Vor etwa zwei Wochen wurde nun offiziell das Fernstudienprogramm eroeffnet. Bei solchen Veranstaltungen werden auch in Afrika traditionell einige Reden geschwungen und es gibt als Unterhaltung zwischendurch einzelne Auffuehrungen. Im Video anschliessend fuehrt eine Schulklasse einen traditionellen Tanz und Gesang auf.
Einer der Redner vor Ort war P. Frido Pflueger. Er kommt aus Deutschland und ist seit knapp drei Jahren in Nairobi und ist verantwortlich fuer den Jesuitenfluechtlingsdienst in Ostafrika, also in Kenia, Tansania, Uganda, Aethiopien und dem Nord- und Suedsudan. Hier ein Auszug aus seiner Rede:
"…Warum fuehren wir nun das Fernstudiums hier im Fluechtlingslager ein? Jesuiten engagieren sich im Bereich der Ausbildung seit fast 500 Jahren. Wir sehen es als unsere Aufgaben an Menschen auszubilden, die sich in Liebe fuer Gerechtigkeit einsetzen. In den Prinzipien der ignatianischen Paedagogik werden die grundsaetzliche Punkte ausgefuehrt, die bei der Ausbildung wichtig sind. Meiner Meinung nach sind drei Dinge zu betonen und dann noch ein Nachschub aufzufuehren. Also sind es insgesamt eigentlich vier Punkte.
P. Pflueger waehrend seiner Rede |
1. Wir benoetigen Menschen mit Kompetenz (competence). Menschen, die etwas wissen, die wissen wovon sie reden. Menschen, die Probleme erkennen und sie loesen koennen oder wenigstens daran interessiert sind sie zu loesen. Manchmal weiss man nicht wie ein Problem geloest werden kann, ein Problem kann zu gross sein. Aber mit Ignoranten und Idioten koennen wir keine Probleme loesen. Wir koennen die Probleme nicht den Idioten ueberlassen. Aber Kompetenz ist nicht genug. Es gibt viele Menschen auf der Welt mit Wissen, die wissen wie sie anderen Menschen das Geld aus der Tasche stehlen, gerade in Diktaturen und korrupten Strukturen. Es gibt gibt genuegend kompetente, ausgebildete Menschen, die ihr Volk unterdruecken. Diese Menschen benoetigen wir nicht. Und so kommen wir zum zweiten Punkt.
2. Wir benoetigen Menschen mit einem guten Gewissen, d.h. Menschen, die die Gabe haben zwischen gut und schlecht zu unterscheiden und entsprechend sich fuer das Gute entscheiden. Aber auch dies ist noch nicht ausreichend. Wir lesen im Brief des Apostels Paulus: Wenn es keine Liebe gibt, dann ist alles unnuetz. Dies fuehrt bereits zum dritten Punkt.
3. Daher benoetigen wir Menschen mit Leidenschaft. Menschen, die ein grosses Herz besitzen und die sich um das Wohl anderer sorgen und nicht alleine an sich denken. Menschen, die ihre Faehigkeiten, ihr Wissen einsetzen um in guter Absicht anderen zu helfen. Und so komme ich nun zum vierten Punkt.
4. P. Arrupe, der Gruender des Jesuitenfluechltingsdienstes, betonte immer wieder: Wir muessen Maenner und Frauen fuer andere ausbilden.
Und so kann zusammengefasst warden, dass wir Menschen mit Wissen, einem guten Gewissen und Leidenschaft benoetigen und ausbilden wollen, die Maenner und Frauen fuer andere sind…"
Nachdem die neuen Gebaeude noch eingeweiht wurden, kam es auf dem Vorplatz zur letzten Auffuehrung. Eine burundische Trommelgruppe gab ihr Bestes! Diese Gruppe ist im Video zu sehen.
Wer mehr zu unserer Arbeit in Kakuma wissen moechte und wie wir Menschen fuer andere ausbilden, kann sich hier informieren. Wer unsere Arbeit unterstuetzen moechte, kann dies gerne durch eine Spende (siehe in der rechten Spalte) oder die Einnahmen aus einer Wohltaetigkeitsveranstaltung tun. Allen, die in letzter Zeit gespendet haben ein herzliches Dankeschoen!
Hi,
AntwortenLöschender Pater könnte ein ehemaliger A.- Mitarbeiter sein, denn seine Aussage: „Aber mit Ignoranten und Idioten können wir keine Probleme lösen“ zeigt, dass er Erfahrung mit „Problemfällen“ hat.
Gruesse
J.B.
Hi,
AntwortenLöschendie Tänze sind ja schön schmissig. Hat mir gut gefallen, mit welcher Dynamik dort getanzt / aufgeführt wird.
Gruss
T.