Schulbildung zu beenden, was ihm auch gelingt. Er muss sich jedoch in dieser Zeit immer wieder im Busch verstecken. Nun hat Martin sogar die Chance am Fernstudienprogramm teilzunehmen. Er glaubt, dass sein Antrieb intensiv lernen zu wollen und nebenbei auch noch in einer NGO zu arbeiten damit zusammenhängt, dass er die Vergangenheit und die Erfahrungen hinter sich lassen und endgültig verarbeiten will. Mit Hilfe des Studiums und den hoffentlich daraus erwachsenden Möglichkeiten soll nun für ihn ein neuer Lebensabschnitt beginnen.</div>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-68121356754345926092011-08-14T18:19:00.000+03:002015-02-10T16:29:32.374+03:00Interpersonelle Kommunikation - ein Weg zur besseren Verständigung<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<div class="MsoNormal">
In den vergangenen Wochen hatten Studenten im Fernstudiengang die Chance verschiedene Aspekte interpersoneller Kommunikation zu reflektieren und zu studieren. Neben der Definition des Begriffs interpersonelle Kommunikation und dem Einfluss von Kommunikation in verschiedenen sozialen Situationen wie auf Beziehungen am Arbeitsplatz und zu Hause, bestanden folgende Schwerpunkte: Analyse der persönlichen Art zu kommunizieren, die Interdependenz verbaler und nonverbaler Botschaften sowie das Erlernen von aktivem Zuhören. Drei Studenten (Agnes aus Kenia, Zawadi aus dem Kongo und James aus dem Sudan) berichten über ihre Erfahrungen.</div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjQ7luqcIV_D02rqKKua4txUJ7IQChr5nLkghuhcaiyZcKbiEQGkvxWgp5fE8Vc4rDDnzRZsV4PpblV2OSno0Nmbv74rjY0DBPi7umVsXiDc_VNhgXm_15Z4UgwK1mnlEl0dZwL-gF6e4M/s1600/Zawadi.PNG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjQ7luqcIV_D02rqKKua4txUJ7IQChr5nLkghuhcaiyZcKbiEQGkvxWgp5fE8Vc4rDDnzRZsV4PpblV2OSno0Nmbv74rjY0DBPi7umVsXiDc_VNhgXm_15Z4UgwK1mnlEl0dZwL-gF6e4M/s1600/Zawadi.PNG" /></a></div>
Für Zawadi ist die wichtigste Erkenntnis wie sehr Selbstoffenbarung, Vertrauen, Respekt für den anderen und verbale/non-verbale Botschaften zusammenspielen. "Einerseits muss ich meinem Gegenüber vertrauen, wenn ich etwas Persönliches von mir preisgeben will, denn Selbstoffenbarung birgt stets das Risiko verletzt zu werden. Auf der anderen Seite werden Personen mir nur persönliches mitteilen, wenn ich in der Lage bin ihnen mit Respekt zu begegnen und sie mir vertrauen können. Bisher war mir nicht bewusst, wie sehr nonverbalen Botschaften den Kommunikationsprozess beeinflussen können. Bei Diskrepanzen zwischen verbalen und non-verbale Botschaften kann eine große Verunsicherung entstehen. "<br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjcoa8Yh5FZ6t-sU9JNwRJkOnom_5JW3BHBlsjLt62JMaIFtPeH4iL4AFW6uQoKTPs3-sfUktdqQXGbJAVaBGBccXzOGpZ1F95mdyLxU3XnDUyJUYsNRhgsks4htHdtCcJU9bZfYKxDaYk/s1600/Agnes.PNG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjcoa8Yh5FZ6t-sU9JNwRJkOnom_5JW3BHBlsjLt62JMaIFtPeH4iL4AFW6uQoKTPs3-sfUktdqQXGbJAVaBGBccXzOGpZ1F95mdyLxU3XnDUyJUYsNRhgsks4htHdtCcJU9bZfYKxDaYk/s1600/Agnes.PNG" /></a></div>
"Meine Art und Weise zu kommunizieren hat sich in den letzten Wochen stark verändert", erklärt Agnes. "Für mich ist es jetzt einfacher mit verschiedenen Menschen zu kommunizieren und dabei meine Weise der Kommunikation zu variieren in Abhängigkeit, ob es sich bei meinem Gesprächspartner um ein Familienmitglied, Freund, Fremden etc. handelt. Besonders die Erkenntnis inwiefern die eigene Selbstmitteilung und non-verbale Botschaften den Kommunikationsprozess beeinflussen können, hilft mir vieles aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ebenso glaube ich nun auch besser aktiv zuhören zu können und somit besser zu kommunizieren. "</div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div class="MsoNormal">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgdXIkFJXEMqBefpnc4KiG7_BaJyr8sLZjxycCXMLskl3U1dN6N2IU66UenMm15F5NTtjl7alj9NobYEUQzFjEBhtxyknzCwIqMufJw6jI7ScoOPD7SWh2GdNQMs7OZwAoXONmHDU4QDTk/s1600/James.PNG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><br />
</a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgdXIkFJXEMqBefpnc4KiG7_BaJyr8sLZjxycCXMLskl3U1dN6N2IU66UenMm15F5NTtjl7alj9NobYEUQzFjEBhtxyknzCwIqMufJw6jI7ScoOPD7SWh2GdNQMs7OZwAoXONmHDU4QDTk/s1600/James.PNG" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgdXIkFJXEMqBefpnc4KiG7_BaJyr8sLZjxycCXMLskl3U1dN6N2IU66UenMm15F5NTtjl7alj9NobYEUQzFjEBhtxyknzCwIqMufJw6jI7ScoOPD7SWh2GdNQMs7OZwAoXONmHDU4QDTk/s1600/James.PNG" /></a></div>
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgdXIkFJXEMqBefpnc4KiG7_BaJyr8sLZjxycCXMLskl3U1dN6N2IU66UenMm15F5NTtjl7alj9NobYEUQzFjEBhtxyknzCwIqMufJw6jI7ScoOPD7SWh2GdNQMs7OZwAoXONmHDU4QDTk/s1600/James.PNG" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"></a>Ein Experiment während des Kurses bestand <a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgdXIkFJXEMqBefpnc4KiG7_BaJyr8sLZjxycCXMLskl3U1dN6N2IU66UenMm15F5NTtjl7alj9NobYEUQzFjEBhtxyknzCwIqMufJw6jI7ScoOPD7SWh2GdNQMs7OZwAoXONmHDU4QDTk/s1600/James.PNG" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"></a>darin einen Fremden anzusprechen und mit ihm ein Gespräch zu beginnen. Dies war für James die emotionalste Erfahrung des Kurses. "In der äthiopischen Gemeinde grüßte ich einen Fremden auf der Straße, fing an mich vorzustellen und versuchte ein Gespräch zu beginnen. Ich hatte große Angst und überlegte, wie er reagieren würde. Ich stellte fest, wie nervös ich war und meine Stimme war anders als gewöhnlich. Dieses Experiment hat mir geholfen mich selbst besser wahrzunehmen."<br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Während des Kurses wurden die Studenten aufgefordert eigene Erkenntnisse mit anderen Studenten zu teilen und gegenseitig zu kommentieren. Agnes, James und Zawadi sind sich einig, dass dieser Bestandteil sehr wichtig war. Der erhaltene positive Zuspruch von Kommilitonen tat gut; durch die gewachsene Erkenntnis, dass auch andere Schwierigkeiten haben zu kommunizieren, entstand Gemeinschaft und die Ideen und Aussagen anderer öffneten oftmals die eigenen Augen. Daher empfanden die drei Studenten das Diskussionsforum als sehr bereichernd.</div>
<br />
<div class="MsoNormal">
Es ist zu hoffen, dass die Studenten die erworbenen Erkenntnisse im Alltag umsetzen können und dies zu mehr Toleranz und Verständnis in Familien und gesellschaftlichen Gruppen führt.</div>
</div>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-37718625494489834602011-07-28T17:16:00.001+03:002015-02-10T16:46:51.394+03:00Krise in Ostafrika -- Der JRS errichtet einen Standort in Südäthiopien an der Grenze zu Somalia<div style="text-align: justify;">
In den letzten Wochen wurde ich haeufiger gefragt, wie die Situation in Kakuma sei, ob auch hier eine Hungersnot herrscht und viele Fluechtlinge ankommen. Insgesamt kann ich sagen, dass es in Kakuma recht ruhig ist. Aus Somalia kommen hier wenige Fluechtlinge an - wir sind schon fast 1000 Kilometer von der Grenze zu Somalia entfernt. Auch ist hier keine absolute Duerre, so dass die lokale Bevoelkerung durchaus hungert, aber keine Hungersnot herrscht. Neben der bestehenden Arbeit in Addis Ababa, Nairobi und Kakuma, wo bereits somalische Fluechtlinge unterstuetzt werden, beschloss der JRS nun sich in Suedaethiopien an der Grenze zu Somalia im Fluechtlingslager Dollo Ado zu engagieren. Die Aufgabenfelder werden zunaechst psycho-soziale Betreuung sowie Schulbildung fuer Fluechtlingskinder sein. </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Nachfolgend ist ein kurzer Artikel des Jesuitenfluechtlingsdienstes zur Situation in Ostafrika. Dieser Artikel ist auch unter folgendem Link auf der Homepage der Jesuitenmission zu finden.</div>
http://www.jesuitenmission.org/infos-weltweit/aktuell-hilfe-fuer-ostafrika.html<br />
<br />
<span style="font-size: x-large;"><b>Hilfe fuer Ostafrika</b></span><br />
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<b>Ueber ein Viertel der somalischen Bevoelkerung befindet sich auf der Flucht vor Duerre und Hunger. Der Jesuitenfluechtlingsdienst (JRS) in Ostafrika unter der Leitung von Pater Pflueger SJ hilft seit Jahren Fluechtlingen in der Region.</b></div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
Schätzungen zufolge sind 11 Millionen Menschen von der gegenwärtigen Dürre im östlichen Afrika betroffen. Am 20. Juli haben die Vereinten Nationen die Situation in zwei Regionen im Süden Somalias offiziell zur Hungersnot erklärt. Es muss schnell gehandelt werden, damit sich dieser Zustand nicht auf alle acht Regionen im Süden des Landes ausweitet. </div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjeZC-kG3yF4PuaCIDX3U8rz4NCMxyoMRJjEjsz9xjldU-VbVdNNDmjlcIgyW6wX8niYFvzIbr4xt3qVwDKXPfIlpUtXrAVHAhDN4sGGFLu0eaqj8pbXV9ztROnf4i8ZcNSOAqxumqwa6w/s1600/Kakuma_JRS_01.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjeZC-kG3yF4PuaCIDX3U8rz4NCMxyoMRJjEjsz9xjldU-VbVdNNDmjlcIgyW6wX8niYFvzIbr4xt3qVwDKXPfIlpUtXrAVHAhDN4sGGFLu0eaqj8pbXV9ztROnf4i8ZcNSOAqxumqwa6w/s320/Kakuma_JRS_01.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Mutter und Kind im Fluechtlingslager</td></tr>
</tbody></table>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
Viele Flüchtlinge aus Somalia sind länger als eine Woche unterwegs, um Hilfe auf der anderen Seite der Grenze zu suchen. Manche überleben den Weg nicht. Viele derer, die es schaffen, nehmen in den Flüchtlingslagern jenseits der somalischen Grenze die erste nahrhafte Mahlzeit seit Wochen zu sich. Die Hälfte der Kinder, die die Lager in Äthiopien und Kenia erreichen, ist schwer unterernährt; viele sterben. </div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
Isak, ein einfacher Bauer, ist 20 Tage lang gelaufen. Sein Weg war von toten Tieren, leeren Dörfern, verhungernden Menschen und Leichen gesäumt. Er wacht am Krankenhausbett seines sechsjährigen Sohnes, der dem Tod nahe ist.</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;"><br />
</span></b></div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">Langfristige Hilfe im Blick</span></b></div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
Die Länder in der Region tun, was ihnen möglich ist. Mehr als 750.000 Somalis haben Zuflucht in den Nachbarländern gesucht; 423.000 allein in Kenia. Inmitten dieser humanitären Katastrophe hat der Jesuitenflüchtlingsdienst (JRS) Pläne bekannt gegeben, sowohl seine bisherige Hilfe für somalische Flüchtlinge in Kenia und Äthiopien auszubauen als auch neue Projekte zu beginnen. </div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8oE7gUz_MWKo6zdkcfDMH4HlLvPSUNh0CPEZyJU2c9eTOUR8pj4sUXI4uA3mW1lPh59iniMBuWpY6gqrmp9gG-oPA8qiYbJicfPJAq3vj2j48MP70r1_HsqmP95yRBguYTZ7rG7Q-N4U/s1600/Kakuma_JRS_02.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8oE7gUz_MWKo6zdkcfDMH4HlLvPSUNh0CPEZyJU2c9eTOUR8pj4sUXI4uA3mW1lPh59iniMBuWpY6gqrmp9gG-oPA8qiYbJicfPJAq3vj2j48MP70r1_HsqmP95yRBguYTZ7rG7Q-N4U/s320/Kakuma_JRS_02.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">P. Pflueger im Gespraech mit Fluechtlingen</td></tr>
</tbody></table>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
„Die Erstversorgung mit Nahrungsmitteln, Gesundheits- und Sanitärdiensten muss von den großen Organisationen übernommen und koordiniert werden; dafür sind wir zu klein. Aber in kürzester Zeit werden die Menschen in den Lagern mehr brauchen, um ein würdiges Leben zu leben. Sie brauchen Hilfe in ihrer seelischen Not, und die vielen Kinder und Jugendlichen brauchen Schulen, damit sie überhaupt etwas zu tun haben “, sagt Frido Pflüger SJ, Regionaldirektor des JRS im östlichen Afrika. „Wir richten uns derzeit darauf ein, unsere Hilfeleistungen auszubauen, um den Überlebenden zu helfen wieder ein einigermaßen normales Leben zu leben. Das sind keine reinen Notfallmaßnahmen, sondern eine Verpflichtung auf lange Zeit, denn die Menschen werden über Jahre hinweg in den Lagern und den Großstädten bleiben.“</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;"><br />
</span> </b></div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">Hilfe in Aethiopien</span></b></div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiSAYKilmLNPA8IWJOvULEb-S8aRQVi1bxzt49cq03FDTo5NC6Nd3eJFmnJwTlWnQ623xFV6TTBPdyyK6NPuY1CUvCDzFGfQDcBHPMKdio6Z0obVK9Vo_7mPUs7vNWIzxQIZoRdc1K6bCA/s1600/Schulbildung_JRS.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiSAYKilmLNPA8IWJOvULEb-S8aRQVi1bxzt49cq03FDTo5NC6Nd3eJFmnJwTlWnQ623xFV6TTBPdyyK6NPuY1CUvCDzFGfQDcBHPMKdio6Z0obVK9Vo_7mPUs7vNWIzxQIZoRdc1K6bCA/s320/Schulbildung_JRS.jpg" height="231" width="320" /></a></td></tr>
<tr align="left"><td class="tr-caption">Schulbildung fuer Fluechtlingskinder ist ein Schwerpunkt <br />
des JRS.</td></tr>
</tbody></table>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
JRS befindet sich bereits in Gesprächen mit UNHCR und der Regierung in Äthiopien, um Flüchtlinge in Dollo Ado durch psycho-soziale Hilfe und Sekundärbildung zu unterstützen. Die meisten Flüchtlinge hier kommen aus der Bay Region westlich von Mogadishu, manche haben bis zu 30 Tage Fußmarsch hinter sich, wenn sie eines der fünf Lager erreichen. Die einzige Organisation, die bisher Bildungsaktivitäten angeboten hat, wird sich nun der Nahrungsmittelhilfe zuwenden. „Obwohl Nahrungsmittel an erster Stelle stehen, darf die Bildung nicht vernachlässigt werden“, sagt Seyoum Asfaw, JRS Direktor in Äthiopien. Noch existieren keine festen Schulgebäude, es findet alles in Zelten statt, aber eine Partnerorganisation von JRS hat bereits einen Platz auf dem Gelände gesichert, um eine Schule zu errichten. </div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
„Noch stehen uns keine Gelder zur Verfügung, um unsere Arbeit in Dollo Ado aufzunehmen, aber wir zählen auf die Hilfe vieler Spender, denn wir müssen ja unsere Hilfsstrukturen von Null aufbauen. Ich werde Anfang August nach Dollo Ado fahren, um mir ein klares Bild über die Lage zu verschaffen, damit wir gut und verantwortlich planen können “, sagt Pater Pflüger.</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<span style="font-size: large;"><b><br />
</b></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: large;"><b>Hilfe in Nairobi</b></span> </div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiO50RjSWZPANr8AWVeFGAZrjquRIrGzCkA6FYluaKy_8JH2yA-2a0e_-chQjK2jg23dVk-_o00cJHze5girg8IaKkezCHqm9MzXDYf5CZGopSNJV33WVojTvQhs2fxuW-qkBYmIb27F4g/s1600/efe1cef485.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiO50RjSWZPANr8AWVeFGAZrjquRIrGzCkA6FYluaKy_8JH2yA-2a0e_-chQjK2jg23dVk-_o00cJHze5girg8IaKkezCHqm9MzXDYf5CZGopSNJV33WVojTvQhs2fxuW-qkBYmIb27F4g/s320/efe1cef485.jpg" height="214" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Lebensmittelverteilung fuer Fluechtlinge in Nairobi</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Auch JRS Teams in der kenianischen Hauptstadt Nairobi und im nordwestlich gelegenen Flüchtlingslager Kakuma bauen ihre Hilfe für somalische Flüchtlinge zur Zeit weiter aus. Es heißt, dass 43% der geschätzten 100.000 Flüchtlinge in Nairobi Somalis sind. Von JRS erhalten besonders bedürftige Flüchtlinge Nahrungsmittel, Decken, finanzielle Hilfe für die Mietzahlungen, medizinische Versorgung und psychologische Beratung. Flüchtlingskinder können ihre Schulbildung mit Hilfe von Stipendien fortsetzen. „Die, die in diesen Tagen nach Nairobi kommen, sind tagelang gelaufen und mussten Umwege nehmen, um al-Shabaab Milizen zu meiden. Viele Kinder sind unterwegs gestorben“, erklärt Irene Waweru, JRS Projektleiterin in Nairobi.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: large;"><b>Hilfe in Kakuma</b></span></div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
Im Flüchtlingslager Kakuma leben zur Zeit 80.000 Flüchtlinge, davon sind 55.000 Somalis. Ursprünglich waren die Aktivitäten des JRS in Kakuma auf sudanesische Flüchtlinge ausgerichtet, für die das Lager zunächst errichtet wurde. Aber seitdem Somalis die Mehrheit der Bevölkerung bilden, hat JRS seine Projekte </div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLbVyYFDdLzXMxI177HskQsRv4Ti2LwgxW_sSCWffXWy0brsR0RG1O0QOmXHZ3GhnBSndyjffghGr0UBWE_BY3k-dPIpkd9PgeTiF2q0b0n7YDaaLmdTEM6pp4DtfcI9FLbMBptf5dFP8/s1600/Kakuma_JRS_03.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLbVyYFDdLzXMxI177HskQsRv4Ti2LwgxW_sSCWffXWy0brsR0RG1O0QOmXHZ3GhnBSndyjffghGr0UBWE_BY3k-dPIpkd9PgeTiF2q0b0n7YDaaLmdTEM6pp4DtfcI9FLbMBptf5dFP8/s320/Kakuma_JRS_03.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Fluechtlinge in Kakuma</td></tr>
</tbody></table>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
angepasst. „Somalis haben eine völlig andere Kultur, Sprache und Religion. Die Alphabetisierungsrate unter ihnen ist extrem niedrig und Zugang zu Bildung ist dringend nötig, denn viele können nicht einmal ihre Bedürfnisse ausdrücken“, erklärt der JRS Projektleiter in Kakuma. </div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
Bisher erreicht JRS mit seinen Hilfeleistungen etwa 8.000 Flüchtlinge in Kakuma. Bildung ist dabei eine Priorität und seitdem JRS Universitätskurse in Zusammenarbeit mit amerikanischen Jesuitenuniversitäten anbietet, können einige Somalis sogar studieren. Außerdem schult JRS aber auch psychologische Berater, unterstützt Flüchtlinge mit Behinderungen und bietet Frauen Schutz, die Opfer von sexueller und geschlechtsbedingter Gewalt geworden sind.</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;"><br />
</span></b></div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">Hilfe in Addis Ababa</span></b></div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
In der äthiopischen Hauptstadt Addis Ababa leben mehr als 160.000 Somalis. Noch ist die Anzahl der Neuankömmlinge nicht wesentlich angestiegen, aber JRS ist so aufgebaut, dass die Organisation in diesem Fall sofort reagieren kann. </div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgIEPNGhPO6nVAzqHa_Vh-gn28I7HeUgbSc30BrDbnxhj52khQgE9lFDdQwX6AewArvX41V2HwsLP-PHwtCAYr_ImbHh57AKIR8KF2CyRZBcLbMuftZAIh4vqu7eJ5BkKBWXtRNg44DKYc/s1600/Aethiopien_JRS.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgIEPNGhPO6nVAzqHa_Vh-gn28I7HeUgbSc30BrDbnxhj52khQgE9lFDdQwX6AewArvX41V2HwsLP-PHwtCAYr_ImbHh57AKIR8KF2CyRZBcLbMuftZAIh4vqu7eJ5BkKBWXtRNg44DKYc/s320/Aethiopien_JRS.jpg" height="214" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Auch in Addis Ababa betreut der JRS Fluechtlingsfamilien</td></tr>
</tbody></table>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
„Ich habe einen Monat gebraucht, um nach Addis zu laufen. Meine Beine waren geschwollen und ich war zu schwach, um zu reden als ich die Stadt erreichte, “ sagt Idil, eine 59-jährige Somalierin, die letzte Woche ankam. „Ich musste meine Mutter unterwegs zurücklassen, sie war zu alt, sie hat es nicht geschafft und ich musste mein eigenes Leben retten. Jetzt mach ich mir Sorgen um sie.“ </div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
Bereits seit 1996 unterstützt JRS Flüchtlinge in Addis durch Nahrungsmittel- und finanzielle Hilfe, Bildung, Freizeitaktivitäten, Sprach- und Computerunterricht, psychologische Beratung und Berufsausbildung und momentan profitieren fast 4.000 von dieser Hilfe.</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;"><br />
</span></b></div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">Kampf gegen die Ohnmacht</span></b></div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
„Die Anzahl somalischer Flüchtlinge in der Region ist enorm und manchmal fühlen wir uns ohnmächtig angesichts der großen Not. Aber wir müssen tun, was uns möglich ist, und wir sind überzeugt, dass wir mit der Art von Hilfe, die wir geben, das Leben der Menschen etwas lebenswerter machen können und zumindest ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft bestärken können,“ sagt Pater Pflüger. </div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
</div>
<div style="font-family: inherit; text-align: justify;">
<i>(Angelika Mendes, JRS Ostafrika)</i></div>
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</div>
<br />
<br />
<b>Wer die Arbeit des JRS für Flüchtlinge aus Somalia unterstützen möchte, kann seine Spende entweder auf das folgende Konto überweisen: </b>Jesuitenmission<br />
Spendenkonto 5 115 582<br />
Liga Bank, BLZ 750 903 00<br />
Verwendungszweck: X31113 JRS Somalia <br />
<br />
<b>oder auf mein Spendenkonto überweisen:</b><br />
<br />
Jesuitenmission<br />
Konto 5115582<br />
Liga Bank BLZ 750 903 00<br />
Verwendungszweck: "X42590 Braunigger - JRS Somalia"Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-19838917741822401732011-07-11T18:48:00.006+03:002015-02-10T16:29:49.194+03:00Die Feier der Unabhängigkeit des Südsudans in Kakuma<div style="text-align: justify;">
Endlich war es soweit: Nachdem im Januar mehr als 98% der Suedsudanesen fuer einen vom Norden unabhaengigen Staat Suedsudan votierten, wurde nun am Samstag 09.07.2011 offiziell die Gruendung des 54 afrikanischen Staates vollzogen. Auch hier in Kakuma feierten die rund 20.000 Sudanesen dieses Ereignis </div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-left: 0px; margin-right: 0px; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpZs1j16vdbe2mJ8dFFyiVXxbja_Zh5rrlhBmFgQcph4BLBCvZUjH06ooB4jA74GjJh2QPRUkFJI6fQnNyjli1yU53eNCe8EnjjNt5SlxclGg1MzXm4RlHZYSiU6mhKacqPKr2GFr6mk0/s1600/800px-Flag_of_South_Sudan.svg.png" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpZs1j16vdbe2mJ8dFFyiVXxbja_Zh5rrlhBmFgQcph4BLBCvZUjH06ooB4jA74GjJh2QPRUkFJI6fQnNyjli1yU53eNCe8EnjjNt5SlxclGg1MzXm4RlHZYSiU6mhKacqPKr2GFr6mk0/s200/800px-Flag_of_South_Sudan.svg.png" height="100" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Flagge des neugegruendeten <br />
Staates Suedsudan</td></tr>
</tbody> </table>
<div style="text-align: justify;">
ausgelassen. Selbstverstaendlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen bei der Feierlichkeit vorbeizuschauen - zunaechst vor allem aus Neugier. Zusammen mit drei weiteren JRS Mitarbeitern fuhren wir zum ehemaligen Gerichtsgelaende der Sudanesen. Nach Entstehung des Fluechtlingslagers, als nur Sudanesen hier waren, kamen regelmaessig sudanesische Richter nach Kakuma, um Recht zu sprechen. Mittlerweile hat der kenianische Staat seine Verantwortung anerkannt und ist auch in Kakuma fuer die Justiz zustaendig und somit hat das Gelaende seinen urspruenglichen Zweck verloren.</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjMV2vHrmtwc4CNDV-WVLKUjnQMWI4wmXEFTFp6ZaScobpCuBTC5qFgq8oTCb6lH45S2KCxDXkYLvDeZwxa6RoFIxcGOqffsuEF9nuClg6NvI021nw-rAt8gSZ6XLaGUZ4PXJCDGbSzIZo/s1600/Independence_Day.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjMV2vHrmtwc4CNDV-WVLKUjnQMWI4wmXEFTFp6ZaScobpCuBTC5qFgq8oTCb6lH45S2KCxDXkYLvDeZwxa6RoFIxcGOqffsuEF9nuClg6NvI021nw-rAt8gSZ6XLaGUZ4PXJCDGbSzIZo/s400/Independence_Day.jpg" height="300" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ausgelassene Freude bei den Feierlichkeiten zur Unabhaengigkeit des Suedsudans</td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
Nach der Ankunft am Gerichtsgelaende wurden wir sofort gebeten auf das Podium der Ehrengaeste zu kommen. Dies auszuschlagen war natuerlich nicht moeglich. Fuer mich etwas ueberraschend war, dass kein Vertreter einer anderen Organisation anwesend war. Nicht einmal der UNHCR noch die groesste Organisation vor Ort (LWF - Lutheran World Federation) kamen zu diesem Fest. Meines Erachtens ist dies ein absolutes Armutszeugnis. Schliesslich kam, was ich schon erahnte. Die Gaeste vom JRS wurden eingeladen eine Ansprache zu halten, und zwar solle Bruder Christian doch ans Mikrophon kommen. Ueberrascht war ich, dass man mich hier mit Bruder Christian ankuendigte. Insgesamt dachte ich, dass man mich im Camp nicht so sehr mit Namen kennt, aber seit ich vor zwei Wochen begann in die Schulen zu gehen und dort als Bruder Christian vorgestellt wurde, bin ich nun unter diesem Namen bekannt.</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
U.a. sprach ich dann ueber das Motto des Jesuitenfluechtlingsdienstes - to serve, to accompany and to advocate, und zwar dass fuer uns accompany, also die Begleitung der Fluechtlinge, bedeute mit ihnen Leid zu teilen und ihnen beizustehen, jedoch auch die Freude mit ihnen zu teilen und sich mit den Suedsudanesen zu freuen, dass die Unabhaengigkeit nun erreicht sei. Weiterhin forderte ich auch zur Versoehnung zwischen Nord- und Suedsudan auf, und zwar einander zu vergeben und schliesslich friedlich Seite an Seite zu leben.</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
Erst waehrend meiner kurzen Ansprache fiel mir auf, wie wichtig es war, dass ich kurz bei den Feierlichkeiten vorbeischaute. Die Suedsudanesen waren gluecklich, dass wir an ihrer Freude teilhaben und uns ihr Schicksal nicht kalt laesst. </div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
<span id="goog_1142374748"></span><span id="goog_1142374749"></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
Es bleibt nur zu hoffen und zu beten, dass eine friedliche Koexistenz der beiden sudanesischen Staaten meoglich ist und die noch ungeklaerten Grenzfragen diplomatisch geloest werden.</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
Die anschliessenden Videos geben einige Impressionen zu den Feierlichkeiten in Kakuma:</div>
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</div>
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.blogger.com/video.g?token=AD6v5dwQaMdQ8Qn5t-b1w7_g2ab6obQ5JfnvjyVAoESL3RRl_HHgwAok6ZeXlBcMeFgcQHImMuc0pwOTFHXWwh_qyw' class='b-hbp-video b-uploaded' frameborder='0'></iframe></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.blogger.com/video.g?token=AD6v5dw5ce6NYfhiXRee9ekgKYc9jTNWaon2UwN8hofhZnznSCtvRZYLgT0zoedVk1U_OM6gLOV_bfWWUO72-2oPBw' class='b-hbp-video b-uploaded' frameborder='0'></iframe></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.blogger.com/video.g?token=AD6v5dxMUPWAOKUvFRyMwojXKnbCPjmYtk6b39tFlhQrqf5hdcJONNZnBgcuPleYJjlHFtA-59_NZiglD0mtbpQJwg' class='b-hbp-video b-uploaded' frameborder='0'></iframe></div>
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</div>
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<br /></div>
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P.S.: Im Internet ist der Film "God grew tired of us" zu finden, so z.B. bei Youtube. Der Film besteht aus 6 Teilen je ca. 15 Minuten (also insgesamt 90 Minuten). Es ist eine Dokumentation ueber die Lost Boys of Sudan, Kinder im Alter zwischen 3 Jahren und 14 Jahren, die Ende der 80er Jahre ohne Eltern aus dem Suedsudan flohen und nach einigen Jahren schliesslich 1992 in Kakuma ankamen. Zu Beginn des letzten Jahrzehnts luden die USA einige tausend Lost Boys ein in den USA zu leben. Der Film berichtet ueber die Flucht, das Leben in Kakuma und schliesslich die Erfahrungen der jungen Sudanesen in den USA. Einfach zu Youtube gehen und dort nach "God grew tired of us" suchen - die Dokumentation ist sehr sehenswert.</div>
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</div>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com3Kakuma, Kenia3.7067943 34.8665551999999933.6975493 34.857371699999995 3.7160393 34.875738699999992tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-66949039905995564592011-06-16T10:29:00.017+03:002015-02-10T16:45:53.244+03:00Weinen fuehrt zum Erfolg - oder - Das Auswahlverfahren fuer das Studium<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Vor einigen Wochen begann das Auswahlverfahren für den nächsten Jahrgang des Fernstudiums (weitere Informationen hierzu hier). Das Auswahlverfahren läuft folgendermassen ab: </div>
<div>
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<ol style="text-align: justify;">
<li>In einer Ausschreibung werden alle Interessenten, die die Zulassungskriterien erfüllen, eingeladen sich schriftlich zu bewerben. Als Unterlagen sind notwendig: ein Bewerbungsschreiben, Secondary school Zeugnisse (entspricht dem Zeugnis einer weiterführenden Schule), Nachweis ausreichender Englischkenntnisse, ein Empfehlungsschreiben entweder eines Community Leaders, einer Kirche, Organisation etc. </li>
<li>Im Anschluss an die schriftliche Bewerbung werden ca. 100 Kandidaten zu einem schriftlichen Test eingeladen und von denen dann</li>
<li>rund 55 für ein Vorstellungsgespräch eingeladen.</li>
</ol>
<div style="text-align: justify;">
Am Ende werden dann 35 Bewerber für das Studium zugelassen.</div>
<div>
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
In die Ausarbeitung der Ausschreibung wurde ich nicht einbezogen und in die Auswahl der Kandidaten für den schriftlichen Test nur ein wenig. Da diejenigen, die für das gesamte Auswahlverfahren unerwarteterweise nicht vor Ort waren, durfte ich dann den schriftlichen Test organisieren. Eigentlich kein Problem, wären da nicht die vielen Beschwerden von Bewerbern gewesen, die es kaum fassen konnten, dass sie nicht für den schriftlichen Test berücksichtigt wurden. Ich durfte letztlich ausbaden, was andere zuvor geplant hatten. Die Bewerbungs- </div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi08C9kmSzXA7qgl0ToNsCa0sbzLG79y94L7Zf03d3v488CSPjsLB5NXfWUGVdU_9oDLt-fc2aI7qXQ206YJTYkdwlpo8rjdDxpVEZdIO9A_OoZ-qBAkYKcWqIevVh31jccvIdlSYzSaVY/s1600/DSC00416.JPG" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi08C9kmSzXA7qgl0ToNsCa0sbzLG79y94L7Zf03d3v488CSPjsLB5NXfWUGVdU_9oDLt-fc2aI7qXQ206YJTYkdwlpo8rjdDxpVEZdIO9A_OoZ-qBAkYKcWqIevVh31jccvIdlSYzSaVY/s400/DSC00416.JPG" height="300" width="400" /></a></td></tr>
<tr align="left"><td class="tr-caption">Bewerber registrieren sich fuer den schriftlichen Test und warten gespannt<br />
auf den Beginn. Fuer Fluechtlinge ist das Fernstudienprogramm eines der <br />
wenigen Moeglichkeiten fuer Bildung nach Beendigung der Schulzeit.</td></tr>
</tbody> </table>
kriterien wurden m.E. viel zu hoch angesetzt; ich hätte bei einer Flucht jedenfalls nicht als erstes mein Abiturzeugnis eingepackt und ein Nachweis von Englischkenntnissen gestaltet sich schwierig -es gibt nur wenige Sprachkurse im Lager. Und was ist mit denjenigen, die auf eigene Faust Englisch lernten? Welchen Nachweis sollen sie erbringen? Die schließlich getroffene Auswahl für den Test empfand ich als teilweise willkürlich. Die ersten Beschwerden versuchte ich freundlich aber bestimmt abzulehnen, da die Auswahl ja getroffen sei. Schließlich meinte der Chef von JRS vor Ort, er würde mir voll Vertrauen. Die Kriterien seien sicherlich zu hoch gesteckt gewesen. Wenn sich jemand beschwere, so könne ich die Unterlagen nochmals durchgehen und entscheiden, ob eine Zulassung zum Test erfolgen soll. So durfte ich mich dann drei Tage lang mit Beschwerden auseinandersetzen bzw. Flüchtlingen, die verschiedene Gründe vorbrachten, weshalb sie sich zu spät beworben hatten. Was sollte ich nun machen? Wenn ich jedem sage, dass er doch zum Test kommen kann, so spricht sich dies herum und alle beschweren sich - getreu dem Motto: Wer sich nicht beschwert, ist selbst Schuld! Und wenn jemand sich zu spät bewirbt? Irgendwo muss eine Grenze gesetzt sein. </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Eine der ersten Beschwerden wurde von einer Frau vorgebracht, die eine Bewerbung für ihren Sohn eingereicht hatte, der sich im Bewerbungszeitraum in Nairobi aufhielt. Leider lag der Bewerbung kein Motivationsschreiben, kein Empfehlungsschreiben und kein Nachweis der Englischkenntnisse vor. Die Frau flehte mich an, dass ich doch ihren Sohn berücksichtigen soll. Als ich meinte, dass aber nicht die erforderlichen Unterlagen vorhanden gewesen seien und er nicht berücksichtigt werden könne, begann sie zu weinen. Ich meinte daraufhin, dass sich der Sohn nächstes Jahr wieder bewerben könne. Doch sie ließ sich nicht beruhigen. Schließlich meinte ich, dass der Sohn eben zum Test vorbeikommen solle. An diesem Tag erinnerte ich mich an eine Erzählung aus der Autobiographie des hl. Augustinus. Dort heisst es: </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<blockquote>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
"Als sie (Augustinus Mutter) sich trotz dieser Worte noch nicht beruhigen wollte, sondern mit Bitten und unter einem Strom von Tränen heftiger in ihn drang, er solle doch mich (Augustinus) sehen und mit mir sprechen, da sagte jener, beinahe schon unwillig: "Gehe von mir, denn so wahr du lebst, es ist unmöglich, dass ein Sohn solcher Tränen untergehe." <span style="font-size: x-small;">(Confessiones des Augustinus, Drittes Buch Kapitel 12)</span></div>
</blockquote>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Von diesem Moment an erteilte ich jedem, der sich beschwerte die Erlaubnis am schriftlichen Test teilzunehmen - selbst einem, der sich noch gar nicht beworben hatte und erst einige Stunden im Anschluss an den Test die Bewerbung einreichte. In diesen Tagen fragte ich mich häufig, ob ich richtig handle. Am Tag der schriftlichen Bewerbung hatte ich jedoch Gewissheit. Von denjenigen, die sich beschwert hatten, kamen alle zum Test - von den anderen rund 100 Kandidaten jedoch in etwa 20 nicht. Wer eine Beschwerde einreichte, war also wirklich motiviert! Und wie sich später herausstellte, schnitten viele von ihnen auch extrem gut ab.</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Im Test galt es dann eine Stellungnahme zu einer Rede Nyeres zu verfassen. Nyere war der erste Praesident Tansanias und sehr angesehen. Er wird von vielen Menschen verehrt und galt als sehr fromm. Nyere sagte: </div>
<blockquote>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
"Diejenigen, die dieses Privileg erhalten, haben daher die Pflicht, die Opfer, die andere aufgebracht haben, zurückzuzahlen. Sie sind wie ein Mann, der alle Nahrungsmittel eines verhungernden Dorfes zur Verfügung gestellt bekommt, damit er stark genug ist, um die Chance zu erhalten Lebensmittel von einem entfernten Ort ins Dorf zu bringen. Wenn er die Nahrung nimmt und seinen Brüdern nicht hilft, so ist er ein Verräter. Ähnlich ist es mit jungen Männern und Frauen, die von unserem Volk eine Ausbildung ermöglicht bekommen und eine Überheblichkeit entwickeln oder es unterlassen ihr Wissen zur Entwicklung ihres Landes zur Verfügung zu stellen; dann verraten sie unsere Gemeinschaft." <span style="font-size: x-small;">(Nyere, J.K. – Rede im Parlament in Dar es Salaam am 12. Mai 1964) </span></div>
</blockquote>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Ob die Studenten dies für ihr Leben übernehmen? Es ist zu hoffen - und dem Kontinent Afrika zu wünschen, denn viele hier in Politik, Wirtschaft und Verwaltung sind leider reinste Gauner.</div>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-21490796383416466012011-05-28T15:05:00.003+03:002012-02-04T22:29:59.313+03:00 Lake Turkana - ein See in der Wueste <div style="text-align: justify;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgOcN36AVC4U5f6MXG4lc4thyphenhyphen7PYu6O2z1wshyj_qamiFMEXg0nyHjgusB01DOMuSGbLmBW1np21UIE2MhZT3qFWHwgFQ16NCfayEbl4uZSCKu1rmZr6PAdbumQrYLL_PVToMhUAjt_EEE/s1600/DSC00802.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgOcN36AVC4U5f6MXG4lc4thyphenhyphen7PYu6O2z1wshyj_qamiFMEXg0nyHjgusB01DOMuSGbLmBW1np21UIE2MhZT3qFWHwgFQ16NCfayEbl4uZSCKu1rmZr6PAdbumQrYLL_PVToMhUAjt_EEE/s320/DSC00802.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Einige Arbeitskollegen am See unter Palmen</td></tr>
</tbody></table>Vor einigen Wochen ergab sich die Moeglichkeit einen Ausflug an den Lake Turkana zu unternehmen. Am Wochenede ist dies normalerweise nicht moeglich, da wir samstags generell bis 13 Uhr arbeiten. In Kenia gilt allerdings eine interessante Feiertagsregelung: Faellt ein gesetzlicher Feiertag auf einen Sonntag, so ist dafuer der Montag arbeitsfrei. Da dies der Fall war, brach ich am Samstagnachmittag zusammen mit einigen Arbeitskollegen auf, um an den etwa 180 Kilometer entfernten See zu fahren. Der See liegt inmitten einer Wueste, die es zu durchqueren gilt. Neben vielen Steinen und Sand gibt es auch relativ viele Straeucher und Baeume, die sehr wenig Wasser benoetigen. Jaehrlich regnet es an nur 3 oder 4 Tagen, so dass sich mir eine Frage aufdraengte. Ein Baum benoetigt fuer sein Wachstum ordentlich Wasser, wenn es nur sehr wenig regnet, so dauert es schliesslich ewig bis der Baum einige Meter hoch ist. Wie alt sind also wohl die Baeume?<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhbKBQIBHb8HwLjXtQU7t5uBCYU0-pN6lm2C4JkyUqF1WE1xKXB01Dy2WuXDp1EkNJdVp8AeqYQCmrGEog284-kJ4haTEyUn62ZaGg99rUN3KAMiI3LwcM61eQOqS-ESIK3DgIBbi42vDw/s1600/Turkanas.JPG" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="191" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhbKBQIBHb8HwLjXtQU7t5uBCYU0-pN6lm2C4JkyUqF1WE1xKXB01Dy2WuXDp1EkNJdVp8AeqYQCmrGEog284-kJ4haTEyUn62ZaGg99rUN3KAMiI3LwcM61eQOqS-ESIK3DgIBbi42vDw/s400/Turkanas.JPG" width="400" /></a></td></tr>
<tr align="center"><td class="tr-caption">Baeume und Straeucher in der Wueste. Die Bewohner der Gegend leben <br />
aeusserst aermlich und finden es nur begrenzt amuesant, wenn man sie <br />
fotografiert. Ein Doppelklick auf das Foto vergroessert es und die Geste<br />
des Einheimischen spricht Baende.</td></tr>
</tbody> </table></div><br />
<div style="text-align: justify;">Die Flaeche des Sees betraegt etwa das 10-fache des Bodensees, weltweit sind nur 23 Seen groesser und er ist weltweit der groesste Wuestensee. In dieser Region leben die Menschen noch aermlicher als in Kakuma. Auf dem Weg an den See hielten wir kurz an, um Feuerholz zu sammeln. Nach einiger Zeit erschienen aus dem Nichts einige Menschen, die schliesslich Trinkwasser erbettelten (siehe Foto oben) . Die Infrastruktur ist auch am See miserabel - die Verkehrsanbindung an andere Teile des Landes ist aeusserst schlecht, so dass wenige Touristen kommen, Fische aus dem See nicht in andere Landesteile transportiert werden und Industrie und Handel gibt es hier ohnehin nicht. Am Campingplatz versuchten einzelne Kinder und Jugendliche handgefertigte Koerbe, Halsketten aus Fischknochen, u.ae. fuer 50 - 300 Schilling (etwa 0,5 - 3 Euro) zu verkaufen. Einzig mit Ziegen- u. Kamelzucht und ein wenig Fischerei halten sich Menschen ueber Wasser. Mir kamen spontan zwei Begriffe in den Sinn: Buschmensch und Eingeborener.</div><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiszhq9XScFjfkXOqVmNBaK6vxOequ-VUzmwEF643jXKPm8TwhMQsmgLLy9UaM4MLzlJMt-VilPrpcDUPr6FFpadUal2VSxk1l2LQ5OLtUw1KKGdCncHiaBustDD5RjZbEQNgoVPcf5kHI/s1600/DSC00831.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiszhq9XScFjfkXOqVmNBaK6vxOequ-VUzmwEF643jXKPm8TwhMQsmgLLy9UaM4MLzlJMt-VilPrpcDUPr6FFpadUal2VSxk1l2LQ5OLtUw1KKGdCncHiaBustDD5RjZbEQNgoVPcf5kHI/s400/DSC00831.JPG" width="400" /></a></td></tr>
<tr align="center"><td class="tr-caption">Eine Kamelherde am Strand. Kamele sind fuer mich einerseits exotisch - <br />
andererseits gehoeren sie fuer mich hier in Turkana nahezu zum Alltag.</td></tr>
</tbody></table><div style="text-align: justify;">Der See ist wunderbar - das Wasser ist warm, der Sandstrand weiss, Sandduenen mit Palmen schliessen sich an den Strand an und auf der gegenueberliegenden Seite des Sees ragen grosse Felsen aus Vulkangestein empor. Meist herrscht ein leichter angenehmer Wind und eine wohltuende Ruhe. Ich finde den Ort faszinierend, vor allem auch, weil dies inmitten einer Wueste ist. Es ist nahezu das Paradies - einzig die extreme Hitze noetigt dazu sich zwischen 10 Uhr und 17 Uhr dauernd im Schatten aufzuhalten (entweder in einer Huette oder unter grossen Palmen). Das das Wasser alkalisch ist, gibt es die sonst oftmals in Seen vorhandenen Bakterien nicht und es laesst sich bedenkenlos darin baden (zumindest nach Auskunft meines Reisefuehrers).</div><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEga_9t8DOmWYDJPSyZnHta8MHei1y9D9NK-q6Cj7zG4zkBcofcGRffSEH8GoMA0O05VnkOsnv2B5R2d08ZpJhimOdRUtqPHF7Sg8HBEwNOh5itAbJrJ9ZRhkCb01m4DQo5sbWhomFyJS8Y/s1600/DSC00854.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="87" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEga_9t8DOmWYDJPSyZnHta8MHei1y9D9NK-q6Cj7zG4zkBcofcGRffSEH8GoMA0O05VnkOsnv2B5R2d08ZpJhimOdRUtqPHF7Sg8HBEwNOh5itAbJrJ9ZRhkCb01m4DQo5sbWhomFyJS8Y/s400/DSC00854.JPG" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Panoramabild bei beginnendem Sonnenuntergang. Durch Doppelklick auf das Foto erfolgt eine Vergroesserung.</td></tr>
</tbody></table><div style="text-align: justify;">Vor etwa 10.000 Jahren war der Wasserpegel des Sees hoeher, so dass Wasser in den Nil floss und Fische und Krokodile in den Lake Turkana wanderten. Daher gibt es heute im See einen grossen Fischbestand und auf einer grossen Insel innerhalb des Sees gibt es daher rund 15.000 Nilkrokodile. Leider hatten wir keine Moeglichkeit auf diese Insel zu fahren - aber dies kann ja noch kommen. So ein kleines, suesses Krokodil koennte ich ja als Souvenir nach Deutschland mitnehmen.</div>Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-80299200254762516532011-05-08T18:29:00.003+03:002015-02-10T03:11:23.312+03:00Kakuma steht unter Wasser! - oder - Des einen Freud, des andern Leid!<div style="text-align: justify;">
Seit meiner Ankunft im Oktober regnete es bis Ende April einige Male für einige Minuten und einmal für etwa eine Stunde. Ende April regnete es aber dann einige Tage immer wieder für eine Stunde, so dass es sich erfreulicherweise abkühlte. Für mich persönlich war dies eine gelungene Abwechslung - ich war die tägliche Hitze und die Eintönigkeit des Wetters allmählich Müde. Viele sehnen sich nach dieser Abwechslung und dem Regen, welcher so notwendig ist, so dass sich die Grundwasserreserven wieder füllen und aus den Bohrlöchern wieder Wasser sprudelt. Sobald diese Abwechslung eintritt, werden jedoch viele Wege zu Schlamm, was wiederum die wenigsten wirklich wollen - und es ist wieder zu hören: Wenn doch nur alles schnell trocknen würde. Der Schlamm ist für die Mitarbeiter der Organisationen nicht schlimm, da wir durch das Camp mit Jeeps fahren. Ein Flüchtling hingegen ist nach einem kurzen Marsch bereits vollkommen schmutzig. Einzelne Flüchtlinge bangen auch, dass das Dach hoffentlich nicht zu viel Wasser durchlässt. Einer der Flüchtlinge, der im Bildungszentrum arbeitet, verabschiedete sich eines Tages und meinte er müsse kurz nach Hause gehen und die Wassereimer leeren. Sein Dach hat einige Löcher. Damit sein Wohnraum, der nur einen Lehmboden hat, sich nicht zu Schlamm verwandelt, stellte er unter die Löcher Eimer, die er dann leeren wollte. Wie priviligiert ich doch mit meinem Zimmer bin; solche Probleme habe ich nicht einmal hier.</div>
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Das Flüchtlingscamp ist umgeben von einigen Flussbetten. Auf dem folgenden Foto ist ein solches oben zu sehen - eine Ziegenherde durchquert das Flussbett. So kannte ich das Flussbett seit meiner Ankunft und konnte mir nicht vorstellen, wie das Flussbett entstanden ist und schon gar nicht, dass dieses eines Tages auch einmal mit Wasser gefuellt sein koennte. Dies aenderte sich nun: Ueber Nacht fuellte sich das Flussbett und wurde zu einem reissenden Strom. Auf dem Foto im unteren Teil und im Video ist dies schoen zu sehen. Doch woher kommt das Wasser? Der Regen in Kakuma ist es ja sicherlich nicht. Nein - das Wasser kommt aus Uganda. Wenn es dort in den Hoehenlagen regnet, fliesst es ins Tal, sammelt sich und wird in kuerzester Zeit zum reissenden Strom. Leider unterschaetzen viele Menschen die daraus resultierende Gefahr - der Wasserstrom entwickelt sich nicht langsam, sondern ist innerhalb von einer kurzen Zeit sehr stark, so dass regelmaessig Menschen in diesen Flussbetten sterben. Dieses Mal ist erfreulicherweise anscheinend nichts passiert.</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgOrGz6SNj4-k3ftxSYbLf30i4WKq-kytaGEy0uHyL4tGEaUO8c0QVzLb2d0Qlt_29QqyeKS7tRgzfJYn_8D5QyoJ4P4yDIR9-RMqW4rip3IWY5u1W2X1BBfMzRg3_HqXyK1hyphenhyphenGfRVcvVM/s1600/Trocke_Wasser.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgOrGz6SNj4-k3ftxSYbLf30i4WKq-kytaGEy0uHyL4tGEaUO8c0QVzLb2d0Qlt_29QqyeKS7tRgzfJYn_8D5QyoJ4P4yDIR9-RMqW4rip3IWY5u1W2X1BBfMzRg3_HqXyK1hyphenhyphenGfRVcvVM/s640/Trocke_Wasser.jpg" height="640" width="480" /></a></td></tr>
<tr align="justify"><td class="tr-caption">Im Foto oben ist der "Lager" - wie die Flussbette hier bezeichnet werden - zu sehen, wie er mir seit Oktober bekannt war : Ausgetrocknet, Ziegenherden durchqueren ihn und einzelne Menschen graben nach Wasser. Unten ist der "Lager" nun mit Wasser gefuellt und ein reissender Strom. Regelmaessig sterben Menschen, weil sie - besonders Kinder - die Gefahr des nahenden Wassers unterschaetzen. </td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Das Video gibt einen zusaetzlichen Eindruck ueber die Wassermassen. Ziegen ueberqueren das Flussbett nun ueber die Bruecke - und eine Einheimische findet mein Videodreh nicht toll - sie haette mir fast die Kamera aus der Hand geschlagen. Die umstehenden Schaulustigen lachten herzlich. Ich liess mich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und drehte weiter. </div>
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.blogger.com/video.g?token=AD6v5dycIfaaljNlgGgz4QI807iSYlKXPBe1JnbqUCBJz8ShR_ojz3Y0PoAp3v7YSXEDrl-RaMTTLomyIW7SgJzV-g' class='b-hbp-video b-uploaded' frameborder='0'></iframe></div>
<div style="text-align: justify;">
Da ein etwas kleinerer "Lager" das Camp durchquert, kann es vorkommen, dass Menschen ploetzlich von ihrem zu Hause abgeschnitten sind - eine Bruecke existiert nicht und den "Lager" zu durchqueren ist viel zu gefaehrlich. An solchen Tagen steht vieles still. Menschen warten - Hilfsorganisationen fahren nur in bestimmte Teile des Fluechtlingslagers. Der Strom reisst auch immer mehr Erde mit, so dass das Flussbett breiter wird. Vor einigen Jahren wurde dies schliesslich etlichen kongolesischen Fluechtlingen zum Verhaengnis: Ihre Lehmhuetten und ihr Hab und Gut wurden weggespuelt - das Flussbett verbreiterte sich.</div>
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Eine etwas amüsantere Begebenheit spielt sich regelmäßig beim UNHCR ab. Bis vor 10 oder 15 Jahren hatte der UNHCR seine gesamten Wohn-und Arbeitsgebäude im selben Bereich wie alle anderen Organisationen. Da der Platz eng wurde (und nicht mehr komfortabel genug?), entschloss man sich an anderer Stelle zu bauen. Allerdings entschied man sich ausgerechnet für einen Bereich, der regelmäßig durch das Wasser eines überlaufenden Lagers überflutet wird. Anscheinend glaubte man die Angelegenheit bewältigen zu können. Seitdem ist jedoch regelmäßig dieser Compound überflutet. Dieses Jahr standen alle Büro und Wohngebäude einen halben Meter unter Wasser. Warum man sich ausgerechnet für diesen Platz entschied, ist mir unbegreiflich. Der UNHCR war schon seit Jahren vor Ort und hätte eigentlich sehen können, dass dieser Platz überflutet wird. Einige hundert Meter weiter besteht dieses Problem jedoch nicht. Meines Erachtens handelte es sich nicht um eine sehr weitsichtige Planung.</div>
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikCSRM_oVQrsyYygfrQJHPimKe_Ij2w5Vcux_1XZIpmsyM7nemNv0q9ge2LILjd5Sl8tDhyphenhyphenvyqDcL7cujnT2DjOPH2O23iUdO-TLQyhegBl0vjoLxV4F2AcQETroVpIR_XDxrbT6B0W4A/s1600/DSC00730.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikCSRM_oVQrsyYygfrQJHPimKe_Ij2w5Vcux_1XZIpmsyM7nemNv0q9ge2LILjd5Sl8tDhyphenhyphenvyqDcL7cujnT2DjOPH2O23iUdO-TLQyhegBl0vjoLxV4F2AcQETroVpIR_XDxrbT6B0W4A/s400/DSC00730.JPG" height="86" width="400" /></a></td></tr>
<tr align="justify"><td class="tr-caption">Das Quartier des UNHCR steht unter Wasser. Hinter der Brücke geht es auf den Weg, welcher zum UNHCR führt. Das gesamte Anwesen steht einen halben Meter unter Wasser, also auch die gesamten Wohn- und Arbeitsgebäude. (durch einen Doppelklick auf das Bild, wird es vergrößert)</td></tr>
</tbody></table>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4792893118308216965.post-41477188411202757002011-04-25T10:14:00.002+03:002015-02-10T16:29:06.139+03:00In Kakuma ersteht Christus einen Tag früher! - oder - Frohe Ostern!<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
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Heute möchte ich ein wenig über die Kar- und Ostertage in Kakuma berichten. Da die liturgischen Texte in der katholischen Kirche weltweit identisch sind, waren keine grossen Überraschungen zu erwarten. Die Gottesdienste, die ich besuchte, wurden von Jesuiten gehalten - P. Garry Smith (USA) und P. Chris Jenkins (Australien).</div>
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<br /></div>
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Letzten Sonntag wurde also auch in Kakuma Palmsonntag gefeiert - und zwar mit einer richtigen Prozession, nicht wie in Deutschland nur vom Kirchhof in die Kirche hinein. Wir hatten sogar Palmzweige - allerdings , wie zu erwarten, vollkommen vertrocknete.</div>
<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.blogger.com/video.g?token=AD6v5dxQ6UczSOGS4StQrw4_rScxB2Y-0IUsDxPoKAej6RIBp4JtSXMUifeL8XiYkRNly52u0NC6WHF3c_3j4Fa7YA' class='b-hbp-video b-uploaded' frameborder='0'></iframe> </div>
<div style="text-align: justify;">
Am Abend nach der Feier des letzten Abendmahles, fuhren wir zur Kommunitaet der Salesianer Don Boscos. Die Salesianer vor Ort sind schon seit vielen Jahren fuer die Seelsorge im Camp verantwortlich und <a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgNyvgfggMAawKr6KHNoQhIwj4eBUQ1UjZ-GFHM3uy7u9UO7-wniaI-8FvCgXrBgJE_kMlc-KFCir9JLgcvTP1sgxKdNZ9izf9RPA9FzqJ6ed6ZzKjDecmM0vOKr554Q_3boBXZcQD3zbI/s1600/DSC00616.JPG" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgNyvgfggMAawKr6KHNoQhIwj4eBUQ1UjZ-GFHM3uy7u9UO7-wniaI-8FvCgXrBgJE_kMlc-KFCir9JLgcvTP1sgxKdNZ9izf9RPA9FzqJ6ed6ZzKjDecmM0vOKr554Q_3boBXZcQD3zbI/s320/DSC00616.JPG" height="240" width="320" /></a>froh, wenn Jesuiten aushelfen oder für eine längere Zeit sich pastoral engagieren. Die drei Salesianer kamen alle ein wenig spaet zurueck (sie begannen nach gutem afrikanischen und indischem Brauch die Messfeier 30 Minuten oder sogar eine Stunde spaeter als angesetzt). Dies hielt uns Jesuiten jedoch nicht davon ab schon die Feier zu eroeffnen und ein oder zwei kalte Bier zu trinken. Einen der drei Salesianer (ein Inder) schaetze ich unheimlich - seine dienende Grundhaltung - gegenüber Flüchtlingen und auch uns - macht ihn für mich zu einem sehr angenehmen Menschen. Da zwei der drei Salesianer Inder sind, gab es dann auch ein indisches Abendessen. Hmmm. Dies war eine gelungene Abwechslung zu den täglichen roten Bohnen, Kohl und Ziegenfleisch An diesem Abend aß ich wahrscheinlich doppelt so viel wie normalerweise. </div>
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Der Karfreitag war nicht besonders spektakulaer - und doch beeindruckend wie einer nach dem anderen zu Kreuzverehrung nach vorne kam. Die Feiern waren liturgisch nicht spektakulär - und doch hatten sie etwas Besonderes, welches gerade auch der Zelebrant einbrachte.</div>
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<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJqmeFO0NZl7lX2URC04YSvTMkcVU51C_tge3a6J6_8ccrrJWQfrf9vi1RYXh-r5QDns0nGJgPC_wKaJe1DKqar6AxEgzEk4AldTufm8WRtixdsSQ5QFCuLazX8FMSt8Sbd0ZZp3MIkVs/s1600/DSC00658.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJqmeFO0NZl7lX2URC04YSvTMkcVU51C_tge3a6J6_8ccrrJWQfrf9vi1RYXh-r5QDns0nGJgPC_wKaJe1DKqar6AxEgzEk4AldTufm8WRtixdsSQ5QFCuLazX8FMSt8Sbd0ZZp3MIkVs/s320/DSC00658.JPG" height="320" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Zu Beginn der Osternacht - es ist 16 Uhr und <br />
der Sonnenuntergang beginnt gegen 19:00 Uhr. <br />
Von Dunkelheit kann also keine Rede sein.</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Die Feier der Osternacht begann bei uns in Kakuma schon zeitig - wenn der Gottesdienst früher beginnt, kann die Party danach ebenfalls früher beginnen. Entsprechend entschloss man sich in Kakuma die Osternacht bereits um 16 Uhr nachmittags zu beginnen. Und daher ersteht Christus in Kakuma nicht erst am dritten sondern bereits am zweiten Tag - also ein Tag früher als im Rest der Welt. Das Foto rechts wurde zu Beginn des Gottesdienstes aufgenommen. Schließlich stellte es sich auch als Herausforderung dar das Osterfeuer zu entzünden. Aber mit ein wenig Papier und Plastik brannten schließlich doch zwei Zweige und die Osterkerze konnte angezündet werden. Der Holzhaufen blieb insgesamt jedoch unberuehrt - daher muss naechstes Jahr schon niemand Holz suchen gehen. Die Symbolik Christus als Licht, welches die Nacht erhellt und zu uns kommt, hatte aufgrund der starken Sonneneinstrahlung und der Hitze seine Kraft ein wenig verloren - besonders auch, da die Kerzen nach Einzug in die Kapelle ausgeblasen wurden - ansonsten wäre es einfach nur furchtbar heiss geworden. Warum die Osternacht bereits um 16 Uhr gefeiert wurde? Die Liturgie dauert ohnehin ein wenig länger, dann gab es sieben Taufen und da ab 19 Uhr die einzelnen Teile des Camps mit Hilfe großer Tore abgeriegelt werden, so dass von aussen keine Diebe eindringen können, mussten bis ca. 19 Uhr alle wieder zu Hause sein. Daher entschloss man sich die Osternacht vorzuverlegen - ich denke ein guter Entschluss, denn wäre es besser gar keine Osternacht zu feiern?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die wahre Osterfreude war dann am Sonntag zu spüren. Die sogenannten Kizito Tänzer durften nach der 40-taegigen Fastenzeit wieder im Gottesdienst tanzen. Ihr Enthusiasmus schien geradezu die Gottesdienstgemeinde anzustecken. Und so wurde im Gottesdienst gesungen, geklatscht - und auch ein wenig gegroelt. Diese Art von Gottesdiensten sind schon etwas Besonderes. Im Video ist ein Ausschnitt aus dem Danklied kurz vor Ende des Gottesdienstes zu sehen (es lohnt sich das Video bis zum Ende zu schauen!)</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.blogger.com/video.g?token=AD6v5dziKiL7uYl5tgg1WSN1kZxh5Swq0s00hGaXTzXPvqquRk_GBLdnynNVjNrTeuLd3c9lRCXaGQbipIGzjCbDNg' class='b-hbp-video b-uploaded' frameborder='0'></iframe></div>
Christian Braunigger SJhttp://www.blogger.com/profile/10936392703611223399noreply@blogger.com1