In den vergangenen Wochen hatten Studenten im Fernstudiengang die Chance verschiedene Aspekte interpersoneller Kommunikation zu reflektieren und zu studieren. Neben der Definition des Begriffs interpersonelle Kommunikation und dem Einfluss von Kommunikation in verschiedenen sozialen Situationen wie auf Beziehungen am Arbeitsplatz und zu Hause, bestanden folgende Schwerpunkte: Analyse der persönlichen Art zu kommunizieren, die Interdependenz verbaler und nonverbaler Botschaften sowie das Erlernen von aktivem Zuhören. Drei Studenten (Agnes aus Kenia, Zawadi aus dem Kongo und James aus dem Sudan) berichten über ihre Erfahrungen.
Für Zawadi ist die wichtigste Erkenntnis wie sehr Selbstoffenbarung, Vertrauen, Respekt für den anderen und verbale/non-verbale Botschaften zusammenspielen. "Einerseits muss ich meinem Gegenüber vertrauen, wenn ich etwas Persönliches von mir preisgeben will, denn Selbstoffenbarung birgt stets das Risiko verletzt zu werden. Auf der anderen Seite werden Personen mir nur persönliches mitteilen, wenn ich in der Lage bin ihnen mit Respekt zu begegnen und sie mir vertrauen können. Bisher war mir nicht bewusst, wie sehr nonverbalen Botschaften den Kommunikationsprozess beeinflussen können. Bei Diskrepanzen zwischen verbalen und non-verbale Botschaften kann eine große Verunsicherung entstehen. "
"Meine Art und Weise zu kommunizieren hat sich in den letzten Wochen stark verändert", erklärt Agnes. "Für mich ist es jetzt einfacher mit verschiedenen Menschen zu kommunizieren und dabei meine Weise der Kommunikation zu variieren in Abhängigkeit, ob es sich bei meinem Gesprächspartner um ein Familienmitglied, Freund, Fremden etc. handelt. Besonders die Erkenntnis inwiefern die eigene Selbstmitteilung und non-verbale Botschaften den Kommunikationsprozess beeinflussen können, hilft mir vieles aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ebenso glaube ich nun auch besser aktiv zuhören zu können und somit besser zu kommunizieren. "
Ein Experiment während des Kurses bestand darin einen Fremden anzusprechen und mit ihm ein Gespräch zu beginnen. Dies war für James die emotionalste Erfahrung des Kurses. "In der äthiopischen Gemeinde grüßte ich einen Fremden auf der Straße, fing an mich vorzustellen und versuchte ein Gespräch zu beginnen. Ich hatte große Angst und überlegte, wie er reagieren würde. Ich stellte fest, wie nervös ich war und meine Stimme war anders als gewöhnlich. Dieses Experiment hat mir geholfen mich selbst besser wahrzunehmen."
Während des Kurses wurden die Studenten aufgefordert eigene Erkenntnisse mit anderen Studenten zu teilen und gegenseitig zu kommentieren. Agnes, James und Zawadi sind sich einig, dass dieser Bestandteil sehr wichtig war. Der erhaltene positive Zuspruch von Kommilitonen tat gut; durch die gewachsene Erkenntnis, dass auch andere Schwierigkeiten haben zu kommunizieren, entstand Gemeinschaft und die Ideen und Aussagen anderer öffneten oftmals die eigenen Augen. Daher empfanden die drei Studenten das Diskussionsforum als sehr bereichernd.
Es ist zu hoffen, dass die Studenten die erworbenen Erkenntnisse im Alltag umsetzen können und dies zu mehr Toleranz und Verständnis in Familien und gesellschaftlichen Gruppen führt.
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